Herr Steinhoff führt aus, dass der unteren Naturschutzbehörde ein Befreiungsantrag der Katholischen Kirchengemeinde St. Martin Nottuln vorliege, die ab dem 01.08.2019 den Betrieb einer Waldgruppe ihrer Kindertageseinrichtung in Darup beabsichtige. Die hierfür vorgesehene Waldfläche befinde sich auf einem Grundstück der Kirchengemeinde und bilde einen Teil des geschützten Landschaftsbestandteils „Feldgehölz Streithegge mit Waldbach östlich von Darup“.

Zur Orientierung wird den Beiratsmitgliedern eine Übersichtskarte ausgehändigt (s. Anlage, farbiges Original einsehbar im Kreistags-Informations-System).

Geplant sei, so Herr Steinhoff weiter, dass die 20 Kinder und drei Erzieherinnen täglich von 7:00 Uhr bis 12:30 Uhr vor Ort seien. Zum Mittagessen und zur Nachmittagsbetreuung im Kindergarten erfolge der Rücktransport mittels eines Mehrpersonenfahrrades. Das pädagogische Konzept sei auf Naturerziehung und Umweltbildung ausgerichtet; die Erzieherinnen hätten entsprechende Fachfortbildungen absolviert. Vor Betriebsbeginn sei aus Sicherheitsgründen in dem begrenzten Areal Totholz zu entnehmen.

Herr Steinhoff weist weiter darauf hin, dass auf der vorgelagerten Ackerfläche die Errichtung eines Containers mit Stromanschluss vorgesehen sei, die ebenfalls eine Befreiung erfordere, da sich die Fläche im Landschaftsschutzgebiet befinde.

Als Ausgleich sei die Entwicklung des Waldrandes ins Gespräch gebracht worden, die auch Teil des pädagogischen Konzepts sein könne.

Die Kindergartenleitung habe bereits Unterlagen eingereicht, die auch zum Ausschluss möglicher Alternativflächen Stellung nehme. Nach Beteiligung der Naturschutzvereinigungen sei dann noch vor den Sommerferien eine Beratung im Beirat erforderlich.

Herr von Hövel ist der Auffassung, dass hier statt eines Containers auch ein mobiler Bauwagen ausreichend sei.

Herr Steinhoff erläutert, dass geplant sei, den Container zu verkleiden und einzugrünen, so dass er nicht als Fremdkörper in der Landschaft sichtbar sein werde.

Auf die Frage von Herrn Brüning nach einer Zusammenarbeit mit Biologischem Zentrum oder Naturschutzzentrum antwortet Herr Grömping, dass der Kindergarten sich zwar in Darup neben dem Alten Hof Schoppmann befinde und die Kinder dort auch zu Mittag äßen, ansonsten sei von Kontakten aber nichts bekannt.

Herr Bernsmann spricht das Parkproblem an, das mit dem morgendlichen Bringen der Kinder durch die Eltern entstehe. Herr Steinhoff bestätigt, dass zwar ein Parkplatz auf der gegenüberliegenden Straßenseite der B525 vorhanden sei, hierzu aber in der Praxis wohl der Wirtschaftsweg genutzt werde.

 

 

 

Herr Bontrup erklärt, er werde des Öfteren auf Konflikte mit Mountainbikern in den Baumbergen, speziell im Bereich Leopoldshöhe angesprochen, und spricht als Möglichkeiten, dem zu begegnen, die Ausweisung entsprechender Wege als Angebot und vermehrte Kontrollen an.

Herr Grömping bestätigt, dass das Problem schon sehr lange bekannt sei, man es aber ebenso lange nicht im Griff habe, obwohl insbesondere bei Schäden Handlungsbedarf bestehe. Die Erfahrung mit Geländesportlern habe gezeigt, dass der Erfolg gezielter Aktionen schnell verpuffe. Weder gebe es aber geeignete Kanalisierungslösungen, noch könne die ausreichende Kontrolle der Tabubereiche gewährleistet werden. Die Idee, sportartbezogen Runde Tische zu installieren, scheitere daran, dass diese Sportler nicht in Vereinen organisiert seien. Weder Appelle noch der Hinweis auf Verbote hätten Wirkung gezeigt, und in gerichtlichen Verfahren in Einzelfällen seien insbesondere auch bei Motocrossfahrern, die ohne Nummernschild und mit Helm im Gelände unterwegs seien, mangels Beweisen Freisprüche erfolgt.

Herr Holz sieht hier insbesondere ein gesellschaftliches Problem.

Herr Brüning äußert den Eindruck, dass Hinweisschilder zu klein und zu spärlich vorhanden seien. Auch Herr von Hövel sieht hier Verbesserungsmöglichkeiten.

Herr Grömping weist darauf hin, dass diese hauptsächlich der juristischen Absicherung dienten, vielleicht sei aber doch ihre Gestaltung zu überdenken.

Herr Helmich gibt zu bedenken, dass durch eine deutlichere Beschilderung bei Beschwerdeführern die Erwartung vermehrter Kontrollen geweckt werde. Diese seien aber, wenn sie nur sporadisch erfolgten, nicht erfolgversprechend, und eine stetige Kontrolle könne nicht geleistet werden.

Herr Holz fasst zusammen, dass die untere Naturschutzbehörde sich um die Neugestaltung der Beschilderung kümmern solle, mit der dann zunächst ein Versuch im Bereich Leopoldshöhe gestartet werden könne. Ggf. sei eine konzertierte Aktion ins Auge zu fassen.

 

 

 

Herr Helmich berichtet, dass das Landwirtschaftliche Wochenblatt anlässlich seines 175jährigen Bestehens geplant habe, im Juni 2019 auf dem Flugplatz Borkenberge mit weiteren Beteiligten eine Landwirtschaftsmesse durchzuführen. Es seien aber auf dem Flugplatz Brutvorkommen der Feldlerche festgestellt worden, so dass die Veranstaltung verschoben worden sei. In diesem Zusammenhang habe der Veranstalter die kurzfristig anberaumte Besprechung und die konstruktive Kommunikation mit der unteren Naturschutzbehörde und dem Naturschutzzentrum gewürdigt und sich für die Beratung bedankt. Er habe aufgrund dessen die Absicht bekundet, für den Alternativtermin ebenfalls einen Veranstaltungsort im Kreis Coes­feld zu finden.

 

 

 

Herr Holz stellt fest, dass weitere Mitteilungen und Anfragen nicht erfolgen.

Zum Ende der Sitzung weist er darauf hin, dass heute letztmalig Herr Grömping anwesend sei, der zum 01.06.2019 in den Ruhestand trete.

Kennengelernt habe er Herrn Grömping bereits Mitte der 80er Jahre bei Kartierungsarbeiten in Lüdinghausen. 1992 habe Herr Grömping die Leitung der unteren Landschaftsbehörde des Kreises Coesfeld übernommen und die Aufnahme seiner eigenen Tätigkeit im Beirat 1993 sei dann der Beginn der jetzt über 25 Jahre andauernden Zusammenarbeit gewesen.

Herr Grömping habe in dieser Zeit deutliche Spuren hinterlassen:

Unter seiner Verantwortung habe der Kreis Coesfeld als erster Kreis im Regierungsbezirk Münster eine flächendeckende Landschaftsplanung vollzogen. Herr Grömping habe daran mitgewirkt, dass die Planung verträglich und akzeptiert sei. Durch seine Fachkenntnis seien Kompromisse möglich geworden.

Ein Eingriff besonderen Ausmaßes sei mit dem Ausbau des Dortmund-Ems-Kanals zu bewältigen gewesen, der vor allem auch durch die mitunter schwierige Zusammenarbeit mit der zuständigen Behörde geprägt gewesen sei.

Herr Grömping habe stets auch über die Kreisgrenzen hinaus gedacht und dazu beigetragen, dass viele münsterlandeinheitliche Regelungen zustande gekommen seien.

Ein Glücksfall, so Herr Holz, sei auch in der Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Foppe als Leiter der der Umweltabteilung zu sehen, hier sei vieles bewegt worden.

Durch sein Wissen, aber auch seinen Respekt vor dem Eigentum habe sich Herr Grömping große Anerkennung erworben.

Herr Holz dankt Herrn Grömping im Namen des Beirats bei der unteren Naturschutzbehörde verbunden mit den besten Wünschen für die Zukunft.

 

Herr Grömping würdigt in seinem Schlusswort das stets kollegiale Miteinander im Beirat, in dem trotz teils gegensätzlicher Positionen ein angenehmer Umgangston geherrscht habe; man habe sich ausreden lassen und ernstgenommen. Er betont, dass er immer gerne gearbeitet habe, was vor allem auch den Kolleginnen und Kollegen in Verwaltung und Beirat, aber auch allen sonstigen Kontakten zu verdanken sei.

 

 

 

Um 18:50 Uhr schließt Herr Holz die Sitzung.