Beschlussvorschlag:
Die Verwaltung wird beauftragt, mit den
zuständigen Ministerien Förderszenarien für das Verbundprojekt
Schnellbuskorridor X90 zu klären.
Begründung:
I.-
III. Problem / Lösung / Alternativen
Das Verbundprojekt
“Schnellbuskorridor X90” ist eingebettet in das Reallabor “Mobiles
Münsterland“. Die geplante Linie X90 verbindet die kreisangehörigen Kommunen
Olfen, Lüdinghausen und Senden mit dem Oberzentrum Münster, verbindet aber auch
das Oberzentrum mit dem Ruhrgebiet in Richtung Datteln. Bereits im Februar
dieses Jahres wurde das Projekt “Starke Achse – Expressbus X90” dem Landrat des
Kreises Coesfeld und dem Oberbürgermeister der Stadt Münster vorgestellt. Kern
der damaligen Überlegungen war ein neues Betriebskonzept zur Beschleunigung der
heutigen Schnellbuslinie S90, um den ÖPNV zu einer ernsthaften Alternative zum
privaten PKW werden zu lassen. Dieses neue Betriebskonzept, dass auch schon im
Rahmen des Mobilen Münsterlandes im Unterausschuss am 26.02.2019 vorgestellt
wurde, soll zum 01.08.2020 umgesetzt werden. Die RVM wurde als Betreiberin der
S bzw. X90 mit den vorbereitenden Arbeiten beauftragt.
Als Ergebnis der vielfältigen Abstimmungsgespräche mit den beteiligten
Kommunen und Institutionen wurde deutlich, dass eine isolierte Betrachtung
einer Linienbeschleunigung für die Nutzung des ÖPNV nur bedingt den gewünschten
Erfolg erzielen wird. Zugangshemmnisse wie z.B. ein komplizierter und teurer
Tarif, die Notwendigkeit von der Haus- oder der Bürotür zur Haltestelle kommen
zu müssen und letztendlich der Zustieg an einer Haltestelle, die nicht
witterungsunabhängig ist, sind immer noch nicht gelöst.
Schnelle Achsen sind dann geeignet, die Erreichbarkeit von Wohn- und
Wirtschaftsstandorten im gesamten Münsterland sicherzustellen, wenn mit
integrierten und flächendeckenden Mobilitätsangeboten eine durchgängige
Wegekette von Haustür zum Ziel gewährleistet werden kann. Im heutigen
Schnellbuskorridor Olfen-Lüdinghausen-Senden-Münster sollen deshalb unterschiedliche
Projektbausteine experimentell in der Fläche umgesetzt werden.
·
Attraktive
Konzepte für Mobilstationen als Knotenpunkte des ÖPNV durch Bündelung von
Mobilitätsangeboten und Erhöhung der Aufenthaltsqualität sowie der
Revolutionierung von Umstiegszeiten
·
Entwicklung
optimierter „on demand“ (d.h. bedarfsorientierter) Mobilitätssysteme zur
Erschließung der Fläche rund um die Mobilstationen
·
Intelligente
Verkehrssteuerung als Voraussetzung für ein effizientes und attraktives
Schnellbussystem
·
Entwicklung
einer neuen und attraktiven Tarifstruktur zur zukünftigen Einbindung
multimodaler Mobilitätsoptionen
IV.
Auswirkungen / Zusammenhänge (Finanzen, Personal, IT, sonstige Ressourcen)
Das Betriebskonzept für die X90 wird mit
vier zusätzlichen Fahrzeugen gefahren. Die Finanzierung der Fahrzeuge erfolgt
über die RVM und aus den zufließenden Landesmitteln gem. § 11.2 ÖPNVG im Budget
4 Produktgruppe 01.07. Nahverkehrsplanung. In dieser Produktgruppe wurden
ebenfalls die notwendigen Betriebskosten für 2020 in Höhe von 380.000 Euro
bereits berücksichtigt. Eine Gegenrechnung zusätzlicher Einnahmen, die durch
das neue Angebot generiert werden oder ggf. weiterer Fördermittel ist an dieser
Stelle noch nicht erfolgt. Diese Erträge würden in der o.g. Produktgruppe
aufwandsmindernd einfließen.
V.
Zuständigkeit für die Entscheidung
Die Zuständigkeit des Kreistages ergibt sich aus § 26 Abs.1 KrO NW.