Beschluss: Kenntnis genommen

Vorsitzende Schäpers begrüßt Herrn Alexander Bergenthal, Fachkraft zur Stärkung des Verbundsystems und Referent für „Bewegt ÄLTER werden in NRW“ und „Bewegt GESUND bleiben in NRW“, des Kreissportbundes Coesfeld e.V.

 

Herr Bergenthal stellt anhand des als Anlage 1 beigefügten Powerpoint-Vortrags den Kreissportbund Coesfeld e.V. vor und referiert speziell zu den Themen Sport der Älteren, insbe-sondere auch bei Demenz,  sowie Gesundheitsförderung. Er macht deutlich, dass die Netzwerkarbeit ein wesentlicher Aufgabenbereich des Kreissportbundes Coesfeld e.V. ist.

Schließlich weist Herr Bergenthal auf verschiedene anstehende Aktivitäten hin und lädt die Ausschussmitglieder ausdrücklich zum Aktionstag „Gemeinsam älter werden in Rosendahl“ am Sonntag, den 11.09.2016 ein.

 

Ktabg. Schnittker weist darauf hin, dass die Gruppe der „Älteren“, die  Herr Bergenthal mit einem Alter ab 25 Jahren definiert habe, eine sehr heterogene Gruppe sei. Die vorgestellten Angebote aus dem Jahr 2015 und für das Jahr 2016 würden jedoch eher die Altersgruppe der über 55-Jährigen ansprechen. Er erkundigt sich speziell nach den Angeboten für 25- bis 50-jährige Personen.

Herr Bergenthal führt hierzu aus, dass der Kreissportbund selbst keine Angebote vorhalte. Auch werde den Vereinen keine Vorgabe gemacht, welche Angebote sie umzusetzen hätten. Es erfolge lediglich im Wege der Vernetzung eine Anleitung und Unterstützung der Vereine, insbesondere bei der Einführung neuer Angebote. Im Rahmen des Best Practices würden Ideen und Umsetzungsvorschläge verbreitet. Der Kreissportbund wirke jedoch darauf hin,
dass die Sportvereine insbesondere die rückläufige Mitglieder-Altersgruppe der 27- bis 40-Jährigen mehr in den Blick nehmen und versuchen, Personen die zu Fitness-Studios abgewandert sind, zurückzugewinnen.

Ktabg. Schnittker gibt zu bedenken, dass der Begriff „Sport der Älteren“ die jüngeren Leute zwischen 25 und 40 Jahren evtl. abschrecken könne. Herr Bergenthal entgegnet, dass dieser Begriff lediglich ein sogenannter Arbeitstitel des Kreissportbundes sei. Dieser Titel sei in der Öffentlichkeit nicht bekannt.

 

S.B. Kleinschmidt macht deutlich, dass sie das Thema „Sport und Demenz“ für wichtig halte. Sie erkundigt sich nach der praktischen Umsetzung und möchte wissen, wo es schon ent-sprechende Angebote gebe und ob eine direkte Ansprache der Pflegeeinrichtungen erfolge. Herr Bergenthal erklärt, dass bereits in Dülmen und Nottuln Demenzgruppen existieren würden. Weitere Vereine seien jedoch zum großen Teil noch zurückhaltend. Es werde daher verstärkt Aufgabe des Kreissportbundes in den kommenden Jahren sein, im Rahmen der Netzwerkarbeit die Sportvereine anzusprechen und Workshops zum Thema anzubieten. Hierbei erfolge auch eine direkte Kontaktaufnahme mit Pflegeeinrichtungen. Wichtig sei dabei nicht nur die Vernetzung der einzelnen Sportvereine untereinander, sondern auch die Verbindung mit anderen Netzwerken.

 

Ktabg. Crämer-Gembalczyk erkundigt sich, wie im Rahmen von Sportangeboten für demenziell Erkrankte eine u.U. notwendige Einzelbetreuung sichergestellt werden könne. Herr Bergenthal erklärt, dass eine Einzelfallbetreuung nur in extremen Einzelfällen erfolge. Die Gruppengröße könne bei leichter Demenz auch schon 5 bis 10 Personen umfassen. Hierbei würden pflegende Personen als Unterstützung der Übungsleiter fungieren. Die Vereine im Kreisgebiet seien gegenüber Angeboten speziell für demenziell erkrankte Personen noch sehr zu-rückhaltend, die Nachfrage sei jedoch groß.

Vorsitzende Schäpers macht deutlich, dass der Kreissportbund hier lediglich im Wege der Beratung tätig werden könne. Nicht nur an Demenz erkrankte Personen, sondern auch sonstige ältere Personen seien in den Blick zu nehmen. Um die Möglichkeiten auszutauschen, sei die Netzwerkarbeit von großer Bedeutung. Herr Bergenthal bestätigt, dass zwischen den Sportvereinen zwar ein reger Informationsaustausch stattfinde, andere Institutionen jedoch schwer erreichbar seien. Aus diesem Grund sei er für eine Verbreitung der Informationen dankbar.

 

Ktabg. Hues erklärt, dass es erfahrungsgemäß einen großen Rückgang der Zahl der ehrenamtlichen Übungsleiter gebe. Er gibt zu bedenken, dass es hilfreich sein könne, wenn der Kreissportbund selbst Übungsleiter vorhalte, die dann Angebote im gesamten Kreisgebiet bieten könnten. Das sei zwar eine Riesenaufgabe für den Kreissportbund, jedoch aus seiner Sicht ein wichtiger Ansatz. Herr Bergenthal erklärt, dass es bereits einige hauptamtliche Mit-arbeiter/innen gebe. Es bestehe auch ein Netzwerk an ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen. Die Qualifikation von ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen gestalte sich jedoch schwierig. Die finanzielle Lage lasse eine Ausweitung der angestellten hauptamtlichen Mitarbeiter/innen derzeit
nicht zu. Sicherlich könne der Bedarf über das Ehrenamt nicht vollständig aufgefangen werden.

 

Ktagb. Hues  macht ferner deutlich, dass es aus seiner Sicht bereits aus Haftungsgesichtspunkten problematisch sei, Ehrenamtliche zu gewinnen.

 

Herr Bergenthal weist schließlich auf die ausliegenden Informationsbroschüren hin.

Die Jahresdokumentation vom Kreissportbund Coesfeld für das Jahr 2015 sei unter folgendem Link zu finden:

https://www.ksb-coesfeld.de/kreissportbund/aktuelles/?no_cache=1&cid=23541&did=20411&sechash=1ab6cc1a