Dez. Schütt teilt mit:

 

 

1. Bilanz – Kulturprogramm 1. Halbjahr 2019

 

Das Kulturprogramm des Kreises Coesfeld umfasste im 1. Halbjahr 2019 umfasste Ausstellungen, Veranstaltungen und Angebote der Kulturellen Bildung in den beiden Burgen Vischering und Kolvenburg sowie die Konzertreihe im Schloss Nordkirchen.

Nachdem die Burg Vischering im Februar 2018 erfolgreich wiedereröffnet wurde, war das Ziel den BesucherInnen ein attraktives Programm anzubieten, das auch abseits von hohen Fördersummen durch Qualität begeistern kann und so die Präsentation der neuen Dauerausstellung optimal ergänzt. Insgesamt besuchten bisher rund 43.000 Besucherinnen und Besucher die Burg Vischering in diesem Jahr.

Gleichzeitig sollte auch die Kolvenburg, nachdem sie in den letzten Jahren des Umbaus medial „im Schatten“ der großen Schwester Vischering gestanden hat, wieder stärker in das Bewusstsein der Besucherinnen und Besucher rücken. Hier liegen wir bei derzeit rund 6300 Besucherinnen und Besuchern.

 

Ausstellungen

 

Die Wechselausstellungen der Burg Vischering ergänzen die kulturgeschichtliche Dauerausstellung und runden das Profil des Museums als Ort der Kunst, Kultur und Bildung ab. Zu Beginn des Jahres 2019 präsentierte der Kreis Coesfeld direkt ein echtes Highlight: Die weit über die regionalen Grenzen hinaus vielbeachtete Ausstellung „Rubens meisterhafte Formen. Grafische Werke“ präsentierte einen Überblick auf das grafische Gesamtwerk des großen Barockkünstlers und thematisierte unter anderem die wirtschaftliche Bedeutung, die der Künstler seinem grafischen Werk beimaß. Für die Ausstellung stellte erstmals ein privater Sammler aus dem Kreis Coesfeld seine noch nie gezeigten Rubens Grafiken vertrauensvoll zur Verfügung. Der Präsentation der Ausstellung kam zu Gute, dass der Ausstellungsraum im OG der Vorburg nach 30 Jahren eine professionelle Beleuchtung erhalten hat, die flexibel verschiedene Ausstellungsformen optimal ausleuchten kann. Auch das Rahmenprogramm der Ausstellung war sehr gefragt: Nicht nur Kuratorenführungen und After Work-Führungen wurden gerne besucht, ebenso ein Fachvortrag einer der bedeutendsten Rubensforscherinnen, Dr. Ursula Blanchebarbe, wurde sehr gut angenommen.

 

Im Rahmen der 10. Ausgabe des Münsterlandfestivals wurde Ende Juni die Ausstellung „Mateusz Szczypiński. Ruins Reserve“ erfolgreich eröffnet, die die junge, zeitgenössische Kunst Polens, als eines der Schwerpunktländer des Festivals, einem breiten Publikum vorstellt. Im Rahmen des

 

Festivals, das auch in diesem Jahr durch den Kreis Coesfeld gefördert wird, werden im 2. Halbjahr 2019 wieder viele spannende Konzerte mit international bedeutenden Künstlern und andere kulturelle Angebote auf den beiden Burgen Vischering und Kolvenburg sowie dem Schloss Nordkirchen zu Gast sein.

 

Die internationale Ausrichtung der Kolvenburg mit Ausstellungen von renommierten Künstlern hat der Burg zu einem festen Platz in der Museumslandschaft des Münsterlandes verholfen und Besucherinnen und Besucher auch in der 1. Jahreshälfte 2019 wieder aus einem deutschlandweiten Umkreis angesprochen. Anlässlich des Evangelischen Kirchentages in Dortmund verwandelte der Maler und Bildhauer Stefan Pietryga die Kolvenburg in einen Raum mit unverkennbarer sakraler Aura. Der spannende Transport der Skulpturen, Installationen und Gemälde mithilfe eines Schlauchtransportwagens der Feuerwehr Coesfeld wurde verstärkt durch Social Media Kanäle einen breiten Publikum transparent und humorvoll präsentiert. Auch das Rahmenprogramm der Ausstellung mit zwei Kulturbrunchs mit Künstlergespräch sowie die öffentliche Führungen wurden sehr gut angenommen.

