Beschluss: Kenntnis genommen

Dr. Roth erläutert anhand der als Anlage 1 beigefügten Powerpoint-Präsentation, wie sich technologischer Wandel auf den Arbeitsmarkt auswirken könne. Er führt aus, dass das Substituierungspotenzial das Maß für die technisch machbare Ersetzbarkeit von menschlicher Arbeit durch Computer bzw. computergesteuerte Maschinen darstelle. Die Werte seien im Kreis Coesfeld fast identisch mit den Werten in NRW.

Ktabg. Kurilla erkundigt sich, was der Kreis Coesfeld unternehmen könne, um dem Fachkräftemangel etc. entgegenzuwirken. Dr. Roth antwortet, dass der Fokus auf die Weiterqualifizierung von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen gelegt werden müsse, damit diese die neuen Anforderungen erfüllen könnten.

Ktabg. Sparwel fragt, wie beurteilt werde, wenn Firmen durch die Digitalisierung zunehmend Arbeitsplätze abschaffen. Dr. Roth beurteilt dieses Szenario dann als positiv, wenn die wegfallenden Tätigkeiten durch andere Tätigkeiten ersetzt würden und diese nach einer entsprechenden (Weiter-)Qualifizierung von denselben Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen weiter ausgeführt werden könnten.

Ktabg. Lütkecosmann weist darauf hin, dass eine tatsächliche Ersetzung menschlicher Arbeit durch Computer auch von der gesellschaftlichen Akzeptanz abhänge. So könnten und würden in Asien bereits Pflegetätigkeiten von Robotern ausgeführt werden; in Deutschland sei dies zurzeit nicht vorstellbar. Ob ein Paradigmenwechsel dazu führen könne, die Sichtweise in Deutschland hinsichtlich des Einsatzes von Maschinen in der Pflege und damit schrittweise auch die Verhältnisse in Deutschland zu ändern, sei nach Einschätzung von Dr. Roth schwer zu beurteilen. Hier müsse zunächst ein gesellschaftlicher Konsens erreicht werden.

Ktabg. Kurilla möchte wissen, ob die Studie auch europaweit ausgedehnt werden könne. Dr. Roth meint hierzu, dass eine Ausweitung der Studie auf andere Länder denkbar wäre, wenn die dortige Struktur der Berufe und Tätigkeiten bekannt und vergleichbar wäre.

Der Feststellung von Ktabg. Pohlmann, dass in Betrieben, die verstärkt in neue Technologien investieren auch mehr qualifiziert werden müsse, stimmt Dr. Roth zu,

S. B. Kleinschmidt fragt, ob künftig Menschen mit geringerer Bildung größere Schwierigkeiten haben würden, Arbeit zu bekommen und Arbeitsplätze zu behalten. Dr. Roth führt dazu aus, dass der technologische Wandel eher in der Mitte der Lohnverteilung ansetze. So sei z. B. der Kellner nach seiner Beurteilung nicht ersetzbar.

Dez. Schütt berichtet, dass im Rahmen einer Bildungsstudie zur Frage, wer von den jungen Erwachsenen, die einen Ausbildungsberuf anstreben, keinen Ausbildungsplatz bekommen würde, festgestellt worden sei, dass hier in hohem Maß Personen mit einer Studienberechtigung betroffen seien. Hintergrund sei, dass die Akzeptanz für einen Ausbildungsberuf im familiären Umfeld häufig fehle und einer Ausbildung in einem Beruf z.B. als Fleischer diese Akzeptanz im Umfeld z. B. in der Peergroup nicht entgegengebracht würde.

 

Vorsitzende Schäpers bedankt sich für den informativen Vortrag.