Vorsitzende Schäpers begrüßt die Vertreterinnen, Frau Pütter und Frau Gottheil, des DJK-Eintracht Coesfeld VBRS e. V. und bittet sie die Maßnahme „Bewegungsförderung für Kinder“ vorzustellen.

Frau Pütter und Frau Gottheil bedanken sich für die Möglichkeit, die Maßnahme „Bewegungsförderung für Kinder“ vorstellen zu können.

Frau Pütter führt aus, dass die Abteilung Gesundheits- und Rehasport eine von insgesamt 17 Abteilungen des DJK-Eintracht Coesfeld VBRS e. V. sei. Die Abteilung bestehe aus zwei hauptamtlichen Mitarbeitern/innen und 21 Honorarkräften. Ziele der von der Abteilung Gesundheits- und Rehasport durchgeführten Maßnahme der Bewegungsförderung seien

-      die Erfassung des emotionalen, sozialen und kognitiven Entwicklungsstandes des Kindes

-      die Erweiterung der Handlungskompetenz

-      das Erlernen, sich mit der gegenständlichen und sozialen Welt selbsttätig auseinander zu setzen sowie

-      die Integration in Sportgruppen nach Abschluss der Fördermaßnahme.

 

Frau Pütter erklärt, dass die Maßnahme „Bewegungsförderung“ in der Regel aus 50 Einheiten bestehe und sich durchschnittlich über ca. 1 ½ Jahre erstrecke. Eine Einheit umfasse 45 Minuten. Die Gruppenstärke belaufe sich auf sieben bis zehn Kinder. Eine Gruppe werde von zwei Mitarbeitern/innen betreut. Kreisweit bestünden zurzeit 54 Gruppen. Unter Berücksichtigung der jeweiligen Einkommensverhältnisse würden unterschiedliche Beitragssätze erhoben. Der Beitrag ohne Ermäßigung belaufe sich auf monatlich 35,00 € und der ermäßigte auf 27,00 €. Darüber hinaus gebe es auch Fälle, in denen der Beitrag vorübergehend ausgesetzt sei. Es werde angestrebt, dass Kinder auch nach Abschluss der Maßnahme „Bewegungsförderung“ weiterhin sportlich aktiv bleiben. An einem Fallbeispiel stellt Frau Pütter dar, in welcher Weise „Familie“, „Frühförderung“, „Bewegungsförderung“ und „Sportverein“ miteinander verzahnt werden, um für ein Kind die bestmögliche Förderung zu erreichen.

Sie weist darauf hin, dass kreisweit neun Sprechstunden eingerichtet seien, in denen Eltern mit der Abteilung Gesundheits- und Rehasport Kontakt aufnehmen können. Im Rahmen der Maßnahme „Bewegungsförderung“ werde das Elterngespräch gesucht und auch Einsicht in die für das jeweilige Kind erstellten Diagnosen genommen. Die erste Einheit stelle sich dann so dar, dass in der Turnhalle eine „Landschaft“ aus verschiedenen Turngeräten aufgebaut sei, z. B. Trampolin, Seile, Bälle. Die Kinder könnten sich dann zunächst selbst ein Turngerät auswählen. Hierdurch werde für die Kinder der Einstieg erleichtert.

Frau Pütter führt aus, dass sich die Anzahl der Teilnahmen an der Fördermaßnahme in den Jahren 2004 bis 2007 wie folgt darstelle:

2004                                                    3491 Teilnahmen,

2005                                                    5265 Teilnahmen,

2006                                                    2389 Teilnahmen,

2007                                                    2412 Teilnahmen.

