Familienzentren

 

Am 31.03.2006 endete die Bewerbungsfrist für die vom Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration (MGFFI) initiierte Pilotphase zur Weiterentwicklung von Tageseinrichtungen für Kinder zu Familienzentren.

Aus dem Zuständigkeitsbereich des Kreisjugendamtes haben 11 Einrichtungen aus Ascheberg, Billerbeck, Havixbeck, Nordkirchen, Nottuln und Olfen Bewerbungen beim Ministerium eingereicht. Landesweit haben sich 1.004 Einrichtungen für die Teilnahme an der Pilotphase beworben.

 

Ausgewählt als Teilnehmer an der Pilotphase, die vom Ministerium inzwischen „Umsetzungsphase“ genannt wird und bis zum 30.06.2007 dauern wird, wurden für den Zuständigkeitsbereich des Kreisjugendamtes Coesfeld

 

der DRK-Kindergarten „Oberlau“, Billerbeck, und

der kath. Kindergarten St. Gerburgis, Nottuln.

 

Inhaltliche Auswahlkriterien waren lt. Mitteilung des Instituts für Arbeit und Technik, Gelsenkirchen, das das Ministerium bei der Bewertung und Auswahl der Einrichtungen unterstützt hat, die im Wettbewerbsaufruf genannten Grundkriterien (Sprachförderung, Familienbildung und –beratung, Tageselternvermittlung sowie Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Sozialraum). Wichtig war auch, inwieweit konkrete Perspektiven für die Entwicklung zum Familienzentrum formuliert wurden.

Empfehlungen der Jugendämter, die möglichst Ergebnis trägerübergreifender Abstimmungsprozesse sein sollten, sollten in die Entscheidung einfließen.

Für die Stellungnahme der Jugendämter war ein Zeitraum von einer Woche vorgesehen, in der ein Votum zu den eingegangenen Bewerbungen abgegeben werden konnte. Eine trägerübergreifende Empfehlungserklärung war innerhalb dieses Zeitrahmens nicht realisierbar. Es wurde daher – zumal auch nicht alle Bewerbungsunterlagen hier vorlagen – seitens des Kreisjugendamtes von einer Empfehlung zur Auswahl der Piloteinrichtungen abgesehen.

 

Die ausgewählten Piloteinrichtungen sollen nach Aussage des Landes während der Umsetzungs-phase durch professionelle Coaching-Teams, durch Fortbildungsangebote für Leitungskräfte und regionale Kompetenzteams in ihrer praktischen Entwicklungsarbeit unterstützt werden. Ausgewählte Piloteinrichtungen sollen zudem wissenschaftlich begleitet werden. Während der Umsetzungsphase sollen fachliche Standards für ein Gütesiegel „Familienzentrum" erarbeitet werden, das allen erfolgreich arbeitenden Piloteinrichtungen verliehen wird. Die besten 25 Einrichtungen sollen durch eine unabhängige Jury ermittelt und im Sommer 2007 mit einem Geldpreis prämiert werden.

 

Nähere Einzelheiten zur Umsetzungsphase, wie z.B. zur Zusammensetzung der Kompetenzteams, sind mir bislang leider noch nicht bekannt. Das Ministerium hat in einer Pressemitteilung jedoch eine engere Zusammenarbeit mit den Kommunen angedeutet, da diese „später das Rückgrat der Familienzentren bilden“ sollen.


 

 

Das Kreisjugendamt beabsichtigt, auf die beiden Piloteinrichtungen zuzugehen und diesen Unterstützung bei den neuen Aufgaben anzubieten. Außerdem soll den beiden Tageseinrichtungen Gelegenheit gegeben werden, Konzepte und erste Erfahrungen, aber auch Probleme in der Umsetzung der neuen Aufgaben in einer der nächsten Sitzungen des Jugendhilfeausschusses vorzustellen.

 

Die Ergebnisse und Erfahrungen der Umsetzungsphase sowie weitere Informationen zum Thema „Familienzentren“ sollen zukünftig auch auf der vom Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration eingerichteten Internetseite www.familienzentrum.nrw.de abrufbar und damit für andere Tageseinrichtungen nutzbar sein. Einige Tageseinrichtungen haben bereits vor der Auswahl der Piloteinrichtungen mitgeteilt, die Entwicklung zum Familienzentrum unabhängig von dieser Entscheidung fortzusetzen, so dass die vom Land ab 2007 beabsichtigte flächendeckende Einrichtung von Familienzentren auch im Zuständigkeitsbereich des Kreisjugendamtes Coesfeld zeitnah erfolgen dürfte.