Beschluss: Kenntnis genommen

Dr. Grüner stellt anhand der beigefügten PowerPoint-Präsentation die aktuellen Themen der wfc GmbH vor.

 

Zur Entwicklung der Arbeitslosenquote (Folie 3) fragt sachkundige Bürgerin Dr. Spallek, wie die Entwicklung im Bereich der Ausbildung aussehe. Konkrete Zahlen zu den Auswirkungen seien noch nicht verfügbar, so Dr. Grüner. Der Ausbildungsmarkt sei allerdings u. a. durch Matching-Probleme hart getroffen. Ausschussvorsitzender Prof. Dr. Gochermann berichtet aus einer Sitzung des Ausschusses für Schule, Kultur und Sport, dass viele Aktionen in diesem Bereich geplanten seien. Auf Nachfrage von Ktabg. Schulze Tomberge erläutert Dr. Grüner, dass Matching-Probleme aufgrund zahlreich ausgefallener Veranstaltungen, wie Berufsmessen, bestünden. Zudem fehle der Kontakt zu den Schulen. 

 

Bezüglich der Situation im Bereich der Kurzarbeit im Kreis Coesfeld (Folie 4) erläutert Dr. Grüner, dass viele Unternehmen Kurzarbeit angezeigt, aber schlussendlich nicht beantragt hätten. Der Kreis Coesfeld sei von Kurzarbeit vergleichsweise nicht derart stark betroffen.

 

Zudem sei der Industrieumsatz im Vergleich zum restlichen Münsterland nicht so stark zurückgegangen (Folie 5). Dies hänge im Wesentlichen mit der Branchenstruktur zusammen. Im Kreis Coesfeld sei die Ernährungswirtschaft stärker vertreten. In den Nachbarkreisen überwiegend der Bereich Maschinenbau. Auf Nachfrage von Ktabg. Kortmann erläutert Dr. Grüner, dass die Regionalisierung der Wirtschaft möglicherweise eine Rolle spiele, dies aber nicht belegt werden könne. Die Ernährungswirtschaft habe in der Regel einen verhältnismäßig kleinen Wirtschaftsradius. Zu Anfang des Jahres seien die Auftragsbücher voll gewesen, so Dr. Grüner. Nun gäbe es allerdings wenig neue Aufträge.

 

Auf Nachfrage von Ktabg. Schulze Tomberge erläutert Dr. Grüner zu den vorhandenen Coworking Spaces (Folie 7), dass die Auslastung regional unterschiedlich sei. Das Coworking Space in Nordkirchen sei ausgelastet, in Ascheberg werde gerade gestartet und in Flamschen seien die Aktivitäten aktuell heruntergefahren worden aufgrund zeitlicher Engpässe des Betreibers. Sachkundige Bürgerin Dr. Spallek merkt an, dass das Thema Coworking auch eine riesen Chance für Dorfzentren sei. Es bestünde die Möglichkeit, Leerstände in den Innenstädten zu beseitigen und so ggf. Pendler und Start-Ups in die Coworking Spaces zu holen. Die Kaufkraft in den Dorfzentren könne dadurch gestärkt werden. Dr. Grüner warnt in diesem Zusammenhang vor politisch motivierten Coworking Spaces. In Brandenburg sei die Erfahrung gemacht worden, dass diese Vorhaben letztendlich gescheitert seien. Nur wenn ein Konzept dahinterstehe, funktioniere es. Sachkundige Bürgerin Dr. Spallek regt an, gegebenenfalls mit großen Unternehmen in Kontakt zu treten und Berufspendler für derartige Coworking Spaces anzusprechen. Dr. Grüner befürwortet einen solchen Ansatz. Allerdings müsse erst konkret geschaut werden, wie ein solches Konzept funktionieren könne.

 

Zum Ende des Vortrages erläutert Dr. Grüner auf Nachfrage der sachkundigen Bürgerin Dr. Spallek, dass zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie im Bereich des lokalen Einzelhandels keine konkreten Zahlen vorlägen. Allerdings sei erkennbar, dass der Einzelhandel in Mittelzentren profitiere, da der Besuch von Großstädten von den Menschen teilweise gemieden werde. Die Corona-Krise sei ein Brandbeschleuniger für den Strukturwandel in der Wirtschaft und Arbeitsgesellschaft.

 

Abschließend dankt Ausschussvorsitzender Prof. Dr. Gochermann der wfc GmbH für ihr Engagement und der Unterstützung der Unternehmen im Kreis Coesfeld während der Corona-Krise.