Beschlussvorschlag:
Der Bericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen
Begründung:
I. -V.
Aktueller Stand des
Landesvorhabens „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA)
Der Kreis Coesfeld ist mit Wirkung ab dem 01.01.2014 dem Landesvorhaben „Kein Abschluss ohne Anschluss“ beigetreten. Über die ersten Umsetzungsschritte wurde in der Sitzung des Ausschusses für Schule, Kultur und Sport am 08.09.2014 (SV-9-0060) berichtet.
Aktuell sind zur Umsetzung des Landesvorhabens folgende Punkte zu nennen:
1. Aufstockung
der Kommunalen Koordinierungsstelle
Zum 01.03.2016 wurde die Kommunale Koordinierungsstelle im personellen
Umfang von einem weiteren Vollzeitäquivalent – verteilt auf drei Personen –
aufgestockt. Eine anteilige Förderung der Personal- und Sachkosten mit
Landesmitteln wurde durch das Land NRW bis zum 31.12.2017 bewilligt.
2. Beteiligte
Schulen
Ab dem Schuljahr 2016/17 ist
die Teilnahme am Landesvorhaben „Kein Abschluss ohne Anschluss“ für alle
öffentlichen Schulen in Nordrhein-Westfalen verbindlich. Im Kreis Coesfeld
nehmen bis auf zwei private Schulen alle teil.
3. Umsetzung
der Standardelemente der schulischen Berufs- und Studienorientierung
(Handlungsfeld I)
Standardelemente in Jahrgang 8
o Portfolioinstrument
(„Berufswahlpass.NRW“)
Das Portfolioinstrument ist erstmalig zum Schuljahr
2016/17 Teil der Ausschreibung der Potenzialanalysen durch die Landesgewerbeförderungsstelle
des nordrhein-westfälischen Handwerks e. V. (LGH).
o Potenzialanalyse
Die Potenzialanalysen müssen seit dem Schuljahr
2016/17 alle zentral über die LGH ausgeschrieben werden. Es wurden 2.370 Potenzialanalysen
pro Jahr für den Kreis Coesfeld, für die nächsten drei Schuljahre (bis
2018/19), ausgeschrieben.
o Berufsfelderkundungen
Die
Berufsfelderkundungen finden im Anschluss und unter Berücksichtigung der Ergebnisse
der Potenzialanalysen, in Betrieben oder überbetrieblich (für ca. 25 % der SuS)
bei den Handwerksbildungsstätten der Kreishandwerkerschaft statt.
Standardelemente in Jahrgang 9 und 10
In Jahrgang 9 und 10 nehmen
die Schülerinnen und Schüler bedarfsorientiert an weiteren praxisorientierten
Standardelementen (z.B. Betriebspraktikum, Praxiskurs, Langzeitpraktikum) teil.
Zudem werden berufliche Wünsche und Ziele in der sogenannten „Anschlussvereinbarung“
festgehalten.
Monitoring
Das
Land stellt zur Erfassung schulischer Daten zu den Standardelementen nach KAoA
ein Monitoringsystem zur Verfügung.
4.
Weitere Umsetzungsschritte
Im
Rahmen des Informationstransfers wird mittlerweile jährlich ein Infobrief an
die Städte und Gemeinden (Bürgermeister/innen und Schulverwaltungsämter)
verschickt.
Zudem wurde ein Elternflyer erstellt, der den Schulen zur Verfügung gestellt werden soll, um Eltern im Kreis umfassend über die schulische Berufsorientierung ihrer Kinder zu informieren.
5. Herausforderungen und Schwierigkeiten
·
Versuch der Praxis einer einheitlichen Definitionsmacht durch das MAIS
Ø Mitspracherecht der
kommunalen Seite - bei der Erarbeitung einer rechtlichen Regelung zum Umgang
zwischen MAIS NRW und Kreisen/kreisfreien Städten im Bereich von KAoA - muss
sichergestellt werden. Ein Austausch zur Sichtweise und Klärung von
Aufgabenverteilungen zwischen den Vertragspartnern wird befürwortet. Die Absichtserklärung
ist keine Grundlage für die Zuweisung neuer Aufgaben vom Land an die Kommunen.
·
Problematik Schülerfahrtkosten
Ø
Die besondere Situation der Landkreise muss – auch auf Landesebene -
beachtet werden. (Beispiele: Fahrtkosten für Standardelemente, Ansässigkeit/Erreichbarkeit
der Träger)
·
Regionalisierung des Projektes sei abhandengekommen und durch eine
Zentralsteuerung des MAIS ersetzt worden ohne rechtliche Grundlage / Zuviel
„Hochglanz“
Ø Beispiel: Die Ergebnisse
des schulischen Monitorings sind für
eine konstruktive Weiterentwicklung von Qualität nicht verwertbar für die
Region.
Ø Beispiel Kampagne „In drei
Jahren Weltklasse“.
·
Finanzierung nicht auskömmlich (Kosten für ein Vollzeitäquivalent (VZÄ)
entspricht nicht den kommunalen Aufwendungen nach KGST) àSpitzabrechnung gewünscht!
Die genannten
Kritikpunkte sind Gegenstand weiterer Gespräche auf Landkreistags-Ebene und mit
den Ministerien.
Hinweis: Über den aktuellen Stand der
Initiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ wird in der Sitzung berichtet.