Vorsitzende Schäpers begrüßt Herrn Christian Germing vom Caritasverband für den Kreis Coesfeld e. V. Anhand des als Anlage 1 beigefügten Powerpoint-Vortrags berichtet dieser über die Umsetzung der generalistischen Pflegeausbildung im Kreis Coesfeld. Er erläutert die Inhalte des Pflegeberufegesetzes und geht hierbei auf die Gestaltung der Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann und deren Finanzierung ein.

Er betont, dass der Zusammenschluss des Caritas-Altenpflegeseminars in Dülmen und der Schule für Gesundheitsberufe in Coesfeld-Goxel zur „carecampus Pflegeakademie im Kreis Coesfeld“ als Gesellschaft, nämlich der Schule für Pflegeberufe gGmbH, dazu führe, dass eine neue Anerkennung der Schule erforderlich sei. Besondere Umsetzungsfragen würden sich dadurch ergeben, dass hier im Trägerverbund der Träger des Krankenhauses, die Christophorus Kliniken, in der Gesellschaft lediglich einen Gesellschafteranteil von unter 50 % hätte. Das sei landesweit einmalig.

 

Neben der Gewinnung von jungen Menschen für die Pflegeausbildung stelle auch der Aufbau des Lehrpersonals für die Pflegeausbildung eine große Herausforderung dar.

Dez. Schütt teilt mit, dass der Kreis Coesfeld versuche, die Umsetzung der generalistischen Pflegeausbildung unterstützend zu begleiten. So sei der Kreis zum Thema Ausbilderqualifizierung seinerzeit bereits an das zuständige Ministerium herangetreten mit dem Ergebnis, dass nunmehr für das Lehrpersonal weiterhin befristet ein Bachelor-Abschluss anstelle eines Master-Abschlusses genüge.   

Auf Nachfrage von Ktabg. Schnittker erläutert Herr Germing, dass es für die Lehrkräfte der Pflegeausbildung einen eigenen Studiengang Pflegepädagogik gebe.

 

Vorsitzende Schäpers erkundigt sich nach der Höhe der Ausbildungsvergütung im Rahmen der Pflegeausbildung. Hierzu teilt Herr Germing mit, dass es hierbei tarifliche Unterschiede gebe. Die Pflegeausbildung selbst zähle jedoch zu den am zweitbesten bezahlten Ausbildungsberufen. Bei der Caritas liege die Ausbildungsvergütung ungefähr zwischen 1.100 € (im 1. Lehrjahr) bis 1.300 € (im 3. Lehrjahr) monatlich.

 

Ktabg. Vogt erinnert daran, dass die generalistische Pflegeausbildung zu Anfang der Diskussion nicht überall auf Zustimmung gestoßen sei. So habe insbesondere der Chefarzt der Kinderklinik der Christophorus Kliniken eine Beibehaltung der Kinderkrankenpflege befürwortet. Herr Germing entgegnet, dass hierzu ausführliche Gespräche geführt worden seien. Es bestehe auch weiterhin die Möglichkeit der Spezialisierung auf die Kinderkrankenpflege, jedoch nicht im Rahmen der carecampus Pflegeakademie. Es bleibe abzuwarten, ob und inwieweit sich die künftigen Auszubildenden für eine generalistische Pflegeausbildung oder eine Spezialisierung entscheiden.

 

Ktabg. Wessels fragt, ob die Ausbildungskapazitäten ausreichend seien. Es gebe zwar mit maxQ in Dülmen eine weitere Ausbildungseinrichtung, jedoch sei zu bedenken, dass z. B. mit dem Krankenhaus in Lüdinghausen auch im Südkreis ein großer Bedarf bestehe. Hierzu erklärt Herr Germing, dass die Klinik in Lüdinghausen auch mit Einrichtungen aus Münster zusammenarbeite. Es sei angedacht, zunächst die bisherigen Ausbildungsplatzzahlen zu halten. Bei steigender Nachfrage seien die Kapazitäten der carecampus Pflegeakademie jedoch noch erweiterbar, so könne auch ein fünfter Kurs gestartet werden.

 

Vorsitzende Schäpers bedankt sich bei Herrn Germing für den informativen Vortrag und betont, dass die Altenpflege durch die neue Ausbildungsform deutlich aufgewertet werde.