Betreff
Statistik zur sonderpädagogischen Förderung 2019/20
Vorlage
SV-10-0081
Art
Sitzungsvorlage

Beschluss:

 

Keiner

 

·         Der Bericht „Statistik zu Sonderpädagogischen Förderung“ wird zur Kenntnis genommen

 

 

Begründung:

 

Ab dem Schuljahr 2011/12 wurde vom Regionalen Bildungsbüro jährlich eine Statistik zur sonderpädagogischen Förderung veröffentlicht. Die bislang letzte Veröffentlichung erfolgte für das Jahr 2016/17.

 

Am 11.09.2018 hat der ASKS die Beauftragung einer Schulentwicklungsplanung für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfen in den Förderschwerpunkten "Lern- und Entwicklungsstörungen" beschlossen. Gemäß Auftrag im Kreistagsbeschluss wurde die Schulentwicklungsplanung im Zeitraum vom 01.03 – 01.06.2019 umgesetzt. Während dieser Planung wurde auf die zusätzliche Statistik des Regionalen Bildungsbüros verzichtet.

Im Beschluss des Kreistages vom 11.12.2019 zur Verabschiedung dieser Schulentwicklungsplanung (SV-9-1518) wurde unter Ziffer 5. festgelegt, die zahlenmäßigen Ergebnisse der Planung weiterhin im Jahresrhythmus zu überprüfen und im Arbeitskreis der Schulträger zu beraten.   

Mit der jetzigen Vorlage der Datenauswertung unter Einbeziehung der Schuljahre 2018/19 und 2019/20 wird dieser Vorgabe nachgekommen. Eine Beratung unter den Schulträgern steht noch aus, soll aber rechtzeitig im Jahr 2021 erfolgen.

 

Grundlegende Aussagen der nun vorgelegten Statistik

Datengrundlage

Die Daten stammen aus den Schuldaten der Schuljahre 2015/16 bis 2019/20. Sie beziehen sich auf die Primarstufe und die Sekundarstufe I.

Zum einen stammen sie aus dem Schulinformations- und Planungssystem (SchIPS) der Bezirksregierung. Zählgrundlage hierbei ist der Beschulungsort, das heißt in der regionalen Aufteilung der Daten wird nicht die Herkunft der Schülerinnen und Schüler (SuS), sondern der Standort der Schule, in der sie beschult werden, zugrunde gelegt (Seite 8 – 19). Ergänzt wurden die Daten mit Erhebungen direkt bei den Förderschulen sowie mit den durch das IT NRW veröffentlichten amtlichen Schuldaten der Schuljahre 2015/16 bis 2019/20. Die Datenquellen und Zählgrundlage (Beschulungsort oder Wohnort) sind jeweils an den Tabellen und Diagrammen bzw. als Fußnote vermerkt.     

 

Zahl der gesamten Schülerinnen und Schüler

(Statistik Kreis Coesfeld, Seite 8)

Aus den Daten lässt sich entnehmen, dass die Anzahl der SuS an Schulen im Kreis Coesfeld in den letzten Jahren kontinuierlich zurückgegangen ist. Nur die Gesamtschule (+5,9%) und die Grundschule (+1,3%) können einen Zuwachs verbuchen.

 

SuS mit Förderbedarf

(Statistik Kreis Coesfeld, Seite 10)

Sowohl die Anzahl, als auch der Anteil der SuS mit Förderbedarf an Schulen im Kreis Coesfeld ist in den letzten Jahren angestiegen. Der Anstieg des Anteils der SuS mit Förderbedarf resultiert im Wesentlichen aus dem Anstieg des Gemeinsamen Lernen in der Sekundarstufe I.

Bei 5,5% der SuS im Kreis Coesfeld wurde eine Behinderung im Sinne der Ausbildungsordnung Sonderpädagogische Förderung (AO-SF) in den Förderschwerpunkten Lernen, Sprache oder Emotionale und Soziale Entwicklung festgestellt. Die SuS erhalten eine sonderpädagogische Förderung durch Sonderpädagogen im Rahmen des Gemeinsamen Lernens an allgemeinen Schulen oder an den Förderschulen in den Regierungsbezirken Münster und Arnsberg.

 

SuS im gemeinsamen Lernen – Inklusion

(Statistik Kreis Coesfeld, Seite 12-13)

Die Inklusionsquote gibt den Anteil der SuS mit anerkanntem Förderbedarf, die an einer allgemeinen Schule (im Gemeinsamen Lernen) beschult werden, an allen SuS mit anerkanntem Förderbedarf insgesamt wieder. Mit den Angaben auf Seite 12 dieser Statistik lassen sich die Inklusionsquoten berechnen (Anzahl der SuS Gemeinsames Lernen geteilt durch die gesamte Anzahl der SuS mit Förderbedarf). In die Auswertung fließen die vier Förderschwerpunkte (Lernen, Sprache, Emotionale und Soziale Entwicklung, Geistige Entwicklung) ein, für die im Kreis Coesfeld eine Förderschule existiert.

