Sitzung: 01.09.2016 Ausschuss für Straßen- und Hochbau, Vermessung und öffentlichen Personennahverkehr
Beschluss: geändert beschlossen
Abstimmung: Ja: 11, Nein: 9, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
Vorlage: SV-9-0576
Beschluss:
Der Ausschuss für Straßen- und Hochbau,
Vermessung und öffentlichen Personennahverkehr empfiehlt dem Kreisausschuss,
dem Kreistag folgenden Beschlussvorschlag zu unterbreiten:
1.
Der
Kreistag stimmt der Einführung des WestfalenTarifes einschließlich Preistableau
sowie den Eckdaten der Einnahmenaufteilung auf Grundlage der Begründung zum
01.08.2017 zu.
2.
Die Entscheidung des Kreistages erfolgt
unter der Bedingung, dass der geplante Konsortialvertrag zwischen den
Münsterlandkreisen und der RVM abgeschlossen wird.
3.
Der
Vertreter des Kreises Coesfeld im Tarifausschuss Münsterland wird autorisiert,
auf der Grundlage der der Sitzungsvorlage SV-9-0576 beigefügten Anlagen den
Beschlussvorschlägen zuzustimmen.
GF Tranel stellt den aktuellen Sachstand in Bezug auf den WestfalenTarif
dar und erläutert u.a. die Umsetzung von zwei Arbeitsaufträgen an die
Verwaltung, die sich aus der letzten Sitzung des Kreistages ergeben haben.
Zum einen wurde die Geschäftsordnung der WestfalenTarif GmbH
hinsichtlich der Befürchtung der abnehmenden Einflussnahme des Kreises Coesfeld
näher untersucht. In der Geschäftsordnung sei nunmehr keine Verbundbildung
vorgesehen. Sie sei derzeit allerdings noch nicht beschlossen, da der Beschluss
hierüber erst in der ersten Sitzung des WestfalenTarif-Ausschusses gefasst
werden würde.
Der weitere Arbeitsauftrag bezog sich auf die Einflussnahme des Kreises
Coesfeld zum Stammsortiment (z.B. Ticketpalette etc.). Grundsätzlich können hierzu
im WestfalenTarif-Ausschuss Änderungen nur mit einer 98% Mehrheit herbeigeführt
werden. Da der Kreis Coesfeld allerdings nur 0,4 % Anteile am Westfalen Tarif
habe, könne er alleine kein Veto erreichen. Die Lösung sei ein Konsortialvertrag zwischen den
Münsterlandkreisen und der RVM, um einen Stimmenanteil von 5 % im
WestfalenTarif-Ausschuss zu vereinen. Dann sei ein Veto möglich. In einem
nächsten Schritt soll der Entwurf eines Konsortialvertrages in den Gremien der
RVM diskutiert werden.
Wichtig sei es, notwendige Entscheidungen zu treffen, da der Zeitplan
bis zur Einführung am 01.08.2017 sehr eng sei.
Im Weiteren erläutert Vors. Lonz, dass im Unterausschuss ÖPNV eine
mögliche Ergänzung des Beschlussvorschlages entwickelt wurde, die wie folgt
lauten würde:
„Die Entscheidung des Kreistages erfolgt
unter der Bedingung, dass der geplante Konsortialvertrag zwischen den
Münsterlandkreisen und der RVM abgeschlossen wird.“
Hiergegen gibt es im Plenum keine Einwände.
Im Nachgang lobt Ktabg. Kohaus die Nachverhandlungen. Dennoch könne die
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen dem Beschlussvorschlag keine Zustimmung erteilten,
da auch durch die überarbeiteten Vertragswerke zukünftig regelmäßige
Preiserhöhungen im WestfalenTarif wahrscheinlich seien. Können sich die Partner
im WestfalenTarif (alleine im Münsterland ca. 16) nicht auf eine Tarifmaßnahme
verständigen, würde der Preisindex Verkehr angewendet werden, der im Zweifel zu
steigenden Preisen führen würde. Darüber hinaus hatte der Zweckverband SPNV
Münsterland seine Zustimmung nur erteilt, wenn eine Einnahmenkomponente im Vertrag aufgenommen
werde. Er habe die Befürchtung, dass diese Forderung durch die schwierigen
Abstimmungsverhältnisse nicht erfüllt werde.
SB Vogt erläutert, dass er ebenfalls und auch trotz der Verhandlungen
der Verwaltungen Bedenken gegen den Tarif habe. Mit Einführung des
WestfalenTarifs würde der Kreis Coesfeld das Steuer aus der Hand geben. Die
SPD-Kreistagsfraktion könne keine Zustimmung erteilen, eben weil keine Vorteile
für die Kunden des Kreises Coesfeld ersichtlich seien.
Ktabg Koch verweist auf die bestehende Beschlusslage des Kreistages und
darauf, dass die von der Politik gefassten Arbeitsaufträge großenteils
umgesetzt worden seien.
Dem müsse jetzt auch Rechnung getragen werden, auch wenn alle Probleme
mit dem WestfalenTarif haben. Der Gesetzgeber will das NWL-Konstrukt und
deswegen müsse der Kreis Coesfeld sich dem Auftrag des Gesetzgebers fügen. Mit
dem Konsortialvertrag könne der Kreis Coesfeld ein Stück Gewähr der
Einflussnahme behalten. Mehr sei hier wohl nicht zu erreichen.
Form der Abstimmung: offen per Handzeichen
Abstimmungsergebnis: 11 Ja-Stimmen
9 Nein-Stimmen
0 Enthaltungen