Sitzung: 26.11.2015 Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz, öffentliche Sicherheit und Ordnung
Beschluss: zurückgezogen
Vorlage: SV-9-0411
S.B. Dr. Kraneburg
erläutert, dass sich der Obstbaumbestand in den letzten 40 Jahren erheblich
verkleinert habe. Es würden aber kaum mehr Jungbäume gepflanzt und auch das für
das letzte Jahr geplante Pflanzprojekt des Kreises sei nicht umsetzbar gewesen.
Ggf. sei ein über 15 Jahre laufendes Projekt zielführender, bei dem jedes Jahr
ein kleiner Teil an Bäumen gepflanzt und der Pflanzer zehn Euro pro Baum zahlen
würde. Seitens des Kreises müssten fünf Euro dazugegeben werden.
MA Grömping
bestätigt, dass der Anteil an Obstwiesen stark abgenommen habe. Zumeist würden
Obstwiesen heutzutage angepflanzt, wenn Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen
erbracht werden müssen. Es sei jedoch stets zu beachten, dass im Rahmen dieser
Maßnahmen, die seitens der Behörde auferlegt werden, Vorgaben zur weiteren
Pflege gemacht würden. Obstbäume und Obstbaumwiesen hätten bestimmte
Pflegeschnitte nötig, die von den Eigentümern zum Teil nicht fachgerecht
umgesetzt würden. Das Naturschutzzentrum habe diesbezüglich Verträge mit
mehreren Bauherren zur Pflege der Bäume geschlossen. Dabei handle es sich in
der Regel um große Areale, die im Zuge von umfangreichen Baumaßnahmen anzulegen
waren. In Bezug auf die in der Vergangenheit bereits durchgeführte Aktion des
Baumverschenkens sei festzustellen, dass diese Bäume in vielen Fällen nicht
mehr ausreichend gepflegt würden.
Ktabg. Holz weist
darauf hin, dass die meisten Obstbäume in den Nachkriegsjahren angepflanzt worden
seien. Ein Obstbaum sterbe nach durchschnittlich 50 Jahren. Das Bestreben
heutzutage Obstbäume nach zu pflanzen bestünde nicht mehr, da die Früchte nicht
mehr dringend als Lebensmittel benötigt würden, sondern die Menge an Obst
häufig ungenutzt bleibe, verfaule und Insekten anlocke. Zudem solle
beispielsweise ein Apfelbaum aufgrund der Nährstoffe im Boden nicht an der
gleichen Stelle nachgepflanzt werden. MA Grömping ergänzt auf Anfrage des
Ktabg. Bontrup, dass Obstbaumalleen an Kreisstraßen nicht mehr gepflanzt würden,
da diese aufgrund des Fallobsts ein Verkehrsrisiko darstellen und erhebliche
Pflege erfordern würden.
MA Grömping regt an,
das Thema bei dem nächsten Runden Tisch „Artenvielfalt“ zu bearbeiten. Es könne
in diesem Rahmen auch überlegt werden, Ersatzgelder für solche Maßnahmen
bereitzustellen. Dies stößt auf allgemeine Zustimmung. Der nächste Runde Tisch
werde vor März stattfinden. S.B. Dr. Kraneburg und Ktabg. Dropmann bestätigen,
dass der Antrag der Fraktion zurückgezogen und das Thema beim nächsten Runden
Tisch bearbeitet würde.
Beschluss:
1. Unter
Berücksichtigung der bisherigen Ergebnisse des Runden Tisches „Artenvielfalt“,
erarbeitet die Kreisverwaltung eine
Perspektive und Vision, was zukünftig zum Erhalt der Artenvielfalt und der
Münsterländischen Parklandschaft im
Kreis Coesfeld getan werden muss.
2. Der
Kreis Coesfeld leitet in diesem Winterhalbjahr konkrete Schritte ein, um den
Verfall und das Zusammenschrumpfen der Obstwiesen und Obstbaumalleen, welche
prägende Bestandteile der Parklandschaft sind, aufzuhalten und um eine
Restauration zu befördern.
Der
Antrag vom 11.11.2015 wurde vorgelegt gem. § 2 der Geschäftsordnung des
Kreistages des Kreises Coesfeld und seiner Ausschüsse vom 23.06.2014.
Der Antrag wurde zurückgezogen