I. - V.
Es wird auch verwiesen auf die Berichte aus dem Regionalen Bildungsnetzwerk
im Ausschuss für Schule, Kultur und Sport am 28.11.2011 (SV-8-0531) und am 11.09.2013 (SV-8-942).
Inzwischen besteht das Regionale
Bildungsnetzwerk im Kreis Coesfeld fünf Jahre. Das Regionale Bildungsbüro wurde
am 01.08.2010 mit 4 Personen im Umfang von zwei
Vollzeitstellen eingerichtet.
Der Lenkungskreis als operatives
Steuerungsgremium des Regionalen Bildungsnetzwerkes hat inzwischen neunzehnmal getagt.
Die bestehenden Handlungsfelder im
Bildungsnetzwerk sind gegenüber der letzten Berichterstattung weiter bearbeitet
und entwickelt worden. Im Einzelnen sind besonders folgende Gesichtspunkte zu
nennen:
Übergang Kindertagesstätte-Primarstufe:
Auf
der Grundlage des in 2012 herausgegebenen Leitfadens zum Übergang
KiTa-Grundschule wurde das Themenfeld besonders durch zwei MINT-Projekte im
Kreis Coesfeld unterstützt:
Weiter
ausgebaut werden konnte das kreiseigene Projekt MiniMINT. In enger Kooperation
mit dem Pictorius-Berufskolleg, das in einem holzverarbeitenden Bildungsgang
Stationen zum Experimentieren und Forschen zu den Schwerpunkten Mechanik und
Akustik hergestellt hat, können sich KiTas und Grundschulen gemeinsam Stationen
zum Forschen und Experimentieren ausleihen. Viele Netzwerke aus KiTas und
Grundschule nutzen dies in den Monaten vor der Einschulung. So können
zukünftige Schulkinder bereits vor der Einschulung gemeinsam mit
Grundschulkindern lernen und die Schule erleben.
Im
neuen Schuljahr 2015/16 soll die Kooperation mit dem Richard-von-Weizäcker-Berufskolleg
fortgeführt werden.
Ein
weiteres MINT-Projekt zur Unterstützung des Übergangs ist das Projekt
MINTeinander, das von der WWU Münster durchgeführt wird. Am Beispiel des
Themenfeldes „Magnetismus“ forschen Kinder aus KiTa, Grundschule und
Sekundarstufe I jeweils entsprechend ihrer Bildungsstufe und erarbeiten sich so
ein anschlussfähiges Wissen, das den Übergang zur jeweils nächsten
Bildungsstufe stützt. – Das Regionale Bildungsbüro hat dieses Projekt
unterstützt durch das Angebot von gemeinsamen Workshops für Erzieherinnen und
Lehrkräften und für die Werbung zur weiteren Ausbreitung dieses Projektes im
Kreis Coesfeld.
Bewährt
hat sich zudem die Umsetzung des Projektes „Haus der kleinen Forscher“. Von den
115 Kitas im gesamten Kreisgebiet sind 19 (davon 5 zweimal) zu einem „Haus der
kleinen Forscher zertifiziert worden. Über 350 Erzieher/innen aus 65 KiTas
wurden in 36 Workshops zum Projekt fortgebildet.
Ganztag/Individuelle Förderung
Das
Themenfeld Ganztag – Individuelle Förderung wurde mit mehreren
Großveranstaltungen in den Jahren 2013/14 unterstützt.
Eine
geplante Ausweitung des Themenfeldes auf den Schwerpunkt „Sport im Ganztag“
wird in enger Kooperation mit dem Kreissportbund geplant. Eine Veranstaltung
soll mit der Veröffentlichung der Internetplattform des Kreissportbundes
verbunden werden, auf der mögliche Sportangebote für den Ganztag an Schulen
bekanntgemacht werden können.
Übergang Schule-Beruf / „Kein Abschluss ohne
Anschluss“
Mit der
Einführung der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA) hat
diese Aufgabe einen verbindlicheren Charakter erhalten. Gleichzeitig wurden mit
der Einrichtung der „Kommunalen Koordinierung“ Aktivitäten, die bisher im
Bildungsnetzwerk verankert waren, verlagert. Die pädagogische Behandlung dieses
Themas – etwa die Gestaltung von Fachtagen oder die Fertigung von Arbeitshilfen
- bleibt aber weiterhin Aufgabe im Regionalen Bildungsbüro/-netzwerk. Auch die
Betreuung der Internet-Plattform Schüler Online oder Aufbereitung von Berichten zur
Übergangsstatistik erfolgen im Regionalen Bildungsbüro. Weiterhin wird auch der
Berufsnavigator in organisatorischer Anbindung zum Regionalen Bildungsbüro als
Kreisprojekt mit Unterstützung der örtlichen Arbeitsagentur und der Volksbanken
im Kreis durchgeführt. Dies ist dort der Fall, wo das
Landesvorhaben bisher nicht greift, d.h. besonders in den Vorabgangsklassen der
Sekundarstufe II.
