Beschlussvorschlag:
Die Verwaltung wird beauftragt, wie in der Begründung dargelegt zu verfahren.
Begründung:
Der Kreistag hat in seiner
Sitzung am 17.05.2006 beschlossen, den Antrag der SPD-Fraktion (SV-7-0440) in
den zuständigen Fachausschuss am 13.06.2006 zu verweisen.
Um die im zuständigen
Fachausschuss zu erwartende Diskussion zu strukturieren, wird im Folgenden -
nach kurzer Einführung in die Thematik - ein Vorschlag unterbreitet, wie mit
diesem Thema umgegangen werden sollte:
Das Thema „Demographischer
Wandel“ wird derzeit in der Politik, in der Wissenschaft und in den Medien
vielfach aufgegriffen und diskutiert. Der Begriff bezeichnet die Veränderungen
im Altersaufbau der Gesellschaft: Die Zahl der älteren Menschen nimmt immer
weiter zu und gleichzeitig werden immer weniger Kinder geboren.
Die Gesellschaft altert –
auch im Kreis Coesfeld. Zwar ist davon auszugehen, dass die Bevölkerung im
Kreis Coesfeld zunächst auch weiterhin wachsen wird – bis zum Jahr 2020 um ca.
8 – 9%. Das Wachstum wird allerdings allein auf Zuwanderungsgewinnen
beruhen. Der demographische Wandel wird sich deshalb auch im Kreis Coesfeld auf
nahezu alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens auswirken.
Die Auswirkungen des demographischen Wandels treffen den Kreis Coesfeld allerdings nicht plötzlich und unvermittelt. Demographiebedingte Entwicklungen sind vielmehr planbar. Es besteht deshalb die Möglichkeit, die Folgen des demographischen Wandels zu gestalten.
Die Verwaltung schlägt daher vor, zunächst einen Demographiebericht als aktuelle Bestandsaufnahme zu erstellen. Dieser wird die bisherige und die prognostizierte Entwicklung der Bevölkerung (Pestel-Studien, Demographiebericht 2005 der Bezirksregierung Münster, aktuelle LDS-Prognose, Studie der Bertelsmannstiftung) sowie andere Standort- bzw. Strukturmerkmale (z.B. Wirtschaftsdaten, Schülerzahlen) aufzeigen. Er wird zudem darstellen, wie sich die Umschichtung der Altersstruktur im Kreis Coesfeld bereits heute in den verschiedene Fachplanungen (z.B. Schulentwicklungsplanung, Kindergartenbedarfsplanung, Pflegebedarfsplanung) auswirkt und welche Maßnahmen der Kreis Coesfeld teils auch in Kooperation mit den Städten und Gemeinden bereits initiiert und durchgeführt hat.
Der Demographiebericht dient als Grundlage für eine Diskussion über eine aktive Gestaltung der Folgen des demographischen Wandels. Hierbei bietet es sich insbesondere an, die bereits bestehenden Handlungsfelder in der Zuständigkeit des Kreises Coesfeld miteinander zu verknüpfen. Folgende Handlungsfelder werden verwaltungsseitig als bedeutend angesehen:
- Kinder-, Jugend- und Familienpolitik,
- Wirtschaft und Arbeitsmarkt,
- Bildung,
- Seniorenpolitik,
- Mobilität, ÖPNV,
- Umweltpolitik.
Seitens der Verwaltung wird in der Sitzung ergänzend mündlich vorgetragen.