Beschluss: Kenntnis genommen

Ltd. KRD Schütt führt aus, dass im Kreis insgesamt 1.225 Jugendliche unter 25 Jahre (Stand: 17.11.2005) in der Betreuung der Zentren für Arbeit seien, davon suchten 210 Jugendliche einen Ausbildungsplatz und 182 Jugendliche einen Arbeitsplatz. 558 Jugendliche besuchten eine Schule, seien in einer Ausbildung oder hätten eine Beschäftigung über den Sommer 2005 hinaus. 14 Jugendliche planten den Besuch einer weiterführenden Schule bzw. die Aufnahme eines Studiums. Für 159 Jugendliche bestehe keine Verpflichtung zur Aufnahme einer Arbeit. Die ins Leben gerufene Ausbildungsinitiative „Ich bilde aus im Kreis Coesfeld“ habe sich zum Ziel gesetzt, jedem Jugendlichen, der ausbildungswillig und ausbildungsfähig sei, einen Ausbildungsplatz zu vermitteln. Auf Initiative des Landrats hätten die Agentur für Arbeit Coesfeld, die Städte und Gemeinden, die Industrie- und Handelskammer, die Kreishandwerkerschaft und der Kreis Coesfeld mit Unterstützung durch die Sparkasse und Radio Kiepenkerl zusammengearbeitet, um dieses Ziel zu erreichen. Über 1500 Betriebe seien mit dem Erfolg besucht worden, dass 81 zusätzliche Ausbildungsstellen geschaffen werden konnten. Es seien 27 Jugendliche auf Ausbildungsplätze vermittelt worden. Von den noch 54 offenen Stellen solle ein Teil im Rahmen der Einstiegsqualifizierung für Jugendliche (EQJ) genutzt werden. Andere seien zunächst zurückgezogen worden und würden im Jahr 2006 wieder angeboten- Aktuell seien noch 27 Stellen unbesetzt, die nunmehr an die Berufskollegs weitergegeben werden sollen.

Im Zuge des Ausbildungskonsens würden sich die Optionskommunen und die Arbeitsagenturen regelmäßig über weitere Möglichkeiten der Versorgung von Jugendlichen mit Ausbildungsstellen austauschen, z. B. im Wege einer Nachvermittlungsbörse.

Ltd. KRD Schütt trägt vor, dass Jugendliche im Rahmen der EQJ Praktika zur Vorbereitung auf eine Ausbildung ableisten könnten. In dieser Zeit erhalte der Jugendliche weiterhin SGB II-Leistungen und als zusätzlichen Anreiz finanzielle Unterstützung im Rahmen der EQJ. Die EQJ solle in eine Ausbildung münden. Ltd. KRD Schütt weist darauf hin, dass aber verhindert werden müsse, dass Ausbildungsbetriebe in der EQJ nur die Möglichkeit sähen, Ausbildungsvergütungen zu sparen.

Ltd. KRD Schütt teilt mit, dass 83 Jugendliche zum 23.11.2005 zu einer Informationsveranstaltung des Kreises eingeladen worden seien. Im Rahmen dieser Veranstaltung sollten die Träger den Jugendlichen die verschiedenen Maßnahmen zur Qualifizierung für eine Ausbildung vorstellen.

Ltd. KRD Schütt führt weiter aus, dass als neues Instrument der Landesregierung das sogenannte „Werkstattjahr“ eingeführt worden sei. Während des „Werkstattjahres“ besuchten die Jugendlichen pro Woche zwei Tage das Berufskolleg, zwei Tage eine Ausbildungswerkstatt und einen Tag einen Betrieb vor Ort. Ca. 12 Jugendliche aus dem SGB II-Leistungsbereich würden das „Werkstattjahr“ ableisten. Es biete den Jugendlichen eine Qualifizierung, um die Anforderungen an die schulischen Leistungen im Rahmen einer Ausbildung zu erfüllen, z. B. auch die Nachholung eines Hauptschulabschlusses.

 

Auf die Frage des Ktabg. Terwort, welche Ausbildungsbereiche durch das „Werkstattjahr“ abgedeckt werden, teilt Ltd. KRD Schütt mit, dass der Bereich weit gespannt sei.

 

Ktabg. Bednarz bittet um Auskunft, welche Jugendlichen nicht zu einer Arbeit verpflichtet seien. KAR Bleiker teilt mit, dass es sich hierbei z. B. um Schwangere oder um Jugendliche, die eigene Kinder unter drei Jahren betreuen, handele.

 

Ktabg. Große Verspohl fragt, ob Vermittlungen auch über die Kreisgrenze hinaus erfolgen. Ltd. KRD Schütt bestätigt, dass ein Austausch mit den Nachbarkreisen erfolge. KAR Bleiker ergänzt, dass dies insbesondere auch dann der Fall sei, wenn Firmen auch Filialen in den Nachbarkreisen vorhalten. Allerdings, so gibt er zu bedenken, bereite bei den Vermittlungsbemühungen häufig die große Entfernung Schwierigkeiten, so dass eine Vermittlung von Jugendlichen in Ausbildungsstellen über die Kreisgrenzen hinaus nur bedingt möglich sei.

 

Vorsitzende Schäpers bringt zum Ausdruck, dass der Start der Ausbildungsinitiative eine gute Sache sei. Sie erhoffe sich dadurch Synergieeffekte und eine erhöhte Aufmerksamkeit.