AL Dr. Risthaus berichtet über den Stand des Wettbewerbs um eine FH-Einrichtung. Die Landesregierung habe am 28.05.2008 zum Wettbewerb aufgerufen. Gesucht würden drei Standorte für die Gründung neuer eigenständiger Fachhochschulen und weitere für bestehende Fachhochschulen, die ihr Angebot an Studienplätzen ausweiten möchten.

 

Den fachlichen Schwerpunkt des Ausbauvorhabens bildeten die Ingenieurwissen­schaften. Die neuen Studienangebote sollen auf den aktuellen und den künftigen Bedarf der regionalen Wirtschaft nach akademisch ausgebildeten Fachkräften und nach wissenschaftsbasiertem Know-how ausgerichtet sein. Hierzu würden die heimischen Unternehmen insbesondere in den im Kreis Coesfeld starken Branchen (Clustern) wie etwa Ernährungswirtschaft von der wfc befragt. Aus dieser Befragung sollen sich auch die konkret benötigten Ingenieur-Fachrichtungen eines Fachhochschulangebotes ergeben. 

 

Bewerbungsschluss sei der 15.08.2008.

 

Nach Einschätzung der Verwaltung reichten die Kapazitäten für eine eigenständige FH im Kreis Coesfeld nicht aus. Diese Einschätzung werde vom wissenschaftlichen Berater CHE Consult geteilt. Vielmehr solle eine FH-Einrichtung im Rahmen einer Münsterland weiten Lösung angestrebt werden. Abstimmungsgespräche hierzu würden derzeit geführt. Ob alle Münsterlandkreise tatsächlich teilnehmen, sei noch offen. In einer Münsterlandkonferenz am 17.06.2008 würde das weitere Verfahren beraten.

 

Zudem habe der Kreis zusammen mit den kreisangehörigen Gemeinden, der wfc und den Berufskollegs bereits Ideen und Vorschläge zu einer möglichen Beteiligung des Kreises Coesfeld an einem solchen Verbund erarbeitet, die nun in die Beratungen eingeführt würden. Hier werde insbesondere die Möglichkeit einer Verschränkung der curricula der Berufskollegs und der FH Münster gesehen, so dass Schüler der Berufskollegs bereits während der Schulzeit anrechenbare Studienleistungen („Credit Points“) erbringen könnten. Auch die Gymnasien und Gesamtschulen im Kreis seien zu einer Erarbeitung von Ideen eingeladen worden.

 

Wichtig sei nach dem Wettbewerbsaufruf ein innovatives Konzept. Insbesondere lege das Land Wert auf eine duale Ingenieurausbildung (Studium + Lehrberuf). Voraussetzung sei hier die auch finanzielle Einbindung der heimischen Wirtschaft.

 

Dem Bericht schließt sich eine ausführliche Diskussion aller Ausschussmitglieder an, in der deutlich wird, dass das konzeptionelle Vorgehen bei der Bewerbung noch weiter abgestimmt und beraten werden müsse. Insbesondere die Veränderungen durch ein Münsterland weites Konzept erzeugen einen weiteren Beratungsbedarf.

Ktabg. Suntrup bittet im Verlauf der Diskussion um kurzfristige Benennung der Teilnehmer der Münsterlandkonferenz.

Ausschussvorsitzender Stork gen. Heinrichsbauer fasst am Ende der Diskussion zusammen, dass Übereinstimmung darin besteht, einen Unterausschuss oder eine Arbeitsgruppe einzurichten um ein entsprechendes Konzept mit den Vertretern der Münsterlandkonferenz abzustimmen. In einer Sondersitzung des Ausschusses für Finanzen, Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung am 11.06.2008 um 16:00 Uhr sollen daher weitere Information der Verwaltung zur einer konzeptionellen Lösung beitragen.

Anmerkung der Verwaltung

Im Nachgang zu der Sitzung wurde in Abstimmung mit Vertretern sämtlicher Fraktionen vereinbart, dass die Sondersitzung des Ausschusses nicht am 11.06.2008, sondern erst nach der Münsterlandkonferenz stattfinden soll.