Sitzung: 14.06.2021 Ausschuss für Mobilität, Infrastruktur und Kreisentwicklung
Ktabg. Dr. Spallek gibt den Hinweis, dass eine Verlinkung auf der Seite
des Kreises (https://serviceportal.kreis-coesfeld.de/dienstleistungen/-/egov-bis-detail/dienstleistung/1037/show) nicht funktioniert. Aus ihrer Sicht sei es
erforderlich für die Information von Fahrgästen ein neues Konzept zu
entwickeln.
Kreisdirektor Dr. Tepe sichert die Behebung der Fehlfunktion zu.
(Ergänzung: Die Fehlfunktion wurde zwischenzeitl. behoben.)
S.B. Dr. Friedrichsen fragt bei Herrn Raabe nach, ob das Förderprojekt
„Hyland – Wasserstoffregionen in Deutschland“ das Gleiche ist, wie die
Potentialstudie bzgl. Wasserstoff im Münsterland.
Herr Raabe erläutert, dass es sich um zwei unterschiedliche Projekte
handelt, die aber eng aufeinander abgestimmt sind. Zum einen gibt es die
Potenzialstudie bei der ganz grundsätzlich nach Erzeugungsstandorten, möglichen
Abnehmern und Transportmöglichkeiten für Wasserstoff gesucht wird. Zum anderen
gibt es nun den Förderaufruf „Hyland – Wasserstoffregionen in Deutschland“ bei
dem sich der Kreis Coesfeld gemeinsam mit den Kreisen Warendorf und Borken und
unterstützt durch den Kreis Steinfurt und die Stadt Münster als HyExpert-Region
beworben hat. Es ist eine Förderung von bis zu 400.000 € für
Machbarkeitsstudien möglich, mit denen konkrete Projektansätze
weiterqualifiziert werden können. Für den Kreis Coesfeld soll insbesondere
untersucht werden, wie eine modular aufgebaute PtG-Anlage zur Wasserstofferzeugung am
Standort der Biogasaufbereitungsanlage Coesfeld-Höven technisch realisiert
werden kann und wie für die H2-Produktion regenerativ und regional erzeugter
Strom aus Wind- und Sonnenergie genutzt werden kann. Zudem ist ein
Wasserstoff-Membranprojekt an der Biogaseinspeiseanlage in Coesfeld angedacht,
sobald dort die Elektrolyse installiert wurde.
Die Membrananlage ermöglicht es zum einen, den Wasserstoffgehalt nach
der Einspeisung für das Verteilnetz exakt einzustellen und zum anderen besteht
mit der Membrantechnik die Möglichkeit, Wasserstoff aus dem Erdgastransportnetz
an jeder anderen Stelle wieder zu entnehmen.
Ktabg. Lunemann fragt an, ob zwischenzeitlich weitere Informationen
über die Nutzung des Wasserstoffbusses in Münster vorliegen würden.
Kreisdirektor Dr. Tepe erklärt, dass man mit den Kreisen Steinfurt und
Warendorf zum Thema im Austausch stehe. Für einen Erwerb eines solchen Busses
muss mit einem Vorlauf von ca. 2 Jahren
bis zur Auslieferung gerechnet werden. Aktuell ist es so, dass ein
Wasserstoff-Bus in der Anschaffung ungefähr doppelt so teuer wie ein Diesel-Bus
ist. Hinzu kommen die aktuell noch hohen Kosten für den Kraftstoff bzw. die
erforderliche Infrastruktur. Es gelte auch weitere Alternativen wie die Nutzung
von LNG-Gas im Auge zu behalten.
Die Stadt Münster hat sich zu Gunsten eines Ausbaus des
Wasserstoff-Tankstellennetzes entschieden.
Ein flächendeckender Einsatz von Elektrobussen sei im ländlichen Raum
anders zu bewerten wie in der Stadt. Wegen der noch nicht ausgebauten
Infrastruktur und der großen Längen der Umläufe sei ein solcher Einsatz immer
noch als schwierig zu bewerten.
Ktabg. Lunemann fragt an, ob es bei der Baumaßnahmen Ortsumgehung Ottmarsbocholt
zu einer Verschiebung des Fertigstellungstermins kommen wird.
Kreisdirektor Dr. Tepe erklärt, dass bisher kein Datum für Beginn und
Fertigstellung gesetzt worden sei. Richtig sei jedoch, dass die Maßnahme nach
der internen Planung im Bereich Straßenbau leider erst mit Verzögerung in
Angriff genommen werden könne. Das erforderliche Stellenbesetzungsverfahren für
den zuständigen Arbeitsplatz habe sich wegen fehlender geeigneter Bewerber sehr
in die Länge gezogen; die Stelle hätte drei Mal ausgeschrieben werden müssen.
