Beschlussvorschlag:
Ohne
Der
Bericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen.
Begründung:
Es ist vereinbart, dass die Verwaltung im Integrationsausschuss regelmäßig über die aktuelle Situation zum Asyl-, Flüchtlings- und Integrationsgeschehen im Kreis berichtet. Nachfolgend stellt das Kommunale Integrationszentrum (KI) ausgewählte Entwicklungen, Prozesse oder Maßnahmen vor. In der Sitzung des Integrationsausschusses besteht die Möglichkeit des Austausches zu den einzelnen Sachverhalten.
Kommunales
Integrationszentrum
Förderung Kommunales
Integrationszentrum und personelle Situation
Die Grundförderung der Kommunalen Integrationszentren (KI) durch das Land NRW ist wie bekannt bis 2022 gesichert (vgl. SV-9-1226). Der Bewilligungsbescheid liegt vor. Mittlerweile erklärte die Landesregierung auch ihre Bereitschaft, die bisher bis zum 31.07.2019 befristeten zusätzlichen Lehrerstellen grundsätzlich zu entfristen. Die Abordnungen erfolgen aber wie bisher jeweils für einen Zeitraum von 1 Jahr.
Aktuell sind 0,75 Lehrerstellen (von 3,5 VZ-Stellen) nicht besetzt. Die Stelle der stellvertretenden Leitung des KI wird in Kürze neu ausgeschrieben, die bisherige Stelleninhaberin wird ihre wöchentliche Arbeitszeit ab 01.08.2019 auf eine ½ Stelle reduzieren.
Nach dem Auslaufen des befristeten Arbeitsvertrages für die Aufgabe eines Bildungskoordinators für Neuzugewanderte (Bundesprogramm mit 100 % Personalkostenerstattung) und dem Eintritt in Mutterschutzzeit bzw. Erziehungsurlaub einer Mitarbeiterin im KI sollen diese beiden Vollzeitstellen möglichst kurzfristig wieder (befristet) besetzt werden.
Dem KI wurde für den sog. „Querschnittsbereich“ bereits seit 2017 die Refinanzierung von 2 Vollzeitstellen durch das Land NRW zugesagt. Mit Rücksicht auf befristete Förderprogramme („Komm-An-NRW, Bildungskoordinatoren“, s.u.) wurden die Stellen bisher nicht besetzt und die Mittel nicht angefordert. Sie dienen bisher als „Reserve“, um ggfs. bewährten Mitarbeiter*Innen die Option einer Weiterbeschäftigung bieten zu können. Die stetige Zunahme der Aufgaben im KI (vgl. dazu auch die nachfolgenden Darstellungen) und der Umstand, gute Mitarbeiter*Innen ggfs. zu verlieren, wenn sich unbefristete Vertragsalternativen bieten, sollte spätestens zu den Haushalts- und Stellenplanberatungen für 2020 zum Anlass genommen werden, die bisherige Strategie zu diskutieren.
Weiterbildungen im KI
Kommunales Konfliktmanagement
In der Integrationsarbeit
engagieren sich eine Vielzahl von Institutionen und Personen. Krabbelgruppen,
Kindergärten, Schulen, Ausbildungsbetriebe, Unternehmen, ehrenamtliche
Initiativen, Sprachkursträger und eine Vielzahl von unterschiedlichen Behörden
sollten dem Grunde nach weit überwiegend gleiche Ziele verfolgen. Natürlich
gibt es auch hier in den sehr umfangreichen Handlungsfeldern der Integration
unterschiedliche Auffassungen über die richtigen Wege und die Wirkung von
Unterstützungsangeboten. Hinzu kommen unterschiedliche Motivationen, sich zu
engagieren und auch die gesamte Breite der verschiedenen Persönlichkeitsprofile
der beteiligten Menschen. Dieses gilt für die (im weiteren Sinne) „Helfer“
genauso wie die zu unterstützenden Betroffenen (Geflüchtete, Familien,
Sozialleistungsbezieher usw.).
In diesem Spannungsfeld setzt
das vom Land NRW (MKFFI), der Universität Bochum und der Mercator-Stiftung
konzipierte Projekt des „Kommunalen Konfliktmanagements (KMS)“ an. Den
Kommunalen Integrationszentren in NRW wurde ein entsprechendes
Weiterbildungsstudium angeboten; das KI des Kreises Coesfeld gehörte zu den
(sechzehn) Nutznießern und ließ zwei Mitarbeiter*innen zu sog.
