Beschluss: zurückgezogen

S.B. Dr. Kraneburg erläutert, dass sich der Obstbaumbestand in den letzten 40 Jahren erheblich verkleinert habe. Es würden aber kaum mehr Jungbäume gepflanzt und auch das für das letzte Jahr geplante Pflanzprojekt des Kreises sei nicht umsetzbar gewesen. Ggf. sei ein über 15 Jahre laufendes Projekt zielführender, bei dem jedes Jahr ein kleiner Teil an Bäumen gepflanzt und der Pflanzer zehn Euro pro Baum zahlen würde. Seitens des Kreises müssten fünf Euro dazugegeben werden.

 

MA Grömping bestätigt, dass der Anteil an Obstwiesen stark abgenommen habe. Zumeist würden Obstwiesen heutzutage angepflanzt, wenn Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen erbracht werden müssen. Es sei jedoch stets zu beachten, dass im Rahmen dieser Maßnahmen, die seitens der Behörde auferlegt werden, Vorgaben zur weiteren Pflege gemacht würden. Obstbäume und Obstbaumwiesen hätten bestimmte Pflegeschnitte nötig, die von den Eigentümern zum Teil nicht fachgerecht umgesetzt würden. Das Naturschutzzentrum habe diesbezüglich Verträge mit mehreren Bauherren zur Pflege der Bäume geschlossen. Dabei handle es sich in der Regel um große Areale, die im Zuge von umfangreichen Baumaßnahmen anzulegen waren. In Bezug auf die in der Vergangenheit bereits durchgeführte Aktion des Baumverschenkens sei festzustellen, dass diese Bäume in vielen Fällen nicht mehr ausreichend gepflegt würden.

 

Ktabg. Holz weist darauf hin, dass die meisten Obstbäume in den Nachkriegsjahren angepflanzt worden seien. Ein Obstbaum sterbe nach durchschnittlich 50 Jahren. Das Bestreben heutzutage Obstbäume nach zu pflanzen bestünde nicht mehr, da die Früchte nicht mehr dringend als Lebensmittel benötigt würden, sondern die Menge an Obst häufig ungenutzt bleibe, verfaule und Insekten anlocke. Zudem solle beispielsweise ein Apfelbaum aufgrund der Nährstoffe im Boden nicht an der gleichen Stelle nachgepflanzt werden. MA Grömping ergänzt auf Anfrage des Ktabg. Bontrup, dass Obstbaumalleen an Kreisstraßen nicht mehr gepflanzt würden, da diese aufgrund des Fallobsts ein Verkehrsrisiko darstellen und erhebliche Pflege erfordern würden.

 

MA Grömping regt an, das Thema bei dem nächsten Runden Tisch „Artenvielfalt“ zu bearbeiten. Es könne in diesem Rahmen auch überlegt werden, Ersatzgelder für solche Maßnahmen bereitzustellen. Dies stößt auf allgemeine Zustimmung. Der nächste Runde Tisch werde vor März stattfinden. S.B. Dr. Kraneburg und Ktabg. Dropmann bestätigen, dass der Antrag der Fraktion zurückgezogen und das Thema beim nächsten Runden Tisch bearbeitet würde.

 

 

Beschluss:

 

 

1.    Unter Berücksichtigung der bisherigen Ergebnisse des Runden Tisches „Artenvielfalt“, erarbeitet  die Kreisverwaltung eine Perspektive und Vision, was zukünftig zum Erhalt der Artenvielfalt und der Münsterländischen Parklandschaft  im Kreis Coesfeld getan werden muss.

 

2.    Der Kreis Coesfeld leitet in diesem Winterhalbjahr konkrete Schritte ein, um den Verfall und das Zusammenschrumpfen der Obstwiesen und Obstbaumalleen, welche prägende Bestandteile der Parklandschaft sind, aufzuhalten und um eine Restauration zu befördern.

 

 

Der Antrag vom 11.11.2015 wurde vorgelegt gem. § 2 der Geschäftsordnung des Kreistages des Kreises Coesfeld und seiner Ausschüsse vom 23.06.2014.

 

 


Der Antrag wurde zurückgezogen