Beschluss: ungeändert beschlossen

Abstimmung: Ja: 17, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0

MA Bölte führt zu der Sitzungsvorlage aus, dass es sich um Tätigkeiten handle, die durch den Kreis Coesfeld als öffentlichem Entsorgungsträger wahrgenommen werden müssen. In dem Konzeptentwurf seien mehrere wichtige Änderungen berücksichtigt worden. Zum einen würden eine Verwertung der Bioabfälle zur energetischen Nutzung und eine Einspeisung des Biogases in das Erdgasnetz erfolgen. Gesetzlich sei eine flächendeckende Bioabfallentsorgung nachzuweisen. Zum anderen erfolge eine Implementierung von Sammelbehältern für sperrige Kunststoffabfälle auf den Wertstoffhöfen der Städte und Gemeinden. Insgesamt sei der Kreis Coesfeld gut aufgestellt, dies zeige sich u.a. darin, dass über 82 % der Abfälle der Verwertung zugeführt würden. Dieser Wert stelle einen der höchsten im bundesweiten Vergleich dar.

 

S.B. Dr. Kraneburg bestätigt, dass der Kreis Coesfeld gute Werte im Recycling vorweisen könne, jedoch noch enorme Reserven bestünden. So werde vieles unpassend im Restmüll entsorgt oder es würden Küchenabfälle über einen nicht geschlossenen Behälter im Garten kompostiert. An dieser Stelle seien entsprechende Kontrollen durch die Städte und Gemeinden wünschenswert. Zudem könne ein „Rückkonsumzentrum“ angeboten werden. In einem solchen werde zwischen Verwertung und Wiederverwendung differenziert. Insgesamt müsse seiner Ansicht nach noch stärkere Öffentlichkeitsarbeit in diesem Themenfeld betrieben werden. MA Bölte weist darauf hin, dass insbesondere in den letzten zwei Jahren erheblich in Maßnahmen zur Einbindung der Bevölkerung investiert worden sei. Es sei z.B. eine Smartphone-App entwickelt worden, mit Hilfe derer die Nutzer u.a. online die Abfuhrkalender einsehen sowie mittels einer Verknüpfung zu Google auch Kartenmaterial und ergänzende Informationen abrufen können. Die sogenannten Fundgruben würden in Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden im Rahmen des Arbeitskreises Abfallwirtschaft weiterentwickelt. Außerdem seien die Möglichkeiten einer Intensivierung der Verwertung im Bereich des Elektrorecyclings durch die Aufstellung von Wertstoff-Depotcontainern in den Städten und Gemeinden intensiviert worden. Eine Reparatur von Kleingeräten werde vom Handel in der Regel aufgrund fehlender Wirtschaftlichkeit nicht angeboten. Mit der IBP zusammen sollen sogenannte Reparaturcafés entwickelt, in denen ehrenamtlich Kleingeräte repariert würden. Ktabg. Dr. Gochermann ergänzt zu den Fundgruben auf Wertstoffhöfen, dass eine Wiederverwendung besser über Anzeigenportale gewährleistet werden könne, zumal die Fundgruben einen nicht unerheblichen Pflegeaufwand der Beschäftigten vor Ort erforderlich machen würden. Zudem hebt er die konstruktive Arbeit der WBC zusammen mit den Städten und Gemeinden hervor. Bezüglich des Entwurfs des Abfallwirtschaftskonzepts erkundigt er sich, welche Entsorgungsmöglichkeiten in dem Bericht unter dem Punkt Deponierung angesprochen würden. MA Bölte erläutert, dass bei der Deponierung zwischen der Bodenbeschaffenheit differenziert werden müsse. Von der Aussage in dem Konzept seien keine DK I-Deponien umfasst, sondern ausschließlich Verwertungsmöglichkeiten für gänzlich unbelastetes Bodenmaterial.

 

Auf Anfrage des Ktabg. Bontrup erläutert MA Bölte, dass die Standorte für die Wertstoffdepotcontainer überprüft und an die tatsächliche Nutzung angepasst worden seien. Zum 01.02.2016 trete das neue Elektrogesetz in Kraft. Dieses werde mehrere Änderungen mit sich bringen, u.a. dürften Geräte mit Lithium-Ionen-Akkus dann nicht mehr - wie bisher - über die Annahmen in Sammelmulden entsorgt werden, sondern seien in besonderen Gitterboxen zu sammeln. Sämtliche abgegebenen Geräte würden in einem zertifizierten Entsorgungsfachbetrieb in Emsdetten zerlegt und im Anschluss teilweise geschreddert bzw. aufbereitet. Auf Anfrage erklärt MA Bölte, dass die Abfallansprechpartner jederzeit während der Geschäftszeiten für Beratungsgespräche zur Verfügung stünden und eine vorherige Terminabsprache nicht notwendig sei.

Ktabg. Dropmann hebt die Arbeit der WBC positiv hervor. An erster Stelle müsse aus seiner Sicht aber die Abfallvermeidung stehen, da insbesondere das Gelbe-Sack-Müllaufkommen pro Person stetig ansteige. In der Zukunft müsse der Schwerpunkt stärker auf der Vermeidung von Plastikmüll liegen, so sei in Billerbeck eine Aktion zum Verzicht auf Plastiktüten gestartet worden.

 

Beschluss:

 

Der Anpassung des Abfallwirtschaftkonzeptes für den Kreis Coesfeld wird zugestimmt.

 

 

 


Form der Abstimmung:               offen per Handzeichen

Abstimmungsergebnis:               einstimmig