FBL Schütt erläutert, dass die Tendenz zu sinkenden Schülerzahlen inzwischen auch die Berufskollegs des Kreises Coesfeld erreicht hätte. Insgesamt -  so führt er  aus - sei diese auch durch die positive wirtschaftliche Entwicklung verursacht. So seien z.B.  beim Werkstattjahr die potenziellen Teilnehmer – insbesondere  ab 18  Jahren  - weggefallen, da viele ein Beschäftigungsverhältnis aufgenommen hätten. Zudem habe sich das Verhältnis von Teilzeitschülern gegenüber den Vollzeitschülern erhöht, was auf die große Zahl von Ausbildungsverhältnissen im dualen System zurückzuführen sei.

 

Es könne der Eindruck entstehen, dass nunmehr  freie Klassenräume zur Verfügung stehen, jedoch werde durch die in der Praxis sinkenden Klassenfrequenzwerte diese Auffassung schnell relativiert; dies habe man auch mit den Schulleitungen diskutiert. So seien z.B. die Abiturklassen deutlich kleiner, der gleiche  Raumbedarf aber gegeben. Daher müsse für Folgeplanungen dieser Wert mit den Schulleitungen näher erörtert werden.

 

Ktabg. Vogelpohl bestätigt diese Einschätzung  auch für das duale System. Er führt aus, dass z.B. auch bei  34 Schülern eines Ausbildungsganges zwei Klassen gebildet werden müssten, während theoretisch  nach Klassenfrequenzwert  bis zu  46 Schüler aufgenommen werden könnten. Daher werde es auch bei sinkenden Gesamtschülerzahlen bei einer Raumknappheit bleiben.  

 

Ktabg. Dr. Bücker sieht eine positive Entwicklung darin, dass die Teilzeitklassen gegenüber den Vollzeitklassen zunehmen und somit das duale System wieder einen größeren Anteil einnimmt als die Vollzeitbeschulung. Den Anstieg der angemieteten Räume auf jetzt 38 kritisiert er als Luxus, zudem könne offenbar keine gleichmäßige Verteilung zwischen Dülmen, Lüdinghausen und Coesfeld erzielt werden.

 

Nicht bekannt -so FBL Schütt – sei die Zahl der Schüler, die in Berufskollegs der Nachbarkreise gegangen sei  und wie sich ggf. die Aufhebung der Schulbezirke auswirke. Er erklärt weiter, dass die Nutzung der angemieteten Räumlichkeiten in der Stadt Coesfeld zwischen den beiden ansässigen Schulen abgestimmt würde und er keine Ungleichbehandlung sehe. Insgesamt sei der Raumbedarf für den Planungsbereich in der Höhe gegeben.

 

Oberstudiendirektor Kortekamp bestätigt, dass nach Abstimmung zwischen Pictorius-Berufskolleg und Oswald-von-Nell-Breuning-Berufskolleg der gemeinsame Raumbedarf in Coesfeld komplett abgedeckt werde. Er bezeichnet diese Situation als Punktlandung, mit der die Schulleitungen zufrieden sind.

 

Ktabg. Dr. Wenning teilt mit, dass er den Eindruck einer Ungleichbehandlung nicht teile. Bezogen auf die Schülerzahlentwicklung sehe er aber viele Unwägbarkeiten, so ist die Prognose auf ein Jahr schon ungenau, die Hochrechnung auf das Jahr 2025 sei aber als abenteuerlich zu bezeichnen.

 

MA Mohring erläutert dