Betreff
Ausreichende personelle Kapazitäten
Vorlage
SV-9-1739
Art
Sitzungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Ohne.

Der Bericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen.

 

Begründung:

 

I. – V.

 

 

Stellenbesetzungsübersicht Abteilung 53

 

Stellen-Soll

Stellen-Ist

Differenz

FD 1 - Amtsärztlicher Dienst

11,00

10,0031

0,9969

FD 2 - Kinder- und Jugendgesundheit

11,25

11,1404

0,1096

FD 3 - Sozialpsychiatrischer/Sozialer Dienst

16,60

16,8889

-0,289

FD 4 - Umwelt- und Infektionsschutz

9,00

9,0563

-0,0563

FD5 - Orga/Verwaltung/Schwerbehindertenangelegenheiten

10,850

11,0031

-0,1531

Summe

58,70

58,0918

0,6082

davon Planstellen laut Stellenplan 2020

57,70

 

 

davon Projektstellen (2x0,5)

1,00

 

Stand: 26.05.2020

 

Aktuell sind die Plan- und Projektstellen abzüglich von Vakanzen im Umfang von insgesamt 0,61 Stellen vollbesetzt. Wie auch in anderen Abteilungen, ergeben sich auch hier aufgrund von Stellenwechseln, Fluktuation und Ruhestandseintritten unterjährig Vakanzen. Bei Stellenbesetzungsverfahren wird teilweise auch der Fachkräftemangel spürbar, so können Stellen nicht immer mit der ersten Ausschreibung erfolgreich besetzt werden.

 

Im Rahmen des Infektionsgeschehens wurden im Zusammenhang mit den Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus entstehende Bedarfe durch eine kurzfristige Verlagerung von Ressourcen vollumfänglich erreicht. So haben viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, insbesondere Beschäftigte, deren originärer Aufgabenbereich und Arbeitsaufkommen durch das Pandemiegeschehen eingeschränkt war, die Abteilung 53 bei verschiedenen Tätigkeiten unterstützt (Telefonhotline, Ausstellen von Quarantäne-Verfügungen, Unterstützung bei den Testungen etc.).

 

Seit Ende Februar ist das Gesundheitsamt des Kreises Coesfeld fast ausschließlich mit Aufgaben rund um das Thema Corona beschäftigt. Auf der einen Seite wurden originäre Tätigkeiten aufgrund von Allgemeinverfügungen, Erlassen und Verordnungen untersagt oder stark eingeschränkt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus diesen Bereichen, wie z. B. den Einschulungsuntersuchungen, amtsärztlichen und zahnärztlichen Untersuchungen, dem Sozialpsychiatrischen Dienst und sonstigen persönlichen Beratungen im Gesundheitsamt wurden zur Bewältigung des Coronainfektionsgeschehens im Kreis Coesfeld eingesetzt. Dabei wurden sie, je nach Bedarf, auf Anforderung, durch Mitarbeiter aus den unterschiedlichsten Bereichen der Kreisverwaltung unterstützt. Zeitweise waren hier zur Kontaktnachverfolgung knapp 30 Personen eingesetzt. So konnte zu jeder Zeit, jeweils abhängig von der Zahl der mit Corona Infizierten, die vom Ministerium für Arbeit, Soziales und Gesundheit des Landes Nordrhein-Westfalen festgelegte Quote von Mitarbeitern zur Kontaktermittlung, erfüllt werden. Dies war und ist auch bei dem Infektionsgeschehen rund um die Fa. Westfleisch sichergestellt.

 

Dieses Infektionsgeschehen hat hinsichtlich der personellen Kapazitäten und Qualifikationen allerdings zusätzliche Herausforderungen mit sich gebracht, die es zu bewältigen galt.

Aufgrund der Sprachbarrieren der Infizierten und zur Ermittlung derer Kontaktpersonen waren Dolmetscher für verschiedene Sprachen erforderlich. Diese konnten, nach Aufruf, zum Teil aus den Reihen der Kreismitarbeiter gewonnen werden. Die jeweiligen Abteilungen haben die Beschäftigten bis heute, im jeweils erforderlichen Umfang, für die Übersetzertätigkeiten im Gesundheitsamt zur Verfügung gestellt.

 

Übersetzer für Sprachen, die nicht durch Kreismitarbeiter abgedeckt werden konnten, hat das Land NRW über das Kommunales Integrationszentrum zur Verfügung gestellt. Übersetzungen von Schriftstücken wurden bei einem externen Übersetzungsbüro in Auftrag gegeben.

 

Damit kann und konnte eine verlässliche Kommunikation zwischen den fremdsprachigen Corona Infizierten und dem Gesundheitsamt des Kreises Coesfeld sichergestellt werden.

 

Durch das Infektionsgeschehen bei Westfleisch sind noch weitere zusätzliche Aufgaben beim Gesundheitsamt angefallen: Zum einen die Begehung der Sammelunterkünfte durch Gesundheitsaufseher und zum anderen die Abstrichnahmen von Westfleischmitarbeitern, teilweise in den Unterkünften sowie bei zwei durch den Kreis Coesfeld organisierten Reihentestungen. Während die Begehungen und die Abstrichnahmen in den Sammelunterkünften durch eigenes Fachpersonal des Gesundheitsamtes durchgeführt wurden, wurde für die Reihentestungen zusätzliches Personal aus der gesamten Kreisverwaltung angefordert und zur Verfügung gestellt. An den 3 Testtagen konnten so über 1.000 Abstriche genommen und dem Labor zur Weiterverarbeitung übergeben werden. Über die negativen Testergebnisse wurden die Personen seitens des Gesundheitsamtes schriftlich informiert. Auch hierbei wurde das Gesundheitsamt durch Mitarbeiter der Gesamtverwaltung unterstützt.

 

Neben den Sprachbarrieren war die hohe Anzahl der zu bearbeitenden Fälle innerhalb kürzester Zeit eine große logistische Herausforderung. Hieran haben sich verschiedenste Akteure beteiligt, u.a. die örtlichen Ordnungsbehörden, die inzwischen die Ordnungsverfügungen für die Direktinfizierten und die Kontaktpersonen in eigener Zuständigkeit erledigen. Darüber hinaus haben auch viele Kolleginnen und Kollegen aus dem Haus, verschiedene Fachabteilungen sowie der Krisenstab dazu beigetragen, dass das Gesundheitsamt das aktuelle Infektionsgeschehen bislang sehr gut abwickeln konnte.

 

Die Sicherstellung der personellen Kapazitäten zur Sicherstellung der Einhaltung der Quarantäne und Ähnliches obliegt den Ordnungsämtern der Kommunen. Nur durch starke personelle Verstärkung aus anderen Teilen der Verwaltungen und ggf. Beauftragung externer Sicherheitsunternehmen war die Umsetzung dieser gemeindlichen Aufgabe möglich.