Beschluss: Kenntnis genommen

Frau Hildegard Streyl von der Familienbildungsstätte Dülmen, Katholisches Bildungsforum Coesfeld, stellt in der Sitzung das Fortbildungskonzept „Jugendlicher Seniorenbegleiter“ vor.

Eine Beschreibung des Konzepts wird den Ausschussmitgliedern ausgehändigt (siehe Anlage 3). Sodann erläutert Frau Streyl den Hintergrund des Angebots sowie die Inhalte und Ziele des Fortbildungskonzepts. Sie fasst zusammen, dass der Fortbildungskurs „Jugendlicher Seniorenbegleiter“ Jugendliche für die Anliegen pflegebedürftiger Senioren sensibilisiere und einen reflektierten Zugang und eine förderliche Haltung zu den Bereichen der Pflege und Betreuung sichere. Frau Streyl erklärt, dass sich die Familienbildungsstätte durchaus vorstellen könne, die aktuell nur in Dülmen stattfindende Fortbildung „Jugendlicher Seniorenbegleiter“ auch auf das gesamte Kreisgebiet auszuweiten, sofern die Finanzierung der Teilnehmerkosten gesichert werden könne.

Ktabg. Willms zeigt sich begeistert angesichts des Engagements der Familienbildungsstätte in diesem Projekt und regt an, dass die Ausschussmitglieder die Idee in die Politik der Städte und Gemeinden des Kreises einbringen.

Auf die Fragen des Ktabg. Vogt erläutert Frau Streyl, dass die Quote der männlichen Teilnehmer an der Fortbildung sehr gering sei. Die Jungen, die den Weg zu diesem Angebot finden würden, seien oft familiär von Pflegebedürftigkeit betroffen oder hätten nicht selten den Wunsch, Arzt zu werden. Es werde keine Statistik über den tatsächlichen Übergang der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Projekts in den Pflegeberuf geführt, da sich der Zeitpunkt der Berufsentscheidung nicht quantifizieren lassen und in die Berufsentscheidung der Jugendlichen auch viele andere Faktoren einfließen würden. Es sei jedoch erkennbar, dass sich viele der Teilnehmer und Teilnehmerinnen im Anschluss im Ehrenamt engagieren würden.

S.B. Lohmann bedankt sich für die Vorstellung des Fortbildungskonzeptes und erkundigt sich, in welcher Form die Kontaktaufnahme zu den Schülerinnen und Schülern erfolge. Frau Streyl berichtet, dass die Schulen in der Regel von der Familienbildungsstätte Dülmen angesprochen würden. Es bestehe eine Kooperation mit einigen weiterführenden Schulen in Dülmen. Dort habe sich die Vorstellung des Angebots in den Klassen bereits als fester Bestandteil etabliert. Sofern eine Ausweitung des Angebots angestrebt werde, müsse dieses mit den Schulen gut besprochen werden, da dort häufig eine gewisse Skepsis anzutreffen sei.

Auf Nachfrage von s. B. Bücker, ob auch eine Zusammenarbeit mit den Pflegeschulen erfolge, erklärt Frau Streyl, dass diese im Rahmen des Projektes nicht erfolge. Jedoch würden Altenpflegeschülerinnen und –schüler in der Regel ihren Beruf im Rahmen der Vorstellung des Projekts im Unterricht der Klassen vorstellen. S. B. Bücker gibt zu bedenken, dass die in der Regel jugendlichen Altenpflegeschülerinnen und –schüler vielleicht aufgrund ihres Alters einen besseren Zugang zu den Teilnehmer/innen des Projekts haben könnten als Erwachsene, so dass es sinnvoll sein könne, diese in das Fortbildungskonzept einzubinden. Frau Streyl nimmt diese Idee gerne auf.

S. B. Kleinschmidt äußert sich kritisch, dass die Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern im Praktikum gerade auch im Bereich der schwer demenziell erkrankten Menschen erfahrungsgemäß sehr schwierig sei, gerade auch wenn die Praktikumsdauer nur auf einige Stunden angelegt sei. Häufig würden Praktikanten nicht nur wegen der Bezahlung in dem Beruf der Altenpflege, sondern auch durch die Erfahrungen im Praktikum abgeschreckt. Frau Streyl entgegnet, dass es auch Aufgabe des Gesetzgebers sei, die Berufe im Bereich der Pflege attraktiver zu gestalten. Im Rahmen des Fortbildungskonzepts „Jugendlicher Seniorenbegleiter“ werde jedoch sehr darauf geachtet, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vorwiegend positive Erfahrungen während des Praktikums in einer Pflegeeinrichtung machen.

Vorsitzende Schäpers erklärt, dass sie solch niedrigschwellige Angebote für wichtig halte und bedankt sich bei Frau Streyl für den informativen Vortrag.