Beschluss: geändert beschlossen

Abstimmung: Ja: 12, Nein: 0, Enthaltungen: 0

Beschluss:

 

Die vorgesehene Erweiterung des Naturparks Hohe Mark - Westmünsterland wird zustimmend zur Kenntnis genommen.

Der Beirat fordert neben der Entwicklung eines sanften Tourismus im Erweiterungsgebiet einen deutlichen Entwicklungsschwerpunkt im ökologischen Bereich.

 

 


Herr Grömping berichtet, dass der Naturpark Hohe Mark - Westmünsterland lange Zeit wenig Aufmerksamkeit erfahren habe, bis er 2012 als bester Naturpark in Westfalen ausgezeichnet worden sei. Dies habe dann vermehrt Aktivitäten nach sich gezogen.

Die erste Erweiterung in Schermbeck, Dorsten, Marl und Haltern, die auch schon den Bereich Borkenberge umfasst habe, hätte zuvor der Tatsache Rechnung getragen, dass die Nordwanderung des Bergbaus nicht erfolgt sei.

Eine Tourismusoffensive in der Grenzregion habe dazu geführt, dass die Städte Isselburg, Bocholt, Rhede, Borken und Gescher Interesse an einer Erweiterung bekundet hätten.

Mit Bereichen in Coesfeld, Dülmen, Lüdinghausen, Olfen und Nottuln seien weitere Erweiterungsflächen im Kreis Coesfeld hinzugekommen.

Die Erweiterung des Naturparks, die einen entsprechenden Kreistagsbeschluss erfordere, diene insbesondere der touristischen Vermarktung. So würden auf der Homepage buchbare Angebote vorgehalten.

 

Herr Maasmann empfindet es als befremdlich, dass der Naturpark, der bisher Bereiche des sandigen Westmünsterlandes umfasst habe, um landschaftlich nicht dazu passende kernmünsterländische Gebiete erweitert werden solle, die östlich der B474 lägen. Insbesondere mit der Gemeinde Nottuln ergebe sich kein stimmiges Bild mehr. Dies zeige überdeutlich, dass die Erweiterung von Werbestrategien bestimmt sei.

Herr von Hövel möchte wissen, wie angesichts des Schwerpunktes Tourismus die Auswirkungen auf die Bewirtschaftung land- und forstwirtschaftlich genutzter Flächen aussähen.

Herr Grömping stellt klar, dass Bewirtschaftungsvorgaben nicht mit der Erweiterung einhergingen. Das Siegel „Naturpark“ ziehe Anfragen und Buchungen nach sich. Im Ruhrgebiet sei die Hohe Mark sehr bekannt und hoch angesehen; hiervon wolle man profitieren. Wegen der landschaftlichen Unterschiede im erweiterten Naturpark gebe es Überlegungen, Variationen des Namens zuzulassen.

Herr Wilkes bestätigt nach den Erfahrungen aus Dülmen, dass der Namensteil „Westmünsterland“ im Naturpark sehr wohl auch betont werde.

 

Herr Brüning erklärt, dass sich z. B. in Haltern gezeigt habe, dass es im Naturpark keineswegs nur um sanften Tourismus gehe. Seines Erachtens seien im Sinne des Naturschutzes die bestehenden Schönheiten ohne zusätzliche Attraktionen hervorzuheben. Auch an die ökologische Infrastruktur seien Forderungen zu stellen, und es stelle sich die Frage nach Fördermöglichkeiten.

Herr Jung spricht in diesem Zusammenhang die Maßnahmen im „2Stromland“ an.

Herr Grömping weist darauf hin, dass hier zwar ein räumlicher Zusammenhang bestehe, fördertechnisch die Regionaleprojekte aber getrennt zu sehen seien. Landesmittel könnten über den Naturpark mit entsprechender Kreativität bei der Antragstellung generiert werden. Der Naturpark sei kein reines touristisches Vermarktungsinstrument, sondern erfordere auch eine ökologische Ausrichtung .

Herr Bontrup hält für ein erfolgreiches Naturpark-Marketing eine gute Vereinbarkeit von Landschaftsschutz und -nutzung für wichtig.

Herr Maasmann sieht es als Aufgabe des Beirats, dem Trend entgegenzuwirken, die Landschaft als Sportgerät zu sehen; kontemplative Aspekte würden mehr und mehr zurückgedrängt.

Herr Wilkes wendet ein, dass die stille Erholung in der Natur durchaus ein Thema beim Naturpark sei. Es würden Wanderwege beschildert und Karten produziert, und u. a. auch eine Landschaftsökologin beschäftigt.

Herr Brüning beantragt mit Blick auf den anstehenden Kreistagsbeschluss, dass der Beirat mit seinem Votum eine ökologische Ausrichtung bei der Erweiterung des Naturparks Hohe Mark - Westmünsterland einfordern solle.

Herr Holz stellt den entsprechend ergänzten Beschlussvorschlag zur Abstimmung.


Form der Abstimmung:               offen per Handzeichen

Abstimmungsergebnis:               einstimmig