„Konfliktmanagern“ fortbilden, um anschließend in der Lage zu sein, den
Kommunen vor Ort die Unterstützung zum Aufbau eines eigenen Konfliktmanagements
bieten zu können.
. Im Grunde genommen geht es
darum,
·
Spannungsfelder,
Schnittstellenprobleme, „Konflikte“, möglichst früh erkennen und analysieren zu
können,
·
positiv
beeinflussende Indikatoren zu ermitteln und zu nutzen und dafür
·
gemeinsam
ein passgenaues Modell für die jeweilige Gemeinde zu entwickeln, welches die
vorhandenen Strukturen, Ressourcen und beteiligte Personen nutzt.
Das
KI möchte mit einer Projektkommune in Kürze starten.
Landesinitiative „Gemeinsam klappts“
Das Land NRW plant die Initiative „Gemeinsam klappts“. Bei diesem Programm soll der Focus der
Akteure der Integrationsarbeit auf den Personenkreis der 16 – 27-Jährigen
gelegt werden, um ihnen insbesondere zu Bildungs- und/oder
Ausbildungsabschlüssen oder zur Aufnahme einer beruflichen Tätigkeit zu
verhelfen. Dieses gilt insbesondere für junge, geflüchtete Erwachsene, die
keinen Anspruch auf SGB II oder SGB XII – Leistungen haben und denen
Regelintegrationshilfen aufgrund ihres Aufenthaltsstatus nicht zur Verfügung
stehen. Für das Projekt stellt das Land 50 Millionen Euro zur Verfügung. Die
Mittel werden im Etat des MAGS vorgehalten, sollen zwischen dem MAGS und dem
MKFFI aufgeteilt werden.
Mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern ist vereinbart worden,
dass sich der Kreis Coesfeld an der Landesinitiative beteiligt (vgl. Anlage 1
„Beitrittserklärung des Landrats“).
Die konkrete inhaltliche Ausgestaltung und die Förderbedingungen sind
auf der Landesebene noch nicht geklärt, das zweite Abstimmungsverfahren der
beteiligten Ministerien ist für Ende Februar geplant. Es deutet sich aber an,
dass die Mittel zur Durchführung spezieller Integrations- und Sprachkurse für
bisher unberücksichtigte junge Erwachsene, für die Wahrnehmung von sog.
„Case-Manager-Funktionen“ und für spezielle Maßnahmen vor Ort verwendet werden
könnten.
Zu den Erwartungen des Landes NRW gehört u.a. die Einrichtung einer
übergeordneten „Kerngruppe“, die aus Vertretern der Integrationsakteure vor Ort
besteht und unter der Federführung des Landrats die Initiativen aus den
verschiedenen Handlungsfeldern koordiniert. Hier bietet sich die „Koordinierungsgruppe
Integration“ (vormals „Vorbereitungsgruppe für das Integrationskonzept und die
Integrations- bzw. Entwicklungskonferenzen“). Diese Gruppe hat bereits mehrmals
bewiesen, dass die Zusammenarbeit über die verschiedenen Handlungsfelder und
Zuständigkeiten im Interesse der Geflüchteten gut funktioniert. Aus dem
Integrationsausschuss wirken die KT-Abgeordnete Frau Bednarz und der
KT-Abgeordnete Herr Lütkecosmann in der Arbeitsgruppe mit.
Den anderen Teil der Kerngruppe soll die sog. „Steuerungsgruppe der
Kommunalen Präventionsketten“ stellen. Die „Kommunalen Präventionsketten“ gehen
ebenfalls auf eine Landesinitiative zurück und verfolgen das Ziel,
Unterstützungsleistungen für Kinder und Familien zu koordinieren, zu vernetzen,
bekannt zu machen und auch ggfs. qualitativ und quantitativ auszubauen. Der
Dezernent Herr Schütt berichtete am 04.06.2018 bereits im Integrationsausschuss
dazu (vgl. SV-9-1082). In dieser
Steuerungsgruppe arbeiten zum Teil die gleichen Personen, häufiger noch
Vertreter*Innen der gleichen Institution mit, so dass mit ausdrücklicher
Zustimmung der Bürgermeister*Innen beschlossen wurde, die beiden Gruppen
vorerst zusammenzulegen, um doppelte Strukturen zu vermeiden und gemeinsam zu
arbeiten.