 

Die zweite Ausstellung des Jahres, die wiederum im Rahmen des Münsterlandfestivals derzeit läuft, präsentiert unter dem Titel „Wenn Weiß seine Form findet…“ Grafiken der beiden bedeutendsten niederländischen Grafikkünstler Cees und Camiel Andriessen. Im Rahmenprogramm der Ausstellung wurde bisher aufgrund der inhaltlichen Nähe der Ausstellung zur Farb- und Formenlehre des Bauhauses, eine geführte Bustour angeboten, die die Ausstellung in der Kolvenburg mit dem Heinrich Neuy Bauhaus Museum in Burgsteinfurt im großen Jubiläumsjahr des Bauhauses verband.

 

Kulturelle Bildung

 

Das Kulturelle Bildungsprogramm des 1. und 2. Halbjahres 2019 wurde bereits im letzten Kulturausschuss vorgetragen. Darum hier nur einige kleine Ergänzungen:

Um die Kolvenburg als einzigartiges Baudenkmal stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken und auch einem noch breiteren Publikum zu öffnen, wurde die Führung „Kolvenburg bis unters Dach“ entwickelt, die die Geschichte und besondere Architektur des ehemaligen kleinen Adelssitzes detektivisch vorstellt und bis unter den normalerweise für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Dachstuhl aus dem 16. Jahrhundert führt. Die öffentliche Premiere der Führung wohnten insgesamt 60 interessierte BesucherInnen bei. Die Führung ist ab diesem Halbjahr für Gruppen frei buchbar.

 

Auch das Thema Inklusion ist daneben bedeutsam für die Arbeit der Kulturellen Bildung. Derzeit wird ein Flyer „Leichte Sprache“ entwickelt, der das Angebot der Burg Vischering auf verständliche Art und Weise vorstellt. Langfristig soll auch eine Führung in leichter Sprache angeboten werden.

 

Veranstaltungsreihen

 

100 Jahre Bauhaus

 

Die Kulturämter der Städte und Gemeinden im Kreis Coesfeld widmen sich jährlich mit einem gemeinsamen Veranstaltungsprogramm einem besonderen Thema. 2019 ist dies das 100 jährige Bestehen der Kunst- und Designschule Bauhaus. Neben der zuvor bereits erwähnten Bauhaus-Bustour wurde auf der Kolvenburg als besonderer architektonischer Ort ein Symposium zum Thema „Bauhaus Bauen – damals und heute“ in Zusammenarbeit mit dem BDA Münster / Münsterland und einem prominent besetzten Podium abgehalten. Weitere Veranstaltungen sind für die zweite Jahreshälfte vorgesehen.

 

Ebenfalls in Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden des Kreises Coesfeld war, wie schon beim Katholikentag im letzten Jahr, das Projekt „Demokraten für den Frieden“ in diesem Jahr zu Gast auf dem Evangelischen Kirchentag in Dortmund. Während des „Abends der Begegnung“ wurde eine Auswahl der Fotografien in der Altstadt Dortmunds präsentiert und die Besucherinnen und

 

Besucher hatten die Möglichkeit sich im Stile der Demokraten mit einem sinnstiftenden Spruch ihrer Wahl selbst fotografieren zu lassen und damit zu Botschaftern des Projektes zu werden.