Sie weist darauf hin, dass sich die Einnahmen in den Jahren 2004 bis 2007 auf insgesamt 445.817 € und die Ausgaben auf insgesamt 504.000 € belaufen hätten. Der Kreis Coesfeld fördere die Maßnahmen mit einem jährlichen Zuschuss in Höhe von 10.000 Euro. Die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben trage die Abteilung Gesundheits- und Rehasport. Trotzdem solle das bestehende, kreisweite Angebot aufrecht erhalten bleiben. Denn es gebe im Kreis Coesfeld kein vergleichbares Angebot. Die Abteilung Gesundheits- und Rehasport wünsche sich eine höhere finanzielle Unterstützung durch den Kreis Coesfeld.

 

Ktabg. Havermeier lobt zunächst die im Rahmen der Maßnahme „Bewegungsförderung für Kinder“ geleistete gute Arbeit und fragt nach den Gründen, die dazu geführt haben, dass das Angebot im Vergleich zum Jahr 2005 zurückgegangen sei. Frau Gottheil berichtet hierzu, dass die immer schlechter werdende finanzielle Situation vieler Eltern ein Grund sei. Außerdem sei im Jahr 2005 eine Vollzeitkraft mehr beschäftigt gewesen. Ein weiterer Grund sei, dass das Angebot an freien Turnhallen zurückgegangen sei.

 

Auf die Frage der Ktabg. Pieper, warum bei Verordnungen durch Ärzte die Krankenkassen nicht die Kosten der Maßnahme übernehmen, teilt Frau Gottheil mit, dass die Maßnahmen des VBRS nicht von allen Krankenkassen anerkannt seien. In Einzelfällen würde ein Teilbetrag erstattet. Ergänzend bittet Ktabg. Pieper um Auskunft, ob Verordnungen durch Ärzte im Hinblick auf deren Budget rückläufig seien. Frau Gottheil bestätigt dies. Sie weist darauf hin, dass Krankenkassen die Möglichkeit einer ärztlichen Verordnung auch nicht propagieren würden. Ktabg. Dr. Voß erklärt, dass es wichtig sei, bei medizinischer Notwendigkeit der Maßnahme die Krankenkassen mit „ins Boot zu holen“. Hierauf sollte verstärkt hingewirkt werden. Er möchte bei den Verhandlungen mit den Krankenkassen, der Abteilung Gesundheits- und Rehasport „den Rücken stärken“. Frau Gottheil weist darauf hin, dass bei Eltern häufig Hemmungen bestehen, ihr Kind als krank oder behindert anzusehen. Insoweit sei es schwierig, Eltern zu veranlassen, bei ihrer Krankenkasse eine Kostenübernahme einzufordern. Im Übrigen solle die Maßnahme „Bewegungsförderung“ den Kindern nicht das Gefühl vermitteln, an einer Therapie teilzunehmen. Für die Kinder solle der Spaß an der Maßnahme im Vordergrund stehen.

 

Ktabg. Willms fragt nach der Zusammenarbeit mit Kindergärten, Schwerpunkteinrichtungen und anderen Beratungsstellen. Hierzu erklärt Frau Pütter, dass ein Mitarbeiter auch Kindergärten aufsuche. Die Innungskrankenkasse (IKK) fördere ein Projekt des Liebfrauenkindergartens Coesfeld. Kooperationspartner hierbei sei die Abteilung Gesundheits- und Rehasport. Es seien vier Gruppen mit jeweils zehn Kindern über drei Jahre betreut worden. Eine rege Zusammenarbeit bestehe auch mit den Frühförderungsstellen im Kreis Coesfeld. Von dort würden Kinder zur Maßnahme „Bewegungsförderung“ gemeldet. Herausgestellt werden müsse auch, dass viele Grundschulen bereit seien, ihre Turnhallen während der Schulzeit zur Verfügung zu stellen. Dies sei ein Zeichen dafür, dass die Arbeit der Abteilung Gesundheits- und Rehasport als wichtig erachtet werde.

Ktabg. Willms lobt die gute Vernetzung und Koordination sowie die ehrenamtliche Mitarbeit.

Vorsitzende Schäpers dankt für die informativen Ausführungen.