Die erste gemeinsame Sitzung dieser neuen „Koordinierungs- und
Steuerungsarbeitsgruppe“ (KoStAG) findet am 25.03.2019 statt. Zu diesem Termin werden
auch Vertreter*Innen des MKFFI erwartet, um Details zu den Inhalten und den
vorgesehenen Fördermöglichkeiten der Landesinitiative vorzustellen.
Entwicklungskonferenz am
27.09.2018
Die Dokumentation zum Verlauf, den Ergebnissen und zum weiteren Vorgehen
nach der Entwicklungskonferenz wird aktuell erstellt und soll erstmalig im
Rahmen der Sitzung des Integrationsausschusses den Mitgliedern und der
Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Geplante Fachtagung am
12.06.2019
Auf und im Nachgang der Entwicklungskonferenz wurde von vielen
Teilnehmern der Wunsch an das KI herangetragen, eine weitere Veranstaltung zu
organisieren, auf der die Inhalte „Haltung“ und „Rassismus im Alltag“ vertieft
und interaktiv bearbeitet werden können. Die Fachtagung soll wieder eine breite
Zielgruppe ansprechen, allerdings auf ca.100 Teilnehmer begrenzt werden.
Sprachmittlerpool
Der Sprachmittlerpool wird sehr gut in Anspruch genommen. Vorwiegend
kommen Anfragen zur Begleitung zu Behörden, Elterngesprächen in KiTas und
Schulen sowie Begleitungen zu Arzt- und Klinikterminen. Im gesamten Jahr 2018
wurden 783 Einsätze organisiert, wobei eine deutlich steigende Anfrage zum Ende
des Jahres 2018 und zum Jahresbeginn 2019 zu verzeichnen ist.
Fortbildung für Sprachmittler
Das KI organisierte am 19.01.2019 eine erste Schulung für die
ehrenamtlichen Sprachmittler. Diese
erwarben Kenntnisse zum „idealen Ablauf einer Beratung zu Dritt“ und
„Möglichkeiten der Gestaltung des Beratungssettings“. Sie erwarben Kenntnisse zum
Umgang mit schwierigen Situationen und setzten sich mit ihrer eigenen Rolle als
Sprachmittler auseinander. Auch der Erfahrungsaustausch unter den
Sprachmittlern kam nicht zu kurz. Die Übersetzer wünschen sich unbedingt
weitere Veranstaltungen zur Qualitätssicherung.
Auch für das KI ergab diese Schulung neue Erkenntnisse, die in die
zukünftige Entwicklung des Dolmetscherpools einfließen werden.
Projekt „Jugendliche ohne Grenzen“
Das Multiplikatorenprojekt „Jugendliche ohne Grenzen (JoG)“ wird im Jahr
2019 weiterhin mit kreisweiten Austauschtreffen und spezifische Schulungen fortgesetzt.
Beim jüngsten Treffen der Teilnehmenden im Dezember 2018 bereiteten sie sich
insbesondere darauf vor, in ihrer jeweiligen Gemeinde zukünftig zu Veranstaltungen
und Austauschtreffen usw. einzuladen und so ihre Gruppe und ihre Multiplikatorentätigkeiten
auszubauen. Erste Ortsgruppentreffen fanden in Rosendahl und Coesfeld statt.
Die Ausstellung „Willkommen in Deutschland“ wird weiterhin in Schulen im
Kreises Coesfeld präsentiert. Aktuell befinden sich die Roll-Ups im Gymnasium
Canisianum in Lüdinghausen. Direkt im Anschluss wandern die Plakate zur Profilschule
Ascheberg und danach zum Rupert-Neudeck-Gymnasium in Nottuln. Die Schulen
nutzen die Ausstellung zur Veranschaulichung von Lehrinhalten. Zum Teil werden
auch Teilnehmer aus dem Projekt JoG in den Unterricht gebeten, um über ihre
Fluchterfahrungen und ihr Ankommen und Leben in Deutschland zu berichten.
Kulturwelten im Miteinander
(„KIM“)
Das Pilotprojekt läuft zurzeit an drei Grundschulen in Dülmen, Coesfeld
und Rosendahl. Es dient der Integration der Eltern von neuzugewanderten Kindern
in das Schulleben und Bildungssystem. Die Kooperation mit weiteren Schulen ist
angedacht.
