Mitglied Rawe bezieht sich auf Angaben aus der Ausschusssitzung vom 02.12.2014, wonach seinerzeit 520 Schüler/innen des dualen Systems eine Berufsschule außerhalb des Kreises Coesfeld besuchten, obwohl sie im Kreis Coesfeld beschult werden könnten und fragt, was dagegen getan werden könne. OStD Kortekamp antwortet, dass die drei Berufskollegs das Thema erörtert hätten, mit dem Ergebnis, sich pragmatischen Tatsachen stellen zu müssen, auf die die Berufskollegs keinen Einfluss hätten. So sei nicht zu verhindern, dass ein Herberner Schüler eine Berufsschule in Münster besucht; teils wegen der Verkehrsanbindung, teils wegen der freien Schulwahl. 

 

 

Hinweis:

Im Anschluss an den Bericht des Schulleiters der Pestalozzischule, Herrn Rotherm, zu TOP 1 dieser Sitzung wurde die Anfrage 1 der CDU-Kreistagsfraktion von den Schulleitungen der Förderschulen des Kreises Coesfeld wie folgt beantwortet.

 

Vorbemerkung zur Anfrage 1 der CDU-Kreistagsfraktion

 

Eine am 24. November 2015 vorgestellte repräsentative Onlineumfrage im Auftrag der Gewerkschaft Bildung und Erziehung (GEW) zur systematischen Bestandsaufnahme an allen Schulen in NRW zur schulischen Inklusion sagt aus, dass 80 Prozent (!) der Förderschulen in NRW „Rückkehrer“ aus dem Gemeinsamen Lernen (GL) aufnehmen.

 

In den Schuljahren 2014/ 2015 sowie 2015/2016 sind der Befragung zufolge im Mittel jeweils 3 Schülerinnen und Schüler aus dem GL an den Förderschulen angemeldet worden. „Die meisten Förderschulen – acht von zehn – verzeichnen Rückkehrer  aus der Grundschule. Bei gut der Hälfte dieser Gruppe sind ehemalige GesamtschülerInnen, bei vier von zehn ehemalige HauptschülerInnen als Rückkehrer aus dem GL angemeldet worden. Ein Viertel verzeichnet Rückkehrer aus der Realschule. Darüber hinaus erklärt gut ein Drittel der Förderschulen, dass sie seit dem Schuljahr 20104/2015 vermehrt Schülerinnen und Schüler in der Unterstufe aufnehmen“, heißt es in der Auswertung. 

 

Frage:

Wie stellt sich die Situation im Kreis Coesfeld im Hinblick auf „Rückkehrer“ aus dem GL dar. 

 

Antwort:

Herr Sonderschulrektor Rotherm beziffert die Anzahl der Rückkehrer für den Bereich Förderschwerpunkt Lernen auf 28.

 

Frau Sonderschulrektorin Reinhold, Schulleiterin der Peter-Pan-Schule, berichtet für den Förderschwerpunkt Sprache, dass hier drei bis vier Rückkehrer zu verzeichnen seien. Hinzu kämen noch sog. „Quereinsteiger“ aus den Grundschulen, die inzwischen ohne ausdrückliche Feststellung des Förderbedarfs an ihrer Schule angemeldet worden seien.

 

Auch Frau Sonderschulrektorin Bolte, Schulleiterin der Astrid-Lindgren Schule teilt für den Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung eine starke Zunahme mit. Seit den Sommerferien seien acht Kinder aus dem GL zurückgekehrt; sie gehe davon aus, dass die Zahl noch steigen werde. Zudem berichtet auch sie von den sog. „Quereinsteigern“.

Als Grund der wachsenden Zahl vermute sie, dass der Wunsch nach einer Doppelbesetzung im GL nicht erfüllt werde und dies für die Kinder mit Förderbedarf daher nicht ausreiche. 

 

 

 

 

Vorbemerkung zur Anfrage 2 der CDU-Kreistagsfraktion

 

Eine am 24. November 2015 vorgestellte repräsentative Onlineumfrage im Auftrag der Gewerkschaft Bildung und Erziehung (GEW) zur systematischen Bestandsaufnahme an allen Schulen in NRW zur schulischen Inklusion zeigt, dass die Versetzungen und Abordnungen von Sonderpädagogen an Regelschulen zu Lasten der Lehrerversorgung an 40 Prozent der Förderschulen gehen.

 

Laut Gewerkschaftsangaben mussten in acht von zehn der betroffenen Schulen das Förderangebot verändert werden. Bei gut der Hälfte wurden in der Konsequenz die Klassen vergrößert.

 

Frage:

Wie stellt sich die Situation im Kreis Coesfeld dar? 

 

Antwort:

Sonderschulrektorin Reinhold bestätigt, dass es indirekt so sei, wie in der Onlineumfrage dargestellt. Die Situation für den Förderbereich Sprache habe sich verschlechtert, so fehlten ihr zurzeit drei Lehrkräfte. Dadurch steigen die Klassenfrequenzwerte und die Fördermöglichkeiten gehen zurück.

Sonderschulrektorin Bolte teilt mit, dass an ihrer Schule die Situation ähnlich sei.

Mit Ausführungen zum Lehrerzuweisungsverfahren an einzelne Schulen stellt sie dar, dass es letztlich zu einer Ausdünnung bei der Lehrerversorgung an Förderschulen komme.