Betreff
Projekt der FBS Dülmen zum Aufbau einer "Netzwerkagentur: Senioren-Demenz-Begleitung" für den Kreis Coesfeld im Rahmen von § 45 SGB XI PflEG
Vorlage
SV-7-0332
Art
Sitzungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

 

Das Projekt der FBS Dülmen zum Aufbau einer „Netzwerkagentur: Senioren-

Demenz-Begleitung“ für den Kreis Coesfeld im Rahmen eines niederschwelligen

Angebotes gem. § 45 SGB XI PflEG wird in der Fassung vom 16.12.2005 bis zu 22.000 Euro aus Kreismitteln gefördert. Soweit höhere Einnahmen - als bisher

veranschlagt - erzielt werden können, sind diese auf den Förderbetrag anzurechnen.

 

Der Förderbetrag wird in den Jahren 2006 und 2007 zu je 11.000 Euro zur

Verfügung gestellt.

 

 

Begründung:

 

 

I. Problem

Das Projekt wurde in der Sitzung des Ausschusses am 21.11.2005

ausführlich von der Leiterin der FBS Dülmen, Frau Neuß, und der

Projektmitarbeiterin, Frau Erckens, vorgestellt. Der Antrag war der

SV 7-0298 beigefügt.

 

Gegenüber dem Antrag vom 04.02.2005 hat Frau Neuß folgende

Angaben in der Sitzung aktualisiert:

 

Projektzeitraum

01.01.2006 – 31.12.2007

Projektbeginn soll frühestens nach Bewilligung der Fördergelder sein

 

Öffentlichkeitsarbeit und Fachtagung

Hierfür waren zunächst zusätzlich zur beantragten Fördersumme

19.000 Euro vorgesehen.

Durch Zusammenarbeit mit anderen Trägern sollen diese Kosten

reduziert und nach Möglichkeit auch anders finanziert werden.

 

 

 

Hinzuweisen ist noch darauf, dass die eigentliche Qualifizierung der Begleiter

nicht Bestandteil des Projektes ist, hier sieht die FBS weiterhin ihren eigenen

Bildungsauftrag als Träger. Weiter hat sie – wie bereits in der Sitzung des

Ausschusses am 07.06.2005 berichtet – eine Maßnahme im Rahmen des

SGB II konzipiert und diese auch gefördert bekommen.

 

 

II. Lösung

 

Der Antrag vom 04.02.2005 wurde bereits in der Sitzung des Kreisausschusses am

23.02.2005 und in der Sitzung des Kreistages am 02.03.2005 behandelt (SV 7-0145). Der Kreistag hat seinerzeit beschlossen, den Antrag der FBS Dülmen zur

Beratung an die Pflegekonferenz und an den Ausschuss für Arbeit, Soziales und

Senioren zu verweisen.

 

Die Leiterin der FBS, Frau Neuß, und die vorgesehene Projektmitarbeiterin, Frau

Erckens haben das Projekt in der Pflegekonferenz am 28.09.2005 ausführlich

vorgestellt. Eine Beschlussempfehlung hat die Pflegekonferenz jedoch nicht

ausgesprochen.

 

Im Antrag werden drei Projektziele genannt:

 

  1. im Hinblick auf die Angehörigen von Pflegebedürftigen und Menschen mit

Demenz

  1. im Hinblick auf die ehrenamtlichen/freiwilligen Begleiterinnen
  2. im Hinblick auf die Einrichtungen bzw. Organisationen

 

 

Schnittstellen zu anderen Beratungsangeboten

 

Das kreiseigene Projekt „ambulant vor stationär“ befasst sich u.a. mit

einem zukünftigen Beratungskonzept für den Kreis Coesfeld im Bereich

Pflege. Dem Ausschuss liegt hierzu eine weitere Sitzungsvorlage vor. Die Projektziele der FBS Dülmen zu 1. und 3. können sich mit den Zielen des kreiseigenen Projektes überschneiden.

 

Hinzuweisen ist hier auch noch auf die bereits vorhandene „Geronto-

psychiatrische Fachberatung“ der Projektgemeinschaft zwischen

der Klinik am Schlossgarten, des Gerontopsychiatrischen Wohnverbundes

Ascheberg, des Marienheimes Olfen, der Stiftung zu den heiligen Fabian

und Sebastian Osterwick und des Marienstiftes Droste zu Hülshoff.

 

Verwaltungsseitig wird vorgeschlagen, die FBS Dülmen in das kreis-

eigene Projekt mit einzubeziehen und die Projektziele zu 1. und 3.

gemeinsam weiterzuverfolgen.

 

Nicht abgedeckt durch das kreiseigene Projekt oder andere Träger

im Kreis Coesfeld sind die unter 2. genannten Projektziele im

Hinblick auf die Gewinnung und Begleitung der ehrenamtlichen/freiwilligen

Senioren- bzw. Demenzbegleiter.