„Mimi & Drako“
Bei Mimi&Drako (Handpuppen Katze und Drache) geht es darum, das
Selbstbewusstsein der Kinder zu stärken und Ängste im Hinblick auf den
Schulstart abzubauen, um einen gelingenden Übergang von der KiTa in die Schule
zu fördern.
Weiterhin sollen die (maximal 7 Kinder pro Gruppe) eine intensive
Trainingseinheit in den basalen Fähigkeiten und Fertigkeiten erhalten, die sie
für einen erfolgreichen Schulstart benötigen.
Dabei werden Fördereinheiten (2 x Woche a 90 Minuten und 5 Tage in der
letzten Woche der Sommerferien zu je 180 Minuten) in den Bereichen
• Sprache • Mathematik • Wahrnehmung
• Feinmotorik • Konzentrationsvermögen • Merkfähigkeit
durchgeführt. Voraussichtlich wird das Projekt nach den Osterferien in 8
Grundschulen starten.
Sprechstundenangebot Arabisch
An der Paul-Gerhardt-Schule in Dülmen gibt es seit Anfang Januar 2019
ein wöchentliches Sprechstundenangebot für Eltern von arabischen Schülern und
Schülerinnen. Das Angebot wird von einer Honorarkraft des KI mit arabischen
Wurzeln durchgeführt.
Ziel des Angebotes ist u. a.:
• die Sicherung des
Informationsflusses zwischen Schule und Eltern
• Beratung bei Fragen
oder Problemstellungen zum Schul- bzw. OGS-Alltag
• Unterstützung beim Ausfüllen von Formularen (z.B.
Leistungen nach BuT, Wahrnehmung von Ferienbetreuungsangeboten, …)
• Erläuterungen bei
Fragen zu Elternbriefen
Das Sprechstundenangebot soll zunächst im Januar und Februar
durchgeführt werden. Bei Erfolg sind eine Verlängerung und ggfs. eine
Ausweitung für albanische Eltern angedacht. In der Sitzung des
Integrationsausschusses wird der aktuelle Sachstand berichtet.
Theaterprojekt „Der Hase und
Igel“
250 Kinder mit und ohne Migrationshintergrund konnten in vier
Vorstellungen des Märchens „Der Hase und der Igel“ im Rahmen des Projekts
„Märchen öffnen Türen“ in 2017 an drei verschiedenen Standorten (Lüdinghausen,
Dülmen, Coesfeld) dieses Theaterstück sehen (vgl. SV-9-0756).
Aufgrund des erfolgreichen Verlaufs des Projekts, plant das KI in
Kooperation mit den Kreisen Steinfurt und Borken das Theaterstück „Der Hase und
der Igel“ erneut aufzuführen.
In dem Theaterstück wird narrative Märchenpantomime geboten. Die
Schauspieler stellen in einer Kombination aus sprachlichen Elementen und
Pantomime das Märchen dar. So ist die Geschichte für alle Kinder unabhängig von
ihrer Herkunft und der Sprachkenntnis verständlich und vermittelt so den
Kontakt zur deutschen Sprache und Kultur.
Für den Sommer 2019 ist das Theaterduo „Max Gaudio“ gebucht. Vom 26.06.
– 28.06.2019 wird das Theaterstück „Der Hase und der Igel“ im Kreis Coesfeld an
4 – 5 verschiedenen Orten für Vorschulkinder und Kinder des 1. und 2.
Schuljahres aufgeführt.
RiSe – Resilienz in Schule
entwickeln
In Kooperation mit der regionalen schulpsychologischen Beratungsstelle
im Kreis Coesfeld entwickelte das KI ein soziales Gruppenangebot zur Förderung
der Resilienz Geflüchteter in der Schule. Die Schüler*Innen sollen auf dem Weg
zu einer gesunden Zukunft unterstützt werden. Hervorgerufen durch traumatische
Kriegs- und / oder Fluchterfahrungen sowie gesellschaftliche und familiäre Belastungen
zeigen einige der jungen Menschen besondere Erlebens- und Verhaltensweisen.
Inhaltlich werden die Themen „Beziehungen aufbauen, Vertrauen schaffen,
Verhaltensregeln des sozialen Miteinanders, Selbstheilungskräfte entwickeln, Stress-
und Konfliktmanagement sowie die Bereitschaft, sich auch Hilfe von außen zu
holen“ behandelt.
