Beschluss: Kenntnis genommen

Vorsitzender Specker begrüßt zu diesem Tagesordnungspunkt den Schulleiter des Pictorius-Berufskollegs, Herrn Oberstudiendirektor Kortekamp. 

 

Oberstudiendirektor Kortekamp stellt den Ausschussmitgliedern zunächst je ein Skript zur Verfügung. 

Er beginnt seinen Vortrag mit der Definition, was unter „Dualisierung von Bildungsangeboten“ verstanden wird, um nach anschließender Aufzählung der Maßnahmen insgesamt zu den im Kreis Coesfeld realisierten Maßnahmen überzuleiten. Anschließend gibt er anhand einer graphischen Darstellung einen Überblick über die Entwicklung in den Jahren 1995 bis 2004, um auf die bis zu den Jahren 2011/2012 abzusehende Entwicklung zu kommen. Nach seinem Fazit wird es voraussichtlich einen verstärkten Verdrängungskampf geben, bei dem auch z.B. besser vorgebildete Realschüler nicht unbedingt eine Ausbildungsplatz finden werden.

Weitere Auswirkungen werde seiner Einschätzung nach auch die beabsichtigte Änderung der APO–BK zum 01.08.2007 haben. Diese sehe vor, dass die Klassen für Schüler/innen ohne Berufsausbildungsverhältnis zukünftig als „Berufseinstiegsphase mit ausgeprägter betriebspraktischer Ausrichtung“ organisiert werde. Dies bedeute in der Konsequenz, dass alle Jugendlichen ohne Berufsausbildungsverhältnis ein schulisch betreutes Praktikum zu absolvieren haben.

 

Abschließend umreißt er, was beim zukünftigen Handlungsbedarf unbedingt bedacht werden sollte. Insbesondere sieht er die Gefahr, dass die durch die gesetzliche Neuregelung verordneten „Pflichtpraktika“ die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe weiter bremsen könnten, wenn dort die Beschäftigung von Praktikanten als eine preiswertere Alternative erscheine.

Ferner erwarte er durch die Vielzahl an Maßnahmen, die alle in den Berufskollegs zusammenlaufen, ein Höchstmaß an Differenzierungsaufwand. So umfasse z.B. das Werkstattjahr zurzeit 18 verschiedene Berufsgruppen. 

Vorsitzender Specker dankt Oberstudiendirektor Kortekamp für den umfassenden Vortrag.

 

Ktabg. Schlüter weist darauf hin, dass auch die Beschäftigung von Praktikanten durchaus Schwierigkeiten und Aufwand mit sich bringe. Ktabg. Vogelpohl sieht durch das Berufsgrundschuljahr –ob mit oder ohne Praktikum– keine  Entlastung der Berufskollegs. Ktabg. Dinkler hält die Möglichkeit für denkbar, durch Ausbildung über den Bedarf hinaus, die Situation zu entspannen.

Ktabg. Dr. Bücker wiederholt seine Forderung zu TOP 1, eine Informationsbroschüre für Jugendliche zu erstellen. FBL Schütt unterstreicht die Notwendigkeit einer Koordinierung.