In den vergangenen fünf Jahren lag der Anteil der SuS im Gemeinsamen Lernen an Schulen im Kreis Coesfeld konstant um die 44%.

 

Das Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen (BMBF) hat in der Statistischen Übersicht 410 „Statistische Daten und Kennziffern zur Inklusion – 2019/20“ u.a. die Inklusionsquoten von NRW veröffentlicht. Somit lassen sich die Inklusionsquoten aus dem Kreis Coesfeld im Landesvergleich einordnen. Die Inklusionsquote in NRW an öffentlichen Schulen und privaten Ersatzschulen liegt bei 43,6% (BMBF, Seite 35) und damit leicht unter dem Wert im Kreis Coesfeld

 

In den Förderschwerpunkten Lernen (LE), Emotionale und Soziale Entwicklung (ESE), Sprache (SQ) liegt die Inklusionsquote in NRW an öffentlichen Schulen und privaten Ersatzschulen bei 53,8%, im Kreis Coesfeld liegt dieser Wert mit 49,8% darunter (BMBF, Seite 132). Betrachtet man nur die öffentlichen Schulen liegt in diesen Förderschwerpunkten diese Quote in NRW bei 55,2% während für den Kreis Coesfeld nur ein Wert von 46,2% angegeben wird (BMBF, Seite 138).

 

Gemeinsames Lernen in der Primarstufe

(Statistik Kreis Coesfeld Seite 12-13)

In der Primarstufe sinkt die im gemeinsamen Lernen unterrichtete Zahl der SuS mit Förderbedarf. Als ein Grund hierfür ist zu vermuten, dass zwischenzeitlich im Regelfall in der Schuleingangsphase keine sonderpädagogischen Verfahren im Rahmen der AO-SF für SuS mit den Förderschwerpunkten Lernen, Emotionale und Soziale Entwicklung und Sprache eröffnet werden sollen.  

 

SuS an Förderschulen

(Statistik Kreis Coesfeld Seite 18-19)

Nach einer Zunahme vom Schuljahr 2015/16 bis 2017/18 (von 705 auf 771 SuS) verbleibt die Zahl der SuS an Förderschulen im Kreis Coesfeld insgesamt auf gleich hohem Niveau. Verschiebungen gibt es zwischen den Förderschwerpunkten und zwischen den Anteilen aus Primarstufe und Sekundarstufe. Die Förderbeschulung nimmt demnach in der Primastufe zu und gerade dort bei den Förderschwerpunkten Emotionale und Soziale Entwicklung und Sprache.

Zum Schuljahr 2019/20 wurde die Astrid-Lindgren-Schule Lüdinghausen aufgelöst und in der Steverschule Nottuln fortgeführt. Die Anzahl der SuS an der Steverschule (153), abzüglich der 43 SuS, die am Standort Martinistift in Nottuln-Appelhülsen beschult werden, übertrifft die prognostizierte Anzahl in der Schulentwicklungsplanung der Gutachterin Reinermann-Matatko aus dem vergangenen Jahr (99 SuS).

Aus dem Südkreis (Nordkirchen und Olfen) sind 14 SuS die als Auspendler in Lünen, Förderzentrum Nord beschult werden (Statistik Kreis Coesfeld, Seite 52).

 

Zahlen für die Städte und Gemeinden im Kreis

(Seite28 ff)

Eine detaillierte Auswertung für alle Städte und Gemeinden des Kreises findet sich im letzten Teil des Berichtes. Erkennbar ist ein heterogenes Bild, in dem die für den gesamten Kreis festgestellten Entwicklungen sich unterschiedlich widerspiegeln. Maßgeblich ist besonders auch die Schulstruktur vor Ort, aber auch der Umgang mit der Umsetzung des Gemeinsamen Lernens durch die örtlichen Schulen.

 

 

Veröffentlichung

Die gesamte Statistik und auch die Vorjahresberichte werden künftig abrufbar auf den Internetseiten des Regionalen Bildungsnetzwerkes sein. Zudem ist geplant, Broschüren zu fertigen und zu verteilen.

 

Für interessierte Ausschussmitglieder wird ein farbiger Ausdruck zur Sitzung ausgelegt.

 

 

 

 

Anlagen:

 

Statistik Sonderpädagogische Förderung im Kreis Coesfeld Schuljahr 2019/20