In der Pilotphase wurden 10 Gruppensitzungen gemeinsam mit einer
Schulsozialarbeiterin der Kardinal-von-Galen-Hauptschule in Dülmen durchgeführt
und anschließend evaluiert. Im Rahmen des Arbeitskreises Schulsozialarbeiter*Innen
wurde das Projekt vorgestellt. Dem Wunsch vier weiterer Schulen zur
Durchführung des Projekts kann aufgrund der personellen und zeitlichen
Ressourcen z. Z. nicht nachgekommen werden. Zuerst soll, auch zur weiteren
Evaluation des Konzeptes, eine weitere Schule begleitet werden. Mittelfristiges
Ziel ist es, Schulen ein Konzept mit Vorschlägen zur Stundengestaltung und
Materialien zur Verfügung zu stellen, welches dann nach einer Einführung
selbständig von Lehrkräften und Sozialpädagogen*innen eingesetzt werden kann.
Schulungen zum Thema „Leichte
Sprache“
Leichte Sprache richtet sich an alle Menschen, die aus verschiedenen
Gründen Schwierigkeiten haben, Fachtexte zu verstehen. Dazu gehören u. a.
Menschen, die Deutsch als Zweitsprache erleben. Im Rahmen der interkulturellen
Öffnung von öffentlichen Institutionen ist das Bereitstellen von Texten in „Leichter
Sprache“ eine Grundlage für Partizipation.
Im Jahr 2019 werden weitere Schulungen für Lehrer*innen,
Verwaltungsmitarbeiter*Innen und ehrenamtliche Helfer*Innen des
Kreissportbundes angeboten.
„Binogi“
„Binogi“ ist eine für Schulen konzipierte Lernplattform, auf welcher
Erklärvideos zu den Inhalten verschiedener Fächer der SEK I in bisher 6
Sprachen angeboten werden. Im
Pilotjahr 2019 finanziert und koordiniert das KI die Zusammenarbeit von „Binogi.de“
mit 7 Schulen aus dem Kreis Coesfeld (Clemens-Brentano-Gymnasium Dülmen,
Canisianum-Gymnasium Lüdinghausen, Sekundarschule Lüdinghausen,
Geschwister-Eichenwald-Schule Billerbeck, Rupert-Neudeck-Gymnasium Nottuln,
Profilschule Ascheberg, Kreuzschule Coesfeld).
Unterstützung für
Neuzugewanderte im Dualen System der Berufsausbildung
Immer wieder ist festzustellen, dass auszubildende Geflüchtete den
praktischen Teil ihrer Ausbildung gut beherrschen, dem Berufsschulstoff aber
aufgrund der (deutschen) Sprachprobleme nicht ausreichend folgen können. Auch im
Arbeitskreis „Unterstützung für Neuzugewanderte im Dualen System (Mitglieder
Kreis, AfA, BK-Schulleitungen) wurde in der jüngsten Sitzung nach
Unterstützungsmöglichkeiten gesucht und die beiden folgenden Maßnahmen
vorgeschlagen:
1. Einrichtung von passgenauen
Sprachkursen am BK am Freitagnachmittag
Das Pilotprojekt soll kurzfristig am
Oswald-von-Nell-Breuning-Berufskolleg umgesetzt werden. Zurzeit werden Bedarfe ermittelt
und Betriebe informiert und gebeten, ihre
Azubis für den Nachmittag freizustellen.
Die Maßnahme soll vom KI finanziert werden. Von Seiten der Verwaltung wird
angestrebt, das Landesprojekt „gemeinsam klappts“ hier zukünftig zur
Finanzierung nutzen zu können, insbesondere unter der Voraussetzung, dass
Vorschlag Nr. 2. nicht absehbar umgesetzt werden kann.
2. Ansiedlung von DeuFöV-Kursen des BAMF
an den Berufskollegs
Für die berufsbezogene Deutschsprachförderung ist nach der entsprechenden
Verordnung („DeuFöV“) das BAMF zuständig. Sinnvoll wäre es, diese speziellen
Kurse direkt in den Berufskollegs abzuhalten. Die Bedingungen und tatsächlichen
Realisierungschancen sollen bis zur nächsten Arbeitskreissitzung am 02.04.2019
eruiert werden.
Newsletter des KI
Im Januar ist die erste Ausgabe des KI Newsletters erschienen.
Neuigkeiten aus der Integrationsarbeit sollen in einem neuen Format präsentiert
werden, so dass in regelmäßigen Abständen über Projekte, integrationsrelevante
Themen und Aktionen im Kreis Coesfeld berichtet werden kann.