Arbeitsfeld Inklusion
Mit
Verabschiedung des 9. Schulrechtsänderungsgesetzes wurde der Arbeitsansatz im Bildungsnetzwerk,
zu „Informieren“, zu „Vernetzen“ und „Abzustimmen“ fortgesetzt. Zu nennen sind
insbesondere folgende Aktivtäten:
·
Die
„Abstimmungen zur Zukunft der Förderschulen“ im Arbeitskreis „Inklusion Träger“
·
Die weitere
Veröffentlichung der Statistiken zur sonderpädagogischen Förderung (2013/14 und
2014/15 )
·
Die
Fortsetzung und konzeptionell nochmals neu auf die schulischen Bedarfe
ausgerichtete Veranstaltungsreihe „Schulen auf dem Weg zur Inklusion“.
Bis einschließlich 2014 standen den
Bildungsnetzwerken für die Umsetzung dieser Aktivitäten Mittel des Landes
i.H.v. jährlich 15.000 € zur Verfügung. Ab 2015 gibt es diese Unterstützung
nicht mehr.
Bildungskonferenz
Zum
Thema „Für das Leben stark machen – Bildungspartnerschaften in der Region“ fand
am 22.05.2014 eine Bildungskonferenz mit knapp 90 Teilnehmerinnen und
Teilnehmer im Kreishaus statt. Neben einer grundlegenden Information zu den
bisherigen Aktivitäten des Regionalen Bildungsnetzwerkes im Kreis Coesfeld
wurde das Leitthema in vier Workshops unter unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunktsetzungen
behandelt:
·
Unter der
Überschrift „Ich kann das, weil ich neugierig bin“ der Übergang von der Kita
zur Grundschule.
·
„Ich
kann das, weil das genau mein Ding ist“ war Leitgedanke zum Thema
Stärkenförderung.
·
Kooperationen
zwischen Schule und Partnern – wie etwa der erzieherischen Jugendhilfe oder der
schulpsychologischen Beratung – wurden unter dem Leitsatz „Ich kann das, weil
ich nicht alleine bin“ behandelt.
·
Unter
dem Motto „Ich kann das, weil ich weiß, was ich will“ wurden
Bildungspartnerschaften im Bereich der Lebens- und Berufsorientierung
beleuchtet.
Zentrale
Erkenntnis des Tages war, dass es für Bildungspartnerschaften bestimmte
Grundvoraussetzungen gibt, die ganz unabhängig vom jeweiligen Themenschwerpunkt
sind: Es gehe darum, eine festgelegte, gemeinsame Zielsetzung zu haben, aber
auch, Verständnis für die jeweilige Rolle zu entwickeln. Dabei seien geregelte
und durchdachte Kommunikationsstrukturen zentrale Voraussetzung.
Querschnittsaufgaben
Auch weiter hat sich das das Bildungsbüro in
unterschiedlichen Projekten mit bildungsrelevanten Themen eingebracht.
Beispielhaft zu nennen ist hier etwa die Einbringung in Projekteideen zur Regionale
2016 insbesondere die Beteiligung am
Projekt „Wasserburgenwelt“. Zudem agiert
das Bildungsbüro weiter als Dienstleister, wenn etwa anlassbezogen Daten und
Informationen zur Entwicklung der Schul- und Bildungslandschaft gesammelt und
ausgewertet müssen.
Evaluation
der Regionalen Bildungsnetzwerke
Wie in allen Kreisen und kreisfreien Städten
in NRW wurde inzwischen auch das Regionale Bildungsnetzwerk im Kreis Coesfeld
evaluiert. Grundlage war ein einheitliches, zwischen den kommunalen
Spitzenverbänden und dem MSW abgestimmtes Evaluationskonzept. Hierzu wurde eine
umfassende Befragung der Akteure in der regionalen Bildungslandsschaft
durchgeführt. Von den insgesamt 201 angeschriebenen Personen haben sich knapp
50 % an der Befragung beteiligt. Der Lenkungskreis hat sich am 21.04.2015 mit
den Ergebnissen dieser Befragung auseinandergesetzt und sie inhaltlich bewertet.
