Betreff
"Kein Abschluss ohne Anschluss"; Aktueller Stand zur Umsetzung des Landesvorhabens im Kreis Coesfeld
Vorlage
SV-9-0594
Art
Sitzungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

 

Der Bericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen

 

Begründung:

 

I. -V.   

 

Aktueller Stand des Landesvorhabens „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA)

 

Der Kreis Coesfeld ist mit Wirkung ab dem 01.01.2014 dem Landesvorhaben „Kein Abschluss ohne Anschluss“ beigetreten. Über die ersten Umsetzungsschritte wurde in der Sitzung des Ausschusses für Schule, Kultur und Sport am 08.09.2014 (SV-9-0060) berichtet.

 

Aktuell sind zur Umsetzung des Landesvorhabens folgende Punkte zu nennen:

 

1.    Aufstockung der Kommunalen Koordinierungsstelle

 

Zum 01.03.2016 wurde die Kommunale Koordinierungsstelle im personellen Umfang von einem weiteren Vollzeitäquivalent – verteilt auf drei Personen – aufgestockt. Eine anteilige Förderung der Personal- und Sachkosten mit Landesmitteln wurde durch das Land NRW bis zum 31.12.2017 bewilligt.

 

2.    Beteiligte Schulen

 

Ab dem Schuljahr 2016/17 ist die Teilnahme am Landesvorhaben „Kein Abschluss ohne Anschluss“ für alle öffentlichen Schulen in Nordrhein-Westfalen verbindlich. Im Kreis Coesfeld nehmen bis auf zwei private Schulen alle teil.

 

3.    Umsetzung der Standardelemente der schulischen Berufs- und Studienorientierung (Handlungsfeld I)

 

Standardelemente in Jahrgang 8

 

o   Portfolioinstrument („Berufswahlpass.NRW“)

Das Portfolioinstrument ist erstmalig zum Schuljahr 2016/17 Teil der Ausschreibung der Potenzialanalysen durch die Landesgewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks e. V. (LGH).

 

o   Potenzialanalyse

Die Potenzialanalysen müssen seit dem Schuljahr 2016/17 alle zentral über die LGH ausgeschrieben werden. Es wurden 2.370 Potenzialanalysen pro Jahr für den Kreis Coesfeld, für die nächsten drei Schuljahre (bis 2018/19), ausgeschrieben.

 

o   Berufsfelderkundungen

Die Berufsfelderkundungen finden im Anschluss und unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Potenzialanalysen, in Betrieben oder überbetrieblich (für ca. 25 % der SuS) bei den Handwerksbildungsstätten der Kreishandwerkerschaft statt.

 

Standardelemente in Jahrgang 9 und 10

 

In Jahrgang 9 und 10 nehmen die Schülerinnen und Schüler bedarfsorientiert an weiteren praxisorientierten Standardelementen (z.B. Betriebspraktikum, Praxiskurs, Langzeitpraktikum) teil. Zudem werden berufliche Wünsche und Ziele in der sogenannten „Anschlussvereinbarung“ festgehalten.

 

 

Monitoring

 

Das Land stellt zur Erfassung schulischer Daten zu den Standardelementen nach KAoA ein Monitoringsystem zur Verfügung.

 

4.    Weitere Umsetzungsschritte

 

Im Rahmen des Informationstransfers wird mittlerweile jährlich ein Infobrief an die Städte und Gemeinden (Bürgermeister/innen und Schulverwaltungsämter) verschickt.

 

Zudem wurde ein Elternflyer erstellt, der den Schulen zur Verfügung gestellt werden soll, um Eltern im Kreis umfassend über die schulische Berufsorientierung ihrer Kinder zu informieren.

 

5.    Herausforderungen und Schwierigkeiten

 

·         Versuch der Praxis einer einheitlichen Definitionsmacht durch das MAIS

Ø  Mitspracherecht der kommunalen Seite - bei der Erarbeitung einer rechtlichen Regelung zum Umgang zwischen MAIS NRW und Kreisen/kreisfreien Städten im Bereich von KAoA - muss sichergestellt werden. Ein Austausch zur Sichtweise und Klärung von Aufgabenverteilungen zwischen den Vertragspartnern wird befürwortet. Die Absichtserklärung ist keine Grundlage für die Zuweisung neuer Aufgaben vom Land an die Kommunen.

 

·      Problematik Schülerfahrtkosten

Ø    Die besondere Situation der Landkreise muss – auch auf Landesebene - beachtet werden. (Beispiele: Fahrtkosten für Standardelemente, Ansässigkeit/Erreichbarkeit der Träger)

 

·      Regionalisierung des Projektes sei abhandengekommen und durch eine Zentralsteuerung des MAIS ersetzt worden ohne rechtliche Grundlage / Zuviel „Hochglanz“

Ø  Beispiel: Die Ergebnisse des  schulischen Monitorings sind für eine konstruktive Weiterentwicklung von Qualität nicht verwertbar für die Region.

Ø  Beispiel Kampagne „In drei Jahren Weltklasse“.  

 

·      Finanzierung nicht auskömmlich (Kosten für ein Vollzeitäquivalent (VZÄ) entspricht nicht den kommunalen Aufwendungen nach KGST) àSpitzabrechnung gewünscht!

Die genannten Kritikpunkte sind Gegenstand weiterer Gespräche auf Landkreistags-Ebene und mit den Ministerien.

 

 

 

Hinweis: Über den aktuellen Stand der Initiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ wird in der Sitzung berichtet.