Beschluss: Kenntnis genommen

Ausschussvorsitzende Schäpers begrüßt Frau Norrie, Frau Wamer (beide DRK) und Frau Stukowski (AWO) herzlich im Namen der Ausschussmitglieder. Sie berichten dem Ausschuss über die Arbeit der Servicestellen Antidiskriminierungsarbeit im Kreis Coesfeld.

Die Präsentation ist der Niederschrift beigefügt und kann über das Kreistagsinformationssystem abgerufen werden.

Seit ca. einem Jahr gibt es die beiden Servicestellen Antidiskriminierungsarbeit im Kreis Coesfeld, welche bei der Fachstelle Integration des DRK sowie beim Fachbereich Migration der AWO angegliedert sind. Neben der Einzelfallberatung gehören zu den Tätigkeitsfeldern auch Sensibilisierungs- und Vernetzungsarbeiten. Die Servicestelle des DRK setze Schwerpunkte in den Bereichen des „strukturellen Rassismus und Alltagsrassismus“, währen die Servicestelle der AWO ihre Schwerpunkte in den Bereichen „rassistische und intersektionale Diskriminierung, Altersdiskriminierung, Islamfeindlichkeit und Diskriminierung von Menschen mit Handicap“ sehe.

Nach Beendigung des Vortrags bedankt sich Ausschussvorsitzende Schäpers bei den Präsentierenden und bittet die Ausschussmitglieder darum, Fragen zu stellen.

Ktabg. Lütkecosmann betont, dass das Thema einen breiteren Rahmen verdient hätte, als die Ausschusssitzung es zulasse. Er bittet um Auskunft, wie die Betroffenen Zugang zum Beratungsangebot fänden. Frau Stukowski erläutert, dass die Servicestellen vor Ort gut vernetzt seien. Es bestünden enge Verbindungen zu den Migrantenselbstorganisationen (MSOs) und dem Ehrenamt. Corona habe die Kontaktaufnahme zu Betroffenen jedoch teilweise erschwert.

Ktabg. Waldmann bedankt sich für die wichtige Arbeit der Servicestellen und bittet darum, ein Praxisbeispiel aus der institutionellen Arbeit vorzustellen. Frau Wamer nennt als Beispiel den „AK KiTas für Vielfalt“. Hier hätten sich verschiedene KiTa-Leitungen zusammengeschlossen, um in ihren Einrichtungen einen sensiblen Umgang mit der Verschiedenheit der Menschen zu praktizieren. Als konkrete Maßnahme nennt sie die Anschaffung von diskriminierungssensiblem Spielzeug für die KiTas. Allgemein erlebe sie im pädagogischen Bereich eine große Bereitschaft, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Ktabg. Mondwurf fragt nach den Hauptthemen in der Einzelfallberatung. Frau Wamer berichtet, dass aktuell vermehrt Fälle mit Diskriminierung im schulischen Kontext an sie herangetragen würden. Eine Rolle hätten auch Fälle gespielt, bei denen sich Menschen durch die Coronamaßnahmen diskriminiert fühlten. Daneben sei Diskriminierung im Arbeitskontext ein wichtiger Bereich. Hier sei die Hemmschwelle für die Betroffenen jedoch deutlich höher, weil sie in häufig prekären Arbeitssituationen nicht riskieren möchten, ihren Job zu verlieren. Auch im Zusammenhang mit polizeilichen Maßnahmen habe es bereits Beschwerden über Diskriminierungsvorfälle gegeben.

Landrat Dr. Schulze Pellengahr bittet im Hinblick auf mögliche Diskriminierungsvorwürfe im Zusammenhang mit der Polizei darum, frühzeitig Kontakt auch zu ihm persönlich aufzunehmen, um gemeinsam nach Lösungswegen zu suchen. Auch wenn es keine Anhaltspunkte für ein Fehlverhalten von Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten der Kreispolizeibehörde Coesfeld gebe sei die Sensibilisierung in diesem Bereich bereits ein Schwerpunkt der Fortbildungen in der Kreispolizeibehörde.

Ausschussvorsitzende Schäpers bedankt sich nochmals bei Frau Norrie, Frau Wamer und Frau Stukowski und sichert zu, dass der Ausschuss das sensible Thema weiter im Blick behalten werde.