Sitzung: 19.02.2015 Ausschuss für Arbeit, Soziales, Senioren und Gesundheit
Vorlage: SV-9-0184
FBL Schütt stellt den Jahres- und Eingliederungsbericht 2014 – Zehn
Jahre Umsetzung des SGB II im Kreis Coesfeld – vor und geht hierbei zunächst auf die dort dargestellten Arbeitslosenzahlen
und –quoten ein. Im Anschluss berichtet er von der Fachtagung SGB II am
03.11.2014, die anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Option für sämtliche
Mitarbeiter/innen der Jobcenter im Kreis Coesfeld sowie Vertreterinnen und
Vertreter der beteiligten Gremien und Träger veranstaltet wurde.
Als weiteren Themenbereich mit besonderer Bedeutung geht FBL Schütt auf
die Sicherheit in Jobcentern ein. Forciert durch die Vorfälle in Neuss werde
dieses Thema zurzeit intensiv behandelt. Es seien auch bereits verschiedene
Maßnahmen konkret umgesetzt worden, auch in den Jobcentern der kreisangehörigen
Städte und Gemeinden.
Schließlich erläutert FBL Schütt noch kurz das Benchlearning als
Nachfolger des Projektes „Benchmarking der Optionskommunen“.
Hierzu erkundigt sich Ktabg. Bockemühl, ob sich aus dem Vergleichsring
bereits konkrete Instrumente ergeben hätten, die der Kreis Coesfeld von anderen
übernommen hätte.
AL Bleiker erläutert hierzu, dass im Rahmen des Benchlearning nicht nur
Eingliederungsmaßnahmen bewertet, sondern auch Vergleiche angestellt würden im
Bereich der Organisation, der Fachanwendungen oder der Zentralisation von
Aufgaben. Der Vergleich erfolge schonungslos ehrlich. Insofern sei es auch
sinnvoll und positiv zu sehen, dass sich im Vergleichsring lediglich Jobcenter
mit ähnlichen Rahmenbedingungen und Arbeitslosenzahlen befinden würden. Als Beispiel
eines sich aus dem Benchlearning im Kreis Coesfeld entwickelten Projektes
nannte AL Bleiker den Seniorcoach. Es würden im Rahmen des Benchlearnings aber
nicht nur positive Aspekte herausgestellt, sondern auch Fehler und
Schwachstellen aufgezeigt.
Ktabg. Kurilla lobt die Arbeit sowie die engagierten Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen der Jobcenter im Kreis Coesfeld. Zum Thema Sicherheit stellt
sie heraus, dass eine Gewaltprävention zwar sinnvoll sei, sie es aber bisher im
Kreis Coesfeld gerade als angenehm empfunden habe, dass die Jobcenter nicht so
verschlossen seien. FBL Schütt erklärt hierzu, dass in den Jobcentern einige
Besonderheiten zu berücksichtigen seien, die aufgrund des Schutzbedürfnisses
der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bestimmte Sicherheitsvorkehrungen erforderlich
machen würden.
Vorsitzende Schäpers hält es für gut, dass man die Gefahren auch im
Kreis Coesfeld bedenke.
Ktabg. Pohlmann weist darauf hin, dass aus dem Jahresbericht die Zahl
der Unterbeschäftigten im Kreis Coesfeld, also die Personen, die in Eingliederungsmaßnahmen
seien und deshalb nicht als arbeitslos gezählt würden, nicht hervorgehe und
bittet um entsprechende Auskunft.
FBL Schütt erläutert, dass auch hier der Kreis Coesfeld gut aufgestellt
sei. Er sichert zu, die konkreten Zahlen nachzureichen.
Schließlich erklärt Vorsitzende Schäpers rückblickend, dass zu Beginn
der Option im Jahr 2005 große Unsicherheit geherrscht habe, ob die Entscheidung
zur eigenverantwortlichen Umsetzung des SGB II richtig war. Nach 10 Jahren sei
klar, dass die Option für den Kreis Coesfeld die richtige Entscheidung war.
Insofern sei den Jobcentern im Kreis ein Dank auszusprechen.
Hinweis:
Nach der Statistik der Bundesagentur für Arbeit für den Monat Februar
2015 beträgt die Quote für Arbeitslose und Unterbeschäftigte insgesamt 2,6 %.