Sitzung: 22.11.2021 Ausschuss für Bildung, Schule und Integration
Beschluss: Kenntnis genommen
Vorlage: SV-10-0387
Ausschussvorsitzende Schäpers begrüßt Frau Norrie,
Frau Wamer (beide DRK) und Frau Stukowski (AWO) herzlich im Namen der
Ausschussmitglieder. Sie berichten dem Ausschuss über die Arbeit der
Servicestellen Antidiskriminierungsarbeit im Kreis Coesfeld.
Die Präsentation ist der Niederschrift beigefügt und
kann über das Kreistagsinformationssystem abgerufen werden.
Seit ca. einem Jahr gibt es die beiden
Servicestellen Antidiskriminierungsarbeit im Kreis Coesfeld, welche bei der
Fachstelle Integration des DRK sowie beim Fachbereich Migration der AWO
angegliedert sind. Neben der Einzelfallberatung gehören zu den
Tätigkeitsfeldern auch Sensibilisierungs- und Vernetzungsarbeiten. Die
Servicestelle des DRK setze Schwerpunkte in den Bereichen des „strukturellen Rassismus
und Alltagsrassismus“, währen die Servicestelle der AWO ihre Schwerpunkte in
den Bereichen „rassistische und intersektionale Diskriminierung,
Altersdiskriminierung, Islamfeindlichkeit und Diskriminierung von Menschen mit
Handicap“ sehe.
Nach Beendigung des Vortrags bedankt sich
Ausschussvorsitzende Schäpers bei den Präsentierenden und bittet die
Ausschussmitglieder darum, Fragen zu stellen.
Ktabg. Lütkecosmann betont, dass das Thema einen
breiteren Rahmen verdient hätte, als die Ausschusssitzung es zulasse. Er bittet
um Auskunft, wie die Betroffenen Zugang zum Beratungsangebot fänden. Frau
Stukowski erläutert, dass die Servicestellen vor Ort gut vernetzt seien. Es
bestünden enge Verbindungen zu den Migrantenselbstorganisationen (MSOs) und dem
Ehrenamt. Corona habe die Kontaktaufnahme zu Betroffenen jedoch teilweise
erschwert.
Ktabg. Waldmann bedankt sich für die wichtige Arbeit
der Servicestellen und bittet darum, ein Praxisbeispiel aus der
institutionellen Arbeit vorzustellen. Frau Wamer nennt als Beispiel den „AK
KiTas für Vielfalt“. Hier hätten sich verschiedene KiTa-Leitungen
zusammengeschlossen, um in ihren Einrichtungen einen sensiblen Umgang mit der
Verschiedenheit der Menschen zu praktizieren. Als konkrete Maßnahme nennt sie
die Anschaffung von diskriminierungssensiblem Spielzeug für die KiTas.
Allgemein erlebe sie im pädagogischen Bereich eine große Bereitschaft, sich mit
dem Thema auseinanderzusetzen.
Ktabg. Mondwurf fragt nach den Hauptthemen in der
Einzelfallberatung. Frau Wamer berichtet, dass aktuell vermehrt Fälle mit
Diskriminierung im schulischen Kontext an sie herangetragen würden. Eine Rolle
hätten auch Fälle gespielt, bei denen sich Menschen durch die Coronamaßnahmen
diskriminiert fühlten. Daneben sei Diskriminierung im Arbeitskontext ein
wichtiger Bereich. Hier sei die Hemmschwelle für die Betroffenen jedoch
deutlich höher, weil sie in häufig prekären Arbeitssituationen nicht riskieren
möchten, ihren Job zu verlieren. Auch im Zusammenhang mit polizeilichen
Maßnahmen habe es bereits Beschwerden über Diskriminierungsvorfälle gegeben.
Landrat Dr. Schulze Pellengahr bittet im Hinblick
auf mögliche Diskriminierungsvorwürfe im Zusammenhang mit der Polizei darum,
frühzeitig Kontakt auch zu ihm persönlich aufzunehmen, um gemeinsam nach
Lösungswegen zu suchen. Auch wenn es keine Anhaltspunkte für ein Fehlverhalten
von Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten der Kreispolizeibehörde Coesfeld gebe
sei die Sensibilisierung in diesem Bereich bereits ein Schwerpunkt der
Fortbildungen in der Kreispolizeibehörde.
Ausschussvorsitzende Schäpers bedankt sich nochmals bei Frau Norrie, Frau Wamer und Frau Stukowski und sichert zu, dass der Ausschuss das sensible Thema weiter im Blick behalten werde.