Der neue Mitarbeiter habe sich gerade eingearbeitet und anschließend die in der
Mitteilungsvorlage dargestellte Zeitschiene aufgestellt.
Großer Wert soll hier wegen der Wichtigkeit der Rechtssicherheit auf
das schrittweise Vorgehen in den ersten Leistungsphasen insbesondere bzgl. der
Erarbeitung der Umweltverträglichkeitsstudie gelegt werden. So soll
Unterbrechungen in den folgenden Leistungsphasen wegen etwaiger Einwendungen
hiergegen vorgebeugt werden.
Ktabg. Holz fragt nach dem Sachstand bei der Planung zum Lückenschluss
Radweg K 16.
Herr Dammers gibt an, dass die Gespräche für den notwendigen
Grunderwerb noch laufen.
Ktabg. Holz fragt nach der Terminierung für die Bereisung der
Kreisstraßen durch die Mitglieder des Ausschusses.
Kreisdirektor Dr. Tepe erklärt, dass bereits Termine im Raum stünden,
eine abschließende Festlegung aber noch nicht erfolgt ist. Er sichert zu, dass
nach Terminfestsetzung rechtzeitig eine Information der Beteiligten erfolgen
wird. Es sei auch geplant im Anschluss den Baubetriebshof in Buldern zu
besichtigen.
Ktabg. Pohlmann fragt nach, ob nach heutigem Kenntnisstand
Verzögerungen bei der Erstellung der Brücke über die Lippe zwischen Olfen und
Ahsen zu erwarten sind.
Kreisdirektor Dr. Tepe stellt fest, dass der Zeitplan eingehalten
werden soll.
Herr Dammers ergänzt, dass er davon ausgehe, dass eine Fertigstellung
sogar etwas früher erreicht werden kann.
Ktabg. Bontrup fragt nach, ob in Sachen bedarfsgerechte
Schülerbeförderung nochmal neue Projekte gestartet werden. Das Pilotprojekt in
Olfen hätte gute Ergebnisse erzielt.
Ausschussvorsitzender Kleerbaum entgegnet, dass die Verwaltung das
Thema nochmal mitnehme.
Ktabg. Mondwurf erkundigt sich nach dem Sachstand beim Projekt
Mobilstation in Senden.
Kreisdirektor Dr. Tepe erläutert, dass es aktuell darum geht die
Bausteine des Konzeptes sinnvoll zusammenzuführen. Zum Ende der Sommerferien
soll ein weiterer Baustein in Betrieb genommen werden. Er verweist auf die
Sitzung des Kreistages am 23.06.2021. Dort solle auch die Markenbezeichnung,
die mittlerweile feststehe, publik gemacht werden.
Weiterhin fragt Ktabg. Mondwurf nach, ob daran gedacht sei, dass der
Kreis im Sinne eines Joint-Venture einen Zusammenschluss mit anderen Kreisen
oder Unternehmen der Privatwirtschaft anstrebe, um das Thema Wasserstoff voran
zu bringen.
Herr Raabe erläutert, dass die Rolle des Kreises eher darin liegt, die
unterschiedlichen Akteure zusammenzubringen und regional abgestimmte
Potenzialstudien durchzuführen, am Ende aber im Wesentlichen die
Privatwirtschaft für die Umsetzung verantwortlich ist.
S.B. Spiekermann-Blankertz greift die bisherigen Äußerungen auf und
stellt fest, dass es wohl der Tenor der Diskussion sei, dass ein Antrieb mit
Wasserstofftechnologie eher dazu geeignet sei um Busse in die Fläche zu
bringen. Mittels Antrieb mit Strom sei dies nicht möglich. Er erklärt, dass
sich die Reichweite der Busse mit Elektromotor deutlich von 50 km (vor ca. 5
Jahren) auf aktuell bis zu 250 km gesteigert habe. Er regt deshalb an die
Nutzung dieser Busse auch für das Kreisgebiet nochmals genauer zu prüfen.
Kreisdirektor Dr. Tepe bestätigt, dass der RVM dies durchaus im Blick
habe. Letztendlich müsse sich der Kreis in absehbarer Zeit dazu positionieren
welcher Technologie der Vorzug gegeben werden soll. Die Kreise Steinfurt und
Borken haben dies bereits zu Gunsten des Wasserstoffantriebs getan. In den
Kreisen Warendorf und Coesfeld steht diese Entscheidung noch aus.
Anfragen und / oder
Mitteilungen sind im nichtöffentlichen Teil der Sitzung nicht erfolgt.