Sitzung: 05.09.2016 Ausschuss für Arbeit, Soziales, Senioren und Gesundheit
Beschluss: Kenntnis genommen
Vorlage: SV-9-0580
Vorsitzende Schäpers begrüßt Herrn Alexander
Bergenthal, Fachkraft zur Stärkung des Verbundsystems und Referent für „Bewegt
ÄLTER werden in NRW“ und „Bewegt GESUND bleiben in NRW“, des Kreissportbundes
Coesfeld e.V.
Herr Bergenthal stellt anhand des als Anlage 1 beigefügten
Powerpoint-Vortrags den Kreissportbund Coesfeld e.V. vor und referiert speziell
zu den Themen Sport der Älteren, insbe-sondere auch bei Demenz, sowie Gesundheitsförderung. Er macht
deutlich, dass die Netzwerkarbeit ein wesentlicher Aufgabenbereich des
Kreissportbundes Coesfeld e.V. ist.
Schließlich weist Herr Bergenthal auf
verschiedene anstehende Aktivitäten hin und lädt die Ausschussmitglieder
ausdrücklich zum Aktionstag „Gemeinsam älter werden in Rosendahl“ am Sonntag,
den 11.09.2016 ein.
Ktabg. Schnittker weist darauf hin, dass die
Gruppe der „Älteren“, die Herr
Bergenthal mit einem Alter ab 25 Jahren definiert habe, eine sehr heterogene
Gruppe sei. Die vorgestellten Angebote aus dem Jahr 2015 und für das Jahr 2016
würden jedoch eher die Altersgruppe der über 55-Jährigen ansprechen. Er
erkundigt sich speziell nach den Angeboten für 25- bis 50-jährige Personen.
Herr Bergenthal führt hierzu aus, dass der
Kreissportbund selbst keine Angebote vorhalte. Auch werde den Vereinen keine
Vorgabe gemacht, welche Angebote sie umzusetzen hätten. Es erfolge lediglich im
Wege der Vernetzung eine Anleitung und Unterstützung der Vereine, insbesondere
bei der Einführung neuer Angebote. Im Rahmen des Best Practices würden Ideen
und Umsetzungsvorschläge verbreitet. Der Kreissportbund wirke jedoch darauf
hin,
dass die Sportvereine insbesondere die rückläufige Mitglieder-Altersgruppe der
27- bis 40-Jährigen mehr in den Blick nehmen und versuchen, Personen die zu
Fitness-Studios abgewandert sind, zurückzugewinnen.
Ktabg. Schnittker gibt zu bedenken, dass der
Begriff „Sport der Älteren“ die jüngeren Leute zwischen 25 und 40 Jahren evtl.
abschrecken könne. Herr Bergenthal entgegnet, dass dieser Begriff lediglich ein
sogenannter Arbeitstitel des Kreissportbundes sei. Dieser Titel sei in der Öffentlichkeit
nicht bekannt.
S.B. Kleinschmidt macht deutlich, dass sie
das Thema „Sport und Demenz“ für wichtig halte. Sie erkundigt sich nach der
praktischen Umsetzung und möchte wissen, wo es schon ent-sprechende Angebote gebe
und ob eine direkte Ansprache der Pflegeeinrichtungen erfolge. Herr Bergenthal
erklärt, dass bereits in Dülmen und Nottuln Demenzgruppen existieren würden. Weitere
Vereine seien jedoch zum großen Teil noch zurückhaltend. Es werde daher verstärkt
Aufgabe des Kreissportbundes in den kommenden Jahren sein, im Rahmen der Netzwerkarbeit
die Sportvereine anzusprechen und Workshops zum Thema anzubieten. Hierbei
erfolge auch eine direkte Kontaktaufnahme mit Pflegeeinrichtungen. Wichtig sei dabei
nicht nur die Vernetzung der einzelnen Sportvereine untereinander, sondern auch
die Verbindung mit anderen Netzwerken.
Ktabg. Crämer-Gembalczyk erkundigt sich, wie
im Rahmen von Sportangeboten für demenziell Erkrankte eine u.U. notwendige
Einzelbetreuung sichergestellt werden könne. Herr Bergenthal erklärt, dass eine
Einzelfallbetreuung nur in extremen Einzelfällen erfolge. Die Gruppengröße
könne bei leichter Demenz auch schon 5 bis 10 Personen umfassen. Hierbei würden
pflegende Personen als Unterstützung der Übungsleiter fungieren. Die Vereine im
Kreisgebiet seien gegenüber Angeboten speziell für demenziell erkrankte
Personen noch sehr zu-rückhaltend, die Nachfrage sei jedoch groß.
Vorsitzende Schäpers macht deutlich, dass
der Kreissportbund hier lediglich im Wege der Beratung tätig werden könne.
Nicht nur an Demenz erkrankte Personen, sondern auch sonstige ältere Personen
seien in den Blick zu nehmen. Um die Möglichkeiten auszutauschen, sei die
Netzwerkarbeit von großer Bedeutung. Herr Bergenthal bestätigt, dass zwischen
den Sportvereinen zwar ein reger Informationsaustausch stattfinde, andere
Institutionen jedoch schwer erreichbar seien. Aus diesem Grund sei er für eine
Verbreitung der Informationen dankbar.
Ktabg. Hues erklärt, dass es erfahrungsgemäß
einen großen Rückgang der Zahl der ehrenamtlichen Übungsleiter gebe. Er gibt zu
bedenken, dass es hilfreich sein könne, wenn der Kreissportbund selbst
Übungsleiter vorhalte, die dann Angebote im gesamten Kreisgebiet bieten
könnten. Das sei zwar eine Riesenaufgabe für den Kreissportbund, jedoch aus
seiner Sicht ein wichtiger Ansatz. Herr Bergenthal erklärt, dass es bereits
einige hauptamtliche Mit-arbeiter/innen gebe. Es bestehe auch ein Netzwerk an ehrenamtlichen
Mitarbeiter/innen. Die Qualifikation von ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen gestalte
sich jedoch schwierig. Die finanzielle Lage lasse eine Ausweitung der
angestellten hauptamtlichen Mitarbeiter/innen derzeit
nicht zu. Sicherlich könne der Bedarf über das Ehrenamt nicht vollständig
aufgefangen werden.
Ktagb. Hues macht ferner deutlich, dass es aus seiner Sicht bereits aus Haftungsgesichtspunkten problematisch sei, Ehrenamtliche zu gewinnen.
Herr Bergenthal weist schließlich auf die
ausliegenden Informationsbroschüren hin.
Die Jahresdokumentation vom Kreissportbund Coesfeld für das Jahr 2015 sei unter folgendem Link zu finden: