Frau Schartel, pädagogische Mitarbeiterin und Projektleiterin des Kolpingwerkes, erläutert anhand der als Anlage 1 beigefügten Powerpoint-Präsentation zunächst den Verlauf des Pilot-Projektes „Respekt – Mach Dein Ding!“

Zu den Handlungsbedarfen der insgesamt 182 Teilnehmenden bei Eintritt in das Projekt führt sie aus, dass Jugendliche sehr häufig nicht auf die Familie als Auffangbecken hätten zurückgreifen können. Im Weiteren seien eine unklare Wohnsituation und vielfach auch Schuldenproblematiken festzustellen gewesen. Erschreckend hoch sei auch die Zahl der Jugendlichen mit psychischen Problemen. Von den Teilnehmenden Im Projekt waren 2/3 männlich und 1/ 3 weiblich. 50 % der Teilnehmenden waren im Alter von 18 bis 20 Jahren.

Bis zum 31.12.2018 sei 57 % der Teilnehmenden im Projekt ein Schritt in Richtung Arbeit bzw. Berufsausbildung, Therapie o.ä. gelungen. Insofern werde ausdrücklich begrüßt, dass die Arbeit im Rahmen des Nachfolgeprojektes „Return“ fortgesetzt werden könne.

 

Herr Langer, pädagogischer Mitarbeiter des Kolpingwerkes im Projekt „Respekt - Mach dein Ding!“ und neu auch in der Maßnahme „Return“, erläutert Zielgruppe, Ziele und die allgemeine Umsetzung des Projektes „Return“. Wichtiger Aspekt sei das Prinzip der Freiwilligkeit als Voraussetzung für die Motivation der Teilnehmenden. Nur durch Motivation und Veränderungswillen könnten mit den Teilnehmenden die Ziele im Bereich der Überwindung individueller Schwierigkeiten, hier insbesondere eine Stabilisierung bis hin zur Erreichung einer schulischen oder beruflichen Qualifikation mit anschließender Arbeitsaufnahme erreicht werden. Das Projekt laufe an vier Standorten in Coesfeld, Dülmen, Lüdinghausen und Senden. Zielgruppe seien erwerbsfähige junge Menschen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren, die bereits SGB II-Leistungen empfangen würden oder mit hoher Wahrscheinlichkeit leistungsberechtigt seien.

Das Unterstützungsangebot im Rahmen der Maßnahme reiche von einer psychosozialen Begleitung und Beratung über eine Stabilisierung der Einkommens- und Wohnsituation bis zu einer Weitervermittlung zu Maßnahmen, Trägern, Einrichtungen und Therapeuten, um erfolgreich den Weg zurück in das Arbeitsleben und damit in die Gesellschaft zu finden. Dabei finde eine Eins-zu-eins-Betreuung statt, wobei eine gute Mobilität für die Beziehungsarbeit in den Sozialräumen der Teilnehmenden mittels Bulli und Elektroauto gegeben sei.

 

Ktabg. Neumann fragt, ob es für die Teilnehmenden auch Übernachtungsmöglichkeiten gebe. Nach Auskunft von Frau Schartel seien Übernachtungsmöglichkeiten in Notfällen gegeben, aber in der Regel nicht erforderlich.

S.B. Bücker erkundigte sich, wie die Jugendlichen auf das Projekt aufmerksam würden. Hierzu führt Frau Schartel aus, dass ca. 50 % der teilnehmenden Personen den Zugang über Netzwerkpartner finden würden. Obwohl der Bekanntheitsgrad bereits hoch sei, werde aber weiterhin kräftig geworben.

Ktabg. Sparwel fragt, ob Jugendliche auch im Rahmen von Bewährungsauflagen verpflichtet würden, am Projekt teilzunehmen. Frau Schartel antwortet, dass es im Projekt „Respekt – mach dein Ding!“ eine Teilnahme aufgrund einer Bewährungsauflage gegeben habe, jedoch werde das Projekt nicht als Zwangsmaßnahme verstanden – eine aktive Teilnahme basiere auf Freiwilligkeit.

Ktabg. Crämer-Gembalczyk möchte wissen, ob bis zum Maßnahmeende eine Einzelbetreuung der Teilnehmenden erfolge. Hierzu erklärt Frau Schartel, dass eine Eins-zu-eins-Betreuung aufgrund des Stellenschlüssels möglich sei. Einen fixen Betreuungsschlüssel gebe es jedoch nicht, da die Bedarfe der Jugendlichen ganz unterschiedlich und auch unterschiedlich zeitintensiv seien. Für die Teilnehmenden gäbe es kein konkretes Maßnahmeende. Die Maßnahme sei für die Teilnehmenden offen und es gebe keine befristete Zuweisung. Daher könnten Termine jederzeit bedarfsgerecht auch kurzfristig vergeben werden, wodurch den Jugendlichen der Einstieg erleichtert werden solle.

S.B. Bücker fragte, ob es auch Teilnehmende mit Kindern gebe. Frau Schartel bestätigt dies. Es gehe dann aber bei der Betreuung in erster Linie um die jungen, teilnehmenden Eltern – gegebenenfalls könne eine Unterstützung z.B. bei der Suche nach einem Platz in einer Kita oder im Kontakt mit Fachämtern gegeben werden.

 

Vorsitzende Schäpers bedankt sich und stellt fest, dass eindrucksvoll dargestellt worden sei, was die Maßnahme und alle Akteure leisten. Es sei als sehr positiv zu bewerten, dass eine Fortsetzung des Projekts erfolge.