Beschluss: geändert beschlossen

Abstimmung: Ja: 20, Nein: 0, Enthaltungen: 0

Beschluss:

 

Dem Kreisausschuss wird empfohlen, dem Kreistag folgenden Beschlussvorschlag zu machen:

 

1.    Die von der Begleit-AG erarbeiteten Planungsprämissen für die Fachklassen der dualen Ausbildung und für die Angebotsbildungsgänge (vgl. II 2.) werden als mittelfristige Planungsstrategie beschlossen.

2.    Folgendes Leitbild „Berufskollegs 2025“ wird beschlossen:

„Die Berufskollegs im Kreis Coesfeld sind attraktiv für Schülerinnen und Schüler und verfügen über ein nachhaltiges und ein breites, den Bedürfnissen der Wirtschaft entsprechendes Bildungsangebot und sind gut erreichbar.“ 

3.    Unter diesem Leitbild „Berufskollegs 2025“ soll sich die langfristige Planungsstrategie   an folgenden Herausforderungen und Handlungsprämissen ausrichten:

a.    Demografie

Schülerrückgang durch die demografische Entwicklung und das geänderte Wahlverhalten der Jugendlichen.

b.    Technischer Fortschritt und Wandel

Fortschreitende Digitalisierung: Konsequenzen und Chancen für Berufe und Berufsbilder und der entsprechenden Qualifizierung an den Berufskollegs sowie umfassende Digitalisierung des Unterrichts an den Berufskollegs.

c.    Regionaler Wettbewerb

Kreis Coesfeld im regionalen Wettbewerb zwischen der Stadt Münster und den Nachbarkreisen.

d.    Notwendige Profilierung

Notwendige Profilierung der BK-Standorte, insbesondere für nur einzügige Bildungsgänge im Kreisgebiet; Ziel muss ein effektiver Einsatz von Ausstattung und Personal bei Sicherung bzw. möglicher Steigerung der Qualität sein.

e.    Bündelung von Angeboten im gewerblich-technischen Bereich

Evtl. notwendige Bündelung von Angeboten, insbesondere im stark differenzierten gewerblich-technischen Bereich, an einem (zentralen) Standort, um Synergien zu ermöglichen (Ausstattung, Personal, Qualität).

f.      Lehrerausstattung

Werbemaßnahmen, um weitere qualifizierte Fachlehrer für die Berufskollegs des Kreises Coesfeld zu gewinnen.

g.    Gute Beziehungen zur Wirtschaft

Intensive Einbeziehung der ausbildenden Wirtschaft und den freien Trägern sowohl bei den inhaltlichen wie auch organisatorischen Entscheidungen der Berufskollegs.

h.    Notwendige Flexibilität mit Priorisierung neuer Berufe/ Bildungsgänge – Aktivität

Entwicklung flexibler Prozesse zwischen den drei Berufskollegs bezüglich der Klassenbildung bzw. der Bildungsangebote im Spannungsfeld zwischen ortsnaher Beschulung und Vermeidung von unterfrequentierten Doppelangeboten und –strukturen.

 

4.    Zusammen mit den Schulleitungen der Berufskollegs erarbeitet die Verwaltung für die einzelnen Themenfelder Projektpläne. Hierin werden Einzelmaßnahmen, Verantwortlichkeiten, Prioritäten und Umsetzungsstand festgehalten und fortgeschrieben.

5.    Dem Ausschuss wird regelmäßig und – um ggf. Mittelbedarfe zu berücksichtigen - rechtzeitig vor der Aufstellung künftiger Kreishaushalte über den Sachstand berichtet.

6.    Die Arbeit der Begleit-AG endet mit dieser Beschlussfassung.    

7.    Die Beauftragung eines externen Gutachtens für die Schulentwicklungsplanung der Berufskollegs im Kreis Coesfeld soll nicht erfolgen.


Vors. Merschhemke verweist eingangs auf den als Tischvorlage den Ausschussmitgliedern vorgelegten Änderungsantrag der CDU-Kreistagsfraktion zu Punkt 3 des Beschlussvorschlags.

 

Anschließend bittet er Herrn Mohring, Leiter des Regionalen Bildungsbüros, um eine Skizzierung der Tätigkeiten der Begleitarbeitsgruppe Schulentwicklungsplanung Berufskollegs in den letzten beiden Jahren seit ihrer Einrichtung.   

