Beschluss: geändert beschlossen

Abstimmung: Ja: 19, Nein: 0, Enthaltungen: 0

Beschluss:

 

Dem Kreisausschuss wird empfohlen, dem Kreistag folgenden Beschlussvorschlag zu machen:

 

Der Kreis Coesfeld beteiligt sich ab dem Schuljahr 2020/21 an den Kosten für das landesweit zu nutzende Azubi-Ticket mit monatlich 20,00 € an den Gesamtkosten von 82,00 € unter folgenden Voraussetzungen: 

 

  1. Gefördert werden Auszubildende im ersten Ausbildungsjahr, die ein Berufskolleg des Kreises Coesfeld besuchen.

 

  1. Der jeweilige Ausbildungsbetrieb beteiligt sich mit mindestens 31,00 € monatlich an den Kosten des Azubi-Tickets.

 

  1. Über die Inanspruchnahme wird die Verwaltung zu gegebener Zeit informieren und anschließend wird dies in politischen Gremien des Kreistages diskutiert.

 

 

 

 


Dez. Schütt skizziert den Inhalt der Sitzungsvorlage und bewertet es als gute Idee, den Unterschiedsausgleich zwischen dem Semesterticket und dem Aufwand für das Azubi-Ticket gemäß Vorschlag der Initiative herzustellen.

 

Ktabg. Kurilla kritisiert die Bindung des Kreiszuschusses an den Besuch der kreiseigenen Berufskollegs und fragt nach den Schülerinnen und Schülern der Pflegeschule; insofern empfinde sie das Vorhaben als ungerecht. Dez. Schütt verweist dazu auf das Schulträgerprinzip und unterstreicht die Absicht zur Stärkung der eigenen Berufskollegs.

Ktabg. Waldmann begrüßt die Idee zum Ausgleich des Fehlbetrags, sieht hierin eine pragmatische Lösung und hegt die Hoffnung, dass sich dadurch landesweit etwas bewegt.

 

Auch Ktabg. Wobbe begrüßt die Initiative und sieht ihn als Baustein gegen den Fachkräftemangel sowie als Maßnahme, auch Azubis von außerhalb des Kreises für einen Besuch der Berufskollegs zu animieren. Ihm sei wichtig, jetzt zu starten und nach einem Jahr eine Evaluation durchzuführen, um gegebenenfalls über eine Ausweitung nachdenken zu können.

Zu seiner Frage nach den Kosten bezieht sich Dez. Schütt auf die Sitzungsvorlage, wonach damit gerechnet werde, dass Zweidrittel der antragsberechtigen Schüler/innen einen Antrag stellen. Für ein Schuljahr werde mit rd. 140.000 €, für das Jahr 2020 mit ca. 58.500 € (5/12) gerechnet.

 

Laut Mitglied Schäfer begrüßt ihre Fraktion den Vorschlag, hier spreche sie auch für Herrn Höne. Sie sieht darin einen Schritt in die richtige Richtung. Zudem müsse darüber nachgedacht werden, wie der ÖPNV ausgebaut wird. Auf jeden Fall müsse es weitergehen.

 

Ktabg. Lütkecosmann bewertet die Einführung des Azubi-Tickets ebenfalls als Stärkung der Berufskollegs und des Dualen Systems. Für die weitere Betrachtung müssten die Abwanderungsquoten beachtet werden. Er sieht den Kreis grundsätzlich für alle Schüler/innen aus dem Kreis Coesfeld zuständig, dauerhaft also auch für andere Berufe; ebenso hätten viele im 2. Ausbildungsjahr keine Beschulung im Kreis. Auf der Basis des heutigen Beschlusses müsse später nachjustiert werden.

 

Vors. Merschhemke bewertet den Beschlussvorschlag als Weg in die richtige Richtung mit einer Option auf Ausweitung.

 

Ktabg. Kurilla betont, nicht dagegen zu sein, aber eine Vielzahl anderer Berufsausbildungsgänge, die nicht in den kreiseigenen Schulen angeboten werden und für den Kreis trotzdem wichtig sind, würden nicht berücksichtigt. Und wer einmal weg ist, ist weg.

 

Mitglied Kaltegärtner erkundigt sich, ob es Rückmeldungen von Betrieben gebe.

AL Twilling teilt mit, dass das Vorhaben mit den Kammern abgesprochen worden sei, die sich sehr dafür ausgesprochen hätten.

 

Auf Bestreben von Mitglied Rawe, nach einem ersten Erfahrungszeitraum erneut über das Thema beraten zu wollen, schlagen Dez. Schütt und Vors. Merschhemke folgende Erweiterung des Beschlussvorschlages um Punkt 3 vor: 

„Über die Inanspruchnahme wird die Verwaltung zu gegebener Zeit informieren und anschließend wird dies in politischen Gremien des Kreistages diskutiert.“

 

Sodann lässt Vors. Merschhemke über den erweiterten Beschlussvorschlag abstimmen.


Form der Abstimmung:               offen per Handzeichen

Abstimmungsergebnis:               einstimmig