Das Ergebnis der ersten Evaluationsrunden des
Landes mit den bereits ab 2008 gegründeten Bildungsnetzwerken ist in zwei
Expertisen von Prof.Dr. Rolff zusammengefasst worden. Das Gesamtergebnis der
Evaluationen wird dort als „klar positiv“ bewertet. Die von den Akteuren
zu bewertenden Erfolgskriterien, seien von einer großen
Mehrzahl der Akteure „deutlich positiv“ beurteilt worden. Das sei ein „hervorragendes
Ergebnis“. Bemerkenswert sei auch, „dass das Konzept RBN nirgendwo
grundsätzlich infrage steht“. Dabei sei Inhaltlich - so wird ebenfalls
festgestellt – die Ausrichtung der Aktivitäten sehr unterschiedlich.
Für die Evaluation des Bildungsnetzwerkes im
Kreis Coesfeld lassen sich besonders folgende - ebenfalls vorwiegend positiven
- Ergebnisse festhalten:
· Das Regionale Bildungsnetzwerk sei ein wichtiger Impulsgeber für die Region.
· Hervorzuheben sei die gute Zusammenarbeit zwischen der Schulaufsicht und den Schulträgern bei der Abstimmung zu Fragen der Förderschullandschaft auf Initiative des Regionalen Bildungsbüros.
· Innerhalb der Verwaltung im Kreishaus gebe es eine gute angelegte Zusammenarbeit zwischen dem Regionalen Bildungsbüro, dem staatlichen Schulamt und der Schulverwaltung.
· Das Regionale Bildungsbüro sei durch Fachkompetenz und Flexibilität gekennzeichnet. Die Arbeit sei stets gut strukturiert und biete eine gute Grundlage für die Berichterstattung in den Kommunen.
· Entgegen der ursprünglich im Kooperationsvertrag vorgesehenen Funktion als „Impulsgeber sei die Bildungskonferenz eher als Plattform für den Austausch und zum Voneinander-Lernen genutzt worden. Der Begegnungscharakter stehe im Vordergrund, was aber positiv zu werten sei.
· Das Regionale Bildungsbüro und die Kommunale Koordinierung (KAoA) seien grundsätzlich organisatorisch gut verzahnt. Mitunter bedürfe es jedoch noch der genaueren Rollenklärung im Themenbereich „Übergang Schule-Beruf“.
· Gut gelungen sei die Behandlung der Handlungsfelder, namentlich die Themen
·
"Übergang Schule Beruf" / KAoA,
·
Schulentwicklungsplanung für Förderschulen im
Kreis Coesfeld,
·
Zusammenarbeit von Schulen und außerschulischen
Partnern,
·
Unterstützung des Ganztags an Schulen -
Förderung eines gemeinsamen Bildungsverständnisses,
·
Unterstützung der Übergänge durch MINT-Projekte,
·
Erstellung eines Leitfadens für den Übergang von
der KiTa zur Grundschule.
Mit Blick auf die Optimierung und Weiterentwicklung der Arbeit wurden zudem besonders folgende Punkte herausgearbeitet:
·
Die mögliche Ausweitung der Berichte über die
Arbeit des Bildungsnetzwerkes, etwa über noch stärkere Öffentlichkeitsarbeit
(ggf. durch Newsletter), noch stärkere Einbindung aller schulischen und
außerschulischen Akteure in den Informationsfluss (stärkere Verbreitung der
Protokolle) und noch stärkere Nutzung des Internet als Verknüpfungsmöglichkeit.
·
Die noch stärkere Bekanntmachung von Ansprechpartnern und Zuständigkeiten für
die verschiedenen Handlungsfelder.
·
Eine Prüfung der möglichen Einbindung aller
Schulformen und externer Bildungsträger (FBS, VHS) im Lenkungskreis. Die
Arbeitsfähigkeit des Gremiums müsse jedoch im Auge behalten werden.
·
Die
Personellen Ressourcen im Bildungsbüro wurden als knapp angesehen, was aber aus
Kostengründen zu akzeptieren sei.
·
Hinsichtlich
neuer Handlungsfelder sollen möglichst aktuelle Herausforderungen in der Bildungslandschaft,
wie etwa der demografische Wandel und besonders die stark zunehmende Zahl von
Flüchtlingen in den Blick genommen werden.
Grundsätzlich sind dabei die vorhandenen
Kapazitäten zu berücksichtigen. Verwiesen wird auf die Anfrage beim Ministerium
für Arbeit, Integration und Soziales (MAIS), ein Kommunales Integrationszentrum
auch mit geringerer Personalstärke, als 5,5 Stellen einrichten zu können.