 

Die FBS hat in diesem Tätigkeitsfeld ein wirkungsvolles Angebot geschaffen,

Sie ist insoweit auch federführend, es gibt kreisweit kein vergleichbares

Projekt. Der Einsatz von qualifizierten Helfern ist wesentlich kostengünstiger

als die Inanspruchnahme hauptamtlicher Kräfte.

 

Die FBS Dülmen ist auch bereit, dass Projekt kreisweit anzubieten. Hierzu gibt es Absprachen mit der FBS Coesfeld und der FBS Lüdinghausen.

 

Die Stärkung und der Ausbau des ehrenamtlichen Elements in der Pflege

ist ein Ziel des kreiseigenen Projektes. Dieses Ziel deckt sich auch mit

den Erkenntnissen der Enquete-Kommission.

 

Dieser Teil des FBS-Projektes wird verwaltungsseitig für förderungswürdig

erachtet. Die Förderung ist freiwillig, ein Rechtsanspruch auf finanzielle

Unterstützung besteht nicht.

 

 

Neuer Finanzplan – Stand 16.12.2005

 

Die von der Verwaltung gesehenen Überschneidungen bei Umstrukturierung der

eigenen Pflegeberatung wurden in einem persönlichem Gespräch mit Frau Neuß

und Frau Erckens am 16.12.2005 erörtert.

 

Beide sind an einer engen Zusammenarbeit mit den Beratungsstellen des Kreises

und den Projektgruppen interessiert. In der Praxis könnte es so aussehen, dass

im Rahmen einer Pflegeberatung der Bedarf an Senioren- oder Demenzbegleitung

durch die kreiseigene Beratungsstelle festgestellt wird und dann eine Vermittlung

an das Projekt der FBS erfolgt. Der Beratungsanteil der FBS könnte so deutlich

reduziert werden.

 

Weiter ist seitens der Verwaltung geplant, künftig die Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Pflege

mit den weiteren Trägern im Rahmen der Projektarbeit abzustimmen und gemeinsam zu gestalten. Auch so können durch die Synergieeffekte Kosten reduziert werden.

 

Auf dieser Basis wurde von der FBS ein neuer Finanzplan vorgelegt (s. Anlage 1).

 

Reduzierung der Stunden

 

Nachdem das Projekt zunächst für eine Vollzeitstelle ausgerichtet war, erfolgte

aufgrund der fehlenden Förderungsmöglichkeiten durch das Land bereits

eine Reduzierung auf eine 0,5 Stelle (s. Antrag vom 04.02.2005)

 

Die jetzt vorgeschlagenen 14 Wochenstunden sind allerdings zwingend erforderlich, um eine Gewinnung, Begleitung und Koordinierung von Ehrenamtlichen  noch sinnvoll anbieten zu können. Bei einer weiteren Reduzierung der Stunden würde das Projekt nicht mehr durchgeführt werden können.

 

Die Personalkosten würden durch die Reduzierung der Stunden von 38.000 Euro

auf 24.000 Euro sinken.

 

Erhöhung des Eigenanteils

 

Die FBS ist bereit, den eigenen Anteil von 7.200 Euro auf 11.200 Euro

zu erhöhen.

 

Weiter soll versucht werden, von den Betroffenen oder ihren pflegenden

Angehörigen einen angemessenen Eigenanteil zu erheben. Hierzu bestehen

noch keine Erfahrungswerte, da mit dem eigentlichen Projekt noch nicht

begonnen wurde. Allerdings zeichnet sich bereits jetzt ab, dass für die

Senioren- oder Demenzbegleitung kaum eine Finanzierung durch die

Pflegekasse gelingt, sodass auch die Kosten des Ehrenamtlichen

bereits von den Betroffenen oder den Angehörigen aufzubringen sind.

 

Aus diesem Grunde will die FBS auch Sponsoren gewinnen, die das

Projekt unterstützen.

 

Hierdurch soll ein weiterer Eigenanteil von insgesamt 4.000 Euro während

der zweijährigen Projektlaufzeit erzielt werden.

 

 

Neuer Förderbetrag

 

Durch die Reduzierung der Stunden und die Erhöhung der Eigenanteile

kann eine Reduzierung der bisher beantragten Fördersumme von

44.000 Euro auf 22.000 Euro für die Projektlaufzeit erreicht werden.

 

Es werden nunmehr für 2006 und 2007 je 11.000 Euro aus Kreismitteln

beantragt.

 

 

Verwaltungsseitig wird vorgeschlagen, dem jetzigen Förderantrag zuzustimmen.

 

 

 

III. Alternativen

 

Dem Antrag wird nicht entsprochen.

 

 

IV. Kosten-Folgekosten-Finanzierung

 

Wenn der Beschlussvorlage der Verwaltung gefolgt wird, sind für die Haushaltsjahre

2006 und 2007 jeweils 11.000 Euro zusätzlich als Kreiszuschuss zu veranschlagen.

 

 

V. Zuständigkeit für die Entscheidung

 

Für die Entscheidung ist der Kreistag zuständig (§26 Abs. 1 KrO NW).