Zunächst teilt Landrat Dr. Schulze Pellengahr mit, dass dem plötzlich erkrankten Ktabg. Lunemann von hier aus alles Gute und eine baldige Genesung gewünscht werde. Hierzu liege eine Karte zur Unterzeichnung bereit.

 

Hiernach teilt Landrat Dr. Schulze Pellengahr weiter mit:

 

Modellvorhaben des BMVI zur Daseinsvorsorge und Mobilität im ländlichen Raum

 

Im Rahmen des Modellvorhabens „Langfristige Sicherung von Versorgung und Mobilität in ländlichen Räumen“ suchte das BMVI verschiedene Modellregionen, die ab Januar 2016 innovative Konzepte erarbeiten, mit denen sowohl die Daseinsvorsorge und Nahversorgung als auch die Mobilität in ländlichen Räumen gewährleistet werden können.

 

Der Kreis Coesfeld hat sich mit Unterstützung der wfc GmbH und dem ZVM - Fachdienst Bus im September für die Teilnahme an dem Modellvorhaben beworben. Das vom Kreis Coesfeld angestrebte Modellvorhaben basiert auf einem Baustein „Dorfzentrum 2.0“.

 

Ziel des Vorhabens ist es, zunächst einen sog. „Dorfladen 2.0“ einzurichten. Hierbei handelt es sich um einen unternehmerisch getragenen, teilvirtuellen Dorfladen, der Kern eines integrierten Dorfversorgungszentrums werden soll. Als Ort ist hierfür der Hof Schoppmann in Schapdetten denkbar. Die dort ansässige IBP Interkulturelle Begegnungsprojekte e. V. ist als Projektpartner eingebunden und könnte ggf. den Betrieb des Dorfladens bewerkstelligen.

 

Der Dorfladen 2.0 unterscheidet sich in zwei Punkten von verbreiteten Modellen, wie z. B. genossenschaftlichen Dorfläden: Durch die Kooperation mit einem bestehenden Supermarkt in einem angrenzenden Grund- oder Mittelzentrum ist er auf dauerhafte wirtschaftliche Tragfähigkeit ausgelegt und er fungiert als Vollsortimenter. Die Waren können auch online bestellt und noch am selben Tag vom Hauptstandort herbeigeschafft werden.

 

Hierfür werden an die örtlichen Gegebenheiten angepasste Geschäftsmodelle und Logistik- und Mobilitätskonzepte entwickelt und im Rahmen einer Stufenlösung die Voraussetzungen für eine Umsetzung geschaffen. In einem zweiten Schritt sollen auch Dienstleistungen, die zur Daseinsvorsorge gerechnet werden können, wie z. B. Gesundheitsangebote, eingebunden und der Dorfladen zu einem Dorfversorgungszentrum erweitert werden.

 

Für die Logistik wird auf die Nutzung von Verkehren gesetzt, die ohnehin in der Region vorhanden sind. Dazu werden Sozialverbände oder Bürgerbusvereine in die Konzeptentwicklung und die Projekte eingebunden. Das Angebot soll nach einer Anschubfinanzierung aus dem Projekt eigenwirtschaftlich tragfähig erfolgen.

 

Dieses Modell wird ergänzt durch ein Konzept der Weiterentwicklung des lokalen ÖPNV zur Erreichbarkeit aller, vorwiegend im Mittelzentrum verbleibenden Ziele.

 

Der Kreis Coesfeld gehört als einziger Kreis in Nordrhein-Westfalen zu den insgesamt 18 ausgewählten Modellregionen. Am 01.12.2015 erhielt der Kreis Coesfeld im Bundesverkehrsministerium von Staatssekretär Rainer Bomba eine Teilnahmeurkunde. Aktuell wird nun bis Anfang Januar der offizielle Förderantrag vorbereitet. Das Projektvolumen umfasst rd. 500.000 €, von denen rd. 350.000 € Fördermittel beantragt werden.

 

In diesem Zusammenhang ergänzt der Landrat, dass der Partnerkreis Ostprignitz-Ruppin ebenfalls in das Modellvorhaben aufgenommen wurde.