„Griffbereit“
Aktuell laufen insgesamt 6 Gruppen in Dülmen, Osterwick, Darfeld,
Coesfeld, Senden und Lüdinghausen. Zwei weitere Gruppen werden voraussichtlich
im Frühjahr 2019 starten (in Dülmen und Billerbeck). Aus dem
Landesförderprogramm „Integrationschancen für Kinder und Familien (IfKuF)“
stehen dem Kreis Coesfeld zur Finanzierung des Landesprogramms 2019
voraussichtlich 33.300,00 € zur Verfügung.
„Griffbereit mini“
„Griffbereit mini Gruppen“ finden im Kreis Coesfeld in der
Familienbildungsstätte Lüdinghausen und beim Sozialdienst Katholischer Frauen
Coesfeld statt. Die Förderung der Pilotgruppen aus Landesmitteln endet am
31.08.2019. Nach Ablauf der Landesförderung für das Forschungsprojekt sollen im
Kreis Coesfeld bis zu 4 neue „Griffbereit-Mini-Gruppen aufgebaut werden.
Rucksack-KiTa
Bisher gab und gibt es Rucksack KiTa-Gruppen nur in Senden (insgesamt
drei Kindergärten) Mitte März 2019 wird eine weitere Gruppe in einem
Kindergarten in Lüdinghausen starten. Rucksack KiTa soll aber weiter ausgebaut
werden.
Rucksack Schule
Aufgrund der Mehrarbeit, die das Programm für die Schulen bedeutet, hat
sich bislang keine Schule gefunden, die das Programm umsetzen möchte.
Ausländerbehörde
Die Zahl der Ausländer im Kreis Coesfeld belief sich in 2018 auf 15.433
Personen und somit weitgehend auf dem gleichen Niveau wie im Jahr zuvor (15.725
Personen). Auch die Zahl der Neuzuweisungen geflüchteter Menschen blieb ähnlich
hoch, 513 Personen in 2018 und 543 in 2017.
Die aktuellen Daten der Ausländerbehörde sind der Anlage 2 zu
entnehmen.
Schulamt
Insgesamt befinden sich aktuell 631 Schüler*innen in der Erstförderung.
Die aktuellen Daten des Schulamtes sind nach Orten und Schulformen
sortiert der Anlage 3 zu entnehmen.
Jugendamt
Zum Stichtag 16.01.2019 halten
sich 8.974 unbegleitete
ausländische Minderjährige in NRW auf. Zum 05.01.2017 lebten noch 13.518
(offiziell gemeldeter Höchststand) in NRW. Die derzeit gültige Aufnahmequote
für das Kreisjugendamt beläuft sich auf 69 (Stand 16.01.2019). Diese belief sich zum
05.01.2017 noch auf 103 (maximale Aufnahmequote) und ist seither rückläufig.
Im Kreisjugendamt wurde die Aufnahmequote nie erfüllt. Mit erster
Meldung vom 01.11.2015 waren 41 unbegleitete Minderjährige zu verzeichnen.
Diese Zahl stieg bis Februar 2016 auf 80 an und liegt nunmehr zum Stichtag
01.02.2019 bei 44 unbegleiteten bzw. ehemals unbegleiteten Minderjährigen.
Insgesamt 5 dieser Personen sind dem Kreisjugendamt bereits seit Oktober
2015 bekannt, wovon 3 zwischenzeitlich volljährig sind und ambulant betreut
werden und 2 noch minderjährig sind und sich noch im Status der stationären
Jugendhilfe befinden.
Aktuell befinden sich noch 9 Jugendliche im Status der Inobhutnahme, 10
Jugendliche erhalten Anschlussmaßnahmen im Rahmen der Hilfen zur Erziehung (2
ambulant, 8 stationär). Derzeit sind keine Jugendliche dem Kreisjugendamt
zugewiesen, die noch nicht übergeben worden sind.
20 ehemalige unbegleitete Minderjährige werden aktuell im Rahmen der
jungen Volljährigen betreut (15 ambulant, 4 stationär, 1 lebt noch in einer
Pflegefamilie).
Jobcenter
Das Jobcenter wird zur Sitzung des Integrationsausschusses eine
aktualisierte Übersicht zur Datenlage erstellen und als Tischvorlage
präsentieren.