Betreff
"Besser wohnen im Münsterland"
Vorlage
SV-7-0302
Art
Sitzungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

ohne

 

Die Initiative „Besser wohnen im Münsterland“ sowie die in der Begründung näher beschriebene Umsetzung der Initiative im Kreis Coesfeld werden zur Kenntnis genommen.

 

 

Begründung:

 

I. bis V.

 

 

„Besser wohnen im Münsterland“

 

In den letzten Monaten ist unter Federführung der Handwerkskammer Münster (HWK) sowie unter Beteiligung der Münsterlandkreise und der Stadt Münster, der Wirtschaftsförderungsinstitutionen im Münsterland und der Kreishandwerkerschaften die Initiative „Besser wohnen im Münsterland“ vorbereitet worden. Eine Erklärung zu dieser umfassenden Gemeinschaftsinitiative zur nachhaltigen Gebäudesanierung und -modernisierung wurde anlässlich einer zentralen Medienkonferenz in Münster von der Handwerkskammer Münster und den Kreisen Borken, Coesfeld, Steinfurt, Warendorf sowie der Stadt Münster unterzeichnet. Zu den Einzelheiten, insbesondere zu den mit dieser Initiative verfolgten Zielen und zur Organisationsstruktur des Projektes, wird auf diese Erklärung vom 20.10.2005 (siehe Anlage 1) verwiesen.

 

Die Projektskizze zur Initiative „Besser wohnen im Münsterland“ war zuvor am 13.09.2005 im Rahmen des 2. Workshops „Zukunftsaufgaben der Wirtschaftsförderung im Kreis Coesfeld“ präsentiert worden. Sie wurde von den Workshopteilnehmern (u.a. Mitglieder des Aufsichtsrats der WFG, Vertreter der Kammern) als sinnvolle Ergänzung der von den Sparkassen entwickelten Aktion „Renovierungs- und Investitionsoffensive“ betrachtet und als Projekt zur Stärkung der heimischen Wirtschaft und zur Sicherung von Arbeitsplätzen im Handwerk ausdrücklich begrüßt.

 

 

Thermographie-Aktion im Kreis Coesfeld

 

Als Auftakt der münsterlandweiten Gemeinschaftsaktion und als Einstieg in das Thema soll im Kreis Coesfeld, aber auch in den übrigen Münsterlandkreisen und in der Stadt Münster, privaten Hauseigentümern Thermographieaufnahmen zur Feststellung von Energieverlusten an ihren Gebäuden angeboten werden, und zwar zu möglichst günstigen Konditionen. Die über die Auswertung und Analyse der Infrarot-Gebäudethermografie (Gebäude-Scanning) gewonnenen Daten bilden anschließend - unter Beteiligung und Mitwirkung der Kreishandwerkerschaften - die Grundlage für konkrete Gespräche mit Energieberatern und Handwerksbetrieben zur Durchführung von Maßnahmen der energetischen Gebäudesanierung.

 

Parallel zu den o.g. Aktivitäten auf der Münsterlandebene ist die im Kreis Coesfeld vorgesehene Thermographie-Aktion durch das Biologische Zentrum Kreis Coesfeld (Lüdinghausen) in Abstimmung mit der Abt. 70 intensiv bis hin zur Auswahl eines geeigneten Thermographieanbieters vorbereitet worden. In einer Informationsveranstaltung, die am 21.09.2005 im Kreishaus Coesfeld stattfand, wurde die beabsichtigte Thermographie-Aktion Vertretern der kreisangehörigen Städte und Gemeinden näher erläutert - auch mit dem Ziel, diese als Multiplikatoren zu gewinnen und für die notwendige Öffentlichkeitsarbeit in das Projekt zu integrieren. Auch die Bürgermeisterkonferenz hat das Thema in ihrer Sitzung am 07.11.2005 aufgegriffen. Eine erste, gut besuchte Informationsveranstaltung hat bereits stattgefunden (am 07.11.2007 für Nordkirchen und Olfen), weitere Veranstaltungen für die übrigen Kommunen sind im November und Dezember geplant. Ein Zeitplan für die Thermographie-Aktion im Kreis Coesfeld ist als Anlage 2 beigefügt.