MA Mohring berichtet sodann über die Beratungen, Inhalte und Ergebnisse. Der Bericht ist dieser Niederschrift als Anlage 2 beigefügt.

Vors. Merschhemke dankt Herrn Mohring ausdrücklich für den hervorragenden Vortrag, mit dem er die Arbeit und Ergebnisse der Begleitarbeitsgruppe mit der notwendigen und auf den Punkt gebrachten Tiefenschärfe dargestellt hat.

 

Laut Ktabg. Klaus dürfe die Begleitarbeitsgruppe selbst stolz auf ihre geleistete Arbeit und die daraus gezeitigten Ergebnisse sein. Das Lob erstrecke sich außerdem auf das zusätzliche Engagement von Ktabg. Lütkecosmann für seinen mit Änderungsantrag differenzierten Beschlussvorschlag zu Punkt 3. Dieser hält den Änderungsantrag als Präzisierung der in die Zukunft gerichteten Entwicklung für wichtig und dankt seinerseits für die hervorragende Zusammenarbeit in der Begleitarbeitsgruppe.

 

Den Vorschlag von Mitglied Kaltegärtner, unter Punkt 3 f. „Werbemaßnahmen um weitere Fachlehrer…“  zu ergänzen, findet einhellige Zustimmung. Ebenso wird dem Ergänzungswunsch von Ktabg. Raack entsprochen, unter Punkt b. „fortschreitende Digitalisierung: Konsequenzen und Chancen für Berufe und Berufsbilder“  in den Beschlussvorschlag aufzunehmen.

 

Laut Ktabg. Wobbe sei es wichtig, die Berufskollegs als besonderen Faktor wahrzunehmen, die sich insbesondere gegenüber Münster positionieren müssten. Im Vorgriff auf die unter den TOPs 3 und 4 noch zu beratenden neuen Bildungsgänge müsse man noch schneller werden. Die Berufskollegs dürften nicht mit allgemeinbildenden Schulen gleichgesetzt werden, dazu seien sie – auch im Hinblick auf die Digitalisierung – zu spezialisiert.

 

Ktabg. Köstler-Mathes hinterfragt, warum nach den intensiven Diskussionen in der Begleitarbeitsgruppe nunmehr über den Änderungsantrag so kurzfristig und schnell entschieden werden müsse. Sie halte ihn für keine Konkretisierung, vielmehr werfe er Fragen auf und sie hätte ihn gerne zuvor in ihrer Fraktion besprochen.

Unter erneutem Hinweis auf das besondere Engagement des Verfassers bezeichnet Ktabg. Klaus den Änderungsantrag als exzellent ausgearbeitet. Er werde dem Ergebnis sogar gerechter als zuvor besprochen. Die Gruppe sei zu gut gewesen, um nun neuerlich in die inhaltliche Diskussion einzusteigen.

 

Dez. Schütt schlägt vor, den Beschlussvorschlag zu Punkt 3 nicht um den Änderungsantrag auszutauschen, sondern ihn in der Form - wie von Herrn Mohring im Bericht dargestellt - zu ergänzen.  Ktabg. Dr. Wenning bedauert, dass die Sitzungsvorlage nicht zuvor mit der Begleitarbeitsgruppe abgestimmt worden sei, spricht sich aber dafür aus, die Arbeit nun durch Beschluss positiv abzuschließen.

Mit Hinweis auf das enge Zeitgefüge und die Personalknappheit entschuldigt sich Dez. Schütt für das Versäumnis, verweist aber ebenfalls darauf, das gute Ergebnis nun ins Ziel zu bringen, nachdem viele Diskrepanzen dazu, wie eine Schulentwicklungsplanung aussehen kann, in der Begleitgruppe erheblich reduziert werden konnten.

 

Auf Anfrage von Ktabg. Köstler-Mathes, ob auch die Schulleitungen der Berufskollegs mit dem Änderungsantrag einverstanden seien, erklären diese ihr grundsätzliches Einverständnis.

 

Sodann lässt Vorsitzender Merschhemke über den folgenden geänderten Beschlussvorschlag abstimmen:

 

 


Form der Abstimmung:               offen per Handzeichen

Abstimmungsergebnis:               einstimmig