Sitzung: 18.02.2009 Ausschuss für Schule, Kultur, Sport und Gesundheit
Beschluss: Kenntnis genommen
Vorlage: SV-7-1270
FBL
Schütt erläutert, dass die Tendenz zu sinkenden Schülerzahlen inzwischen auch
die Berufskollegs des Kreises Coesfeld erreicht hätte. Insgesamt - so führt er
aus - sei diese auch durch die positive wirtschaftliche Entwicklung
verursacht. So seien z.B. beim Werkstattjahr
die potenziellen Teilnehmer – insbesondere
ab 18 Jahren - weggefallen, da viele ein
Beschäftigungsverhältnis aufgenommen hätten. Zudem habe sich das Verhältnis von
Teilzeitschülern gegenüber den Vollzeitschülern erhöht, was auf die große Zahl
von Ausbildungsverhältnissen im dualen System zurückzuführen sei.
Es könne
der Eindruck entstehen, dass nunmehr
freie Klassenräume zur Verfügung stehen, jedoch werde durch die in der
Praxis sinkenden Klassenfrequenzwerte diese Auffassung schnell relativiert;
dies habe man auch mit den Schulleitungen diskutiert. So seien z.B. die
Abiturklassen deutlich kleiner, der gleiche
Raumbedarf aber gegeben. Daher müsse für Folgeplanungen dieser Wert mit
den Schulleitungen näher erörtert werden.
Ktabg.
Vogelpohl bestätigt diese Einschätzung
auch für das duale System. Er führt aus, dass z.B. auch bei 34 Schülern eines Ausbildungsganges zwei
Klassen gebildet werden müssten, während theoretisch nach Klassenfrequenzwert bis zu
46 Schüler aufgenommen werden könnten. Daher werde es auch bei sinkenden
Gesamtschülerzahlen bei einer Raumknappheit bleiben.
Ktabg. Dr. Bücker sieht eine positive Entwicklung darin, dass die Teilzeitklassen gegenüber den Vollzeitklassen zunehmen und somit das duale System wieder einen größeren Anteil einnimmt als die Vollzeitbeschulung. Den Anstieg der angemieteten Räume auf jetzt 38 kritisiert er als Luxus, zudem könne offenbar keine gleichmäßige Verteilung zwischen Dülmen, Lüdinghausen und Coesfeld erzielt werden.
Nicht bekannt -so FBL Schütt – sei die Zahl der Schüler, die in Berufskollegs der Nachbarkreise gegangen sei und wie sich ggf. die Aufhebung der Schulbezirke auswirke. Er erklärt weiter, dass die Nutzung der angemieteten Räumlichkeiten in der Stadt Coesfeld zwischen den beiden ansässigen Schulen abgestimmt würde und er keine Ungleichbehandlung sehe. Insgesamt sei der Raumbedarf für den Planungsbereich in der Höhe gegeben.
Oberstudiendirektor Kortekamp bestätigt, dass nach Abstimmung zwischen Pictorius-Berufskolleg und Oswald-von-Nell-Breuning-Berufskolleg der gemeinsame Raumbedarf in Coesfeld komplett abgedeckt werde. Er bezeichnet diese Situation als Punktlandung, mit der die Schulleitungen zufrieden sind.
Ktabg. Dr. Wenning teilt mit, dass er den Eindruck einer Ungleichbehandlung nicht teile. Bezogen auf die Schülerzahlentwicklung sehe er aber viele Unwägbarkeiten, so ist die Prognose auf ein Jahr schon ungenau, die Hochrechnung auf das Jahr 2025 sei aber als abenteuerlich zu bezeichnen.
MA Mohring erläutert dazu, dass der Planungshorizont seine Berechtigung habe. Es werde damit eine Grundtendenz aufgezeigt, wie die relevante Altersgruppe sich entwickelt. Dabei könne man erkennen, dass diese Zahl noch länger auf hohem Niveau bleibt. Der Versatz zwischen Bevölkerungs- und Schülerzahl gehe auf kurzfristige wirtschaftliche Entwicklungen zurück.
Ktabg. Vogelpohl merkt an, dass er den Planungshorizont für in Ordnung halte; das Raumangebot sei zwar knapp, aber es ginge, auch wenn es für die Politik nur schwer nachvollziehbar sei.
Der Bericht 2009 über die Schülerzahlprognose und die Raumbedarfsermittlung für die Berufskollegs des Kreises Coesfeld wird zur Kenntnis genommen.