 

 

 

Feste für die ganze Familie

 

Die Burg Vischering ist traditionell ein beliebtes Ausflugsziel für Familien. Für dieses Zielpublikum wurde auch in der 1. Jahreshälfte ein abwechslungsreiches Programm geboten: Im Januar zauberte die internationale Zaubergala sowie die Familienzaubergala in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Zauberkunst aus Nottuln ein breites Lächeln auf die Gesichter der zahlreichen Besucherinnen und Besucher der Burg Vischering. Unter den auftretenden Künstlern war die Spitze der internationalen Zauberkunst vertreten.

 

Im Sommer 2019 bereicherte wieder eine Vielzahl an Open-Air Veranstaltungen das Gelände rund um die Burg Vischering. Dabei wurde stets darauf geachtet, mit speziellen Angeboten im Inneren der Burg, die Besucherinnen und Besucher auch in das Museum zu locken, um dieses einem breiten Publikum bekannt zu machen und möglichst niedrigschwellig Kultur zu vermitteln. Zu den großen Open-Air Veranstaltungen zählt das Museumsfest zum internationalen Museumstag, der Schlösser- und Burgentag auf beiden Burgen sowie das Ritterlager. Auch das Fantasyfestival wurde in diesem Jahr in einer zweiten Auflage durchgeführt und sorgte wieder für ein buntes, überregionales und teils internationales buntes Publikum. Als zusätzliches Highlight konnte im August in Kooperation mit der Filmstiftung NRW sowie der Gemeinde Nordkirchen die französische Kommödie „Das Leben ist ein Fest“ als großes Open Air Kino gezeigt.

 

 

Musik

 

Internationaler Jazz ist das musikalisches Markenzeichen und Alleinstellungsmerkmal der Burg Vischering und Kolvenburg mit hochkarätigen Konzerten. Die Reihe äußerst beliebte Reihe „Burgjazz“, die ein Publikum aus einem großen, auch überregionalen Einzugsbereich anspricht und auf die Burg Vischering lockt, wartete auch im 1. Halbjahr 2019 wieder mit internationalen Topsstars auf, darunter etwa Vincent Peirani. Alle Konzerte waren ausverkauft oder nahezu ausverkauft. Auch die sonntägliche Reihe der „Kaffeekonzerte“ in der Kolvenburg fand eine erfolgreiche Fortführung mit nahezu ausverkauften Konzerten. Die Klassikreihe der Schlosskonzerte Nordkirchen, die der Kreis Coesfeld in der Oranienburg des Schlosses Nordkirchen veranstaltet hat ebenfalls wieder atmosphärische Konzerterlebnisse geboten. Erstmals wurde dem New Piano Trio ein Künstlertrio gebucht, das mit ihrer Mischung aus Pop und Klassik auch ein jüngeres Publikum anspricht. Das Konzert konnte als voller Erfolg verbucht werden, das generationsübergreifend Anklang fand. 

 

 

 

 

2. Schulentwicklungsplanung Förderschulen

 

Auf Anregung der Begleitarbeitsgruppe Schulentwicklungsplanung wurden Gespräche mit den benachbarten Schulträgern aus Borken, Steinfurt und Münster geführt.

 

Hier stellte sich heraus, dass es derzeit keine Beziehungen mit den Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt „Emotionale und soziale Entwicklung“ dieser Nachbarkreise und der Stadt Münster gibt.

 

Auch ein Standortwechsel der Förderschule „Emotionale und soziale Entwicklung“ würde keine Ein- und Auspendlerbewegung nach sich ziehen. Dieses ist mit der räumlichen Entfernung und der Auslastung der bestehenden Schulen begründet.

 

Der Kreis Unna hat in den letzten Jahren auf ein System aus Förderzentren umgestellt. Das dem Kreis Coesfeld nächstgelegene Förderzentrum, das Förderzentrum Nord, befindet sich mit seiner Hauptstelle in Lünen und mit einer Außenstelle in Selm-Bork. Dort werden ca. 120 Schüler und Schülerinnen in den Förderschwerpunkten LE und ESE in der Sekundarstufe I beschult.