 

 

„Serviceplattform für regionale Altbauinitiativen“

 

In der ersten Sitzung der zentralen Lenkungsgruppe zur Gemeinschaftsaktion „Besser wohnen im Münsterland“ wurde eine Beteiligung an der „Serviceplattform für regionale Altbauinitiativen“ (SPRA) angesprochen, die von der Fa. GERTEC GmbH entwickelt wurde, einem bundesweit tätigem Ingenieurbüro mit Beratungsangeboten zu ingenieurtechnischen und wirtschaftlichen Fragen zu den Themen Umweltschutz, Energie und Technische Gebäudeausrüstung. Die Fa. GERTEC, die für den Kreis Steinfurt bereits die Aktion „Haus im Glück“ konzeptioniert hat und auch weiterhin begleiten wird, hat die „Serviceplattform für regionale Altbauinitiativen“ mit aktuellem Schwerpunkt der Beratungen im Ruhrgebiet und in Düsseldorf für den ländlichen Raum geöffnet und dem Münsterland ein entsprechendes Angebot unterbreitet.

 

Die Initiative „Besser wohnen im Münsterland“ sieht in der Beteiligung an der Serviceplattform erhebliche Vorteile, zumal es Ziel der Serviceplattform ist

 

·         Doppelarbeit zu vermeiden (Sicherstellung des know-how-Transfers zwischen den beteiligten Kommunen/Initiativen),

 

·         den Arbeits- und Kostenaufwand durch die Bereitstellung übertragbarer Instrumente für die Umsetzung (Öffentlichkeitsarbeit, Beratung von Gebäudeeigentümern, Hintergrundinformationen) zu minimieren und

 

·        auf spezifische lokale Besonderheiten zu reagieren (individuelle Fachberatung).

 

Der Nutzen für die beteiligten Gebietskörperschaften sowie die Bausteine des Projektes, das mit erheblichen Landesmitteln (hier: Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie) gefördert wird, sind in einer weiteren Anlage (Anlage 3)  zusammenfassend dargestellt.

 

Für die Beteiligung des Münsterlandes an dem Projekt wird insgesamt über die Laufzeit des Projektes (31 Monate) ein finanzieller Beitrag von 19.564 € (netto), davon 4.131 € in 2005, 8.698 € in 2006 und 6.735 € in 2007 zzgl. der zum Zeitpunkt der Rechnungsstellung gültigen Mehrwertsteuer anfallen. Bei einer von der HWK vorgeschlagenen gleichmäßigen Mittelaufteilung auf die beteiligten Gebietskörperschaften (jeweils 1/5) würden auf den Kreis Coesfeld insgesamt 3.912,80 € (netto) entfallen, davon 826,20 € in 2005, 1.739,60 € in 2006 und 1.347,00 € in 2007. Die Kreishandwerkerschaft Coesfeld hat sich schriftlich bereit erklärt, sich mit 50 % (1.956,40 €) an diesen Kosten zu beteiligen.

 

Für das Jahr 2005 stehen Haushaltsmittel innerhalb des Budgets zur Verfügung. Für die Jahre 2006 und 2007 werden die erforderlichen Ansätze bei der neu einzurichtenden Haushaltsstelle 7910.572000 „Projekte der Kreisentwicklung und Beteiligung des Kreises an münsterlandweiten Projekten“ veranschlagt.

 

 

Weitere Schritte

 

Entsprechend den Vereinbarungen zur Initiative „Besser wohnen im Münsterland“ wird aktuell die Gründung einer teilregionalen Initiative für den Kreis Coesfeld vorbereitet. Dazu gehören insbesondere die Gründung eines Lenkungsausschusses auf Kreisebene, aber auch Fragen eines teilraumbezogenen Marketings mit eigenem Logo/Motto (Beispiel Kreis Warendorf: „energi[e]sch sparen“).

 

 

 

Anlagen:

 

 

1.      Initiative „Besser wohnen im Münsterland“

2.      Zeitplan Thermographie-Aktion im Kreis Coesfeld

3.      Kurzfassung Serviceplattform für regionale Altbauinitiativen