Mit dem Kreis Unna laufen derzeit Gespräche zum Abschluss eines öffentlich-rechtlichen Vertrages zur Beschulung von Schülerinnen und Schülern aus den im Süden des Kreises Coesfeld gelegenen Kommunen Olfen und Nordkirchen. Es besteht bereits eine mündliche Absprache zur Aufnahme von Kinder aus diesen Kommunen, wenn die Eltern eine Beschulung in Selm wünschen. Ein Kind aus Olfen wurde bereits zum Schuljahr 2019/20 in Selm aufgenommen.

 

Zum Schuljahresbeginn 2019/20 beläuft sich die Schülerzahl der Steverschule in Nottuln auf 109 Schülerinnen und Schüler. Zum Schuljahresbeginn 2018/19 belief sich die Schülerzahl auf 99. Es ist ein Zuwachs von 10 Schülerinnen und Schülern zu verzeichnen.

 

Sollte es zur Aufnahme von Schülerinnen und Schülern aus dem Bereich Nordkirchen oder Olfen kommen, werden die Linienführungen so gestaltet, dass die Fahrzeiten nicht über 60 Minuten liegen.

 

 

3.  Fachtagung „Jugendliche im Übergang zwischen Schule und Arbeitswelt“

Steigerung der Attraktivität des dualen Systems mithilfe der SINUS-Jugend- und Ausbildungsforschung

 

Am 13.06.2019 fand ein Fachtag zum Thema „Wie ticken Jugendliche? – Übergang zwischen Schule und Arbeitswelt“ statt. Die Kommunale Koordinierungsstelle für das Landesprogramm „KAoA“ für den Kreis Coesfeld hat in Kooperation mit der Kreishandwerkerschaft Coesfeld im Rahmen der Steigerung der Attraktivität des dualen Systems sowie zur Unterstützung des Übergangsmanagements Schule-Beruf diesen Fachtag entwickelt. Das Konzept wurde von Herrn Dr. Schleer, als Referent des SINUS-Instituts, inhaltlich und fachlich unterstützt.

 

Die SINUS-Studie unterscheidet sieben verschiedene „Jugend-Typen“, die aufgrund ihrer unterschiedlichen Wertevorstellungen und Zukunftserwartungen sehr unterschiedlich „ticken“.

 

Weitere spannende Studienergebnisse spiegeln die Erwartungen und Wünsche der Jugendlichen an Unternehmen, aber auch an das System Schule wider. Demnach stehen lange nicht nur materielle Aspekte im Fokus. Vielmehr wollen Jugendliche wertgeschätzt werden, bei dem was sie täglich tun. Themen wie Work-Life-Balance, Sinnhaftigkeit der Tätigkeit, ein angenehmes Sozial- und Teamgefüge sowie angemessene Möglichkeiten für Feedback und Reflektion stehen dabei im Vordergrund.

 

Abgerundet wurden in einer Podiumsrunde mit Sozialdezernent, Auszubildenden, Unternehmern und Schulvertretern die regionalen Gegebenheiten diskutiert.

 

Die Veranstaltung verfolgte das Ziel, die unterschiedlichen Akteure zusammen zu bringen und ein Verständnis für die Lebenswelten von Jugendlichen und dessen Erwartungen an Berufsorientierung und Arbeitswelt zu schaffen. Damit soll es den einzelnen Beteiligten und Partnern im Übergangssystem Schule-Beruf gelingen, die Jugendlichen besser zu erreichen und neue Handlungsstrategien für den jeweiligen Arbeitskontext zu entwickeln. Im besonderen Hinblick auf fremd und schwer zugängliche Jugendliche können die Impulse Aufschluss über die Erreichbarkeit dieser geben. Dies leistet einen Beitrag zur Steigerung des dualen Systems und kann Schülerinnen und Schülern langfristig zu mehr Klarheit in der Berufsorientierung und anschließenden Berufswahl, sowie einem erfolgreichen Einstieg in die Arbeitswelt verhelfen.

 

Die Veranstaltung traf auf großes Interesse, sodass 110 Besucher und Besucherinnen vom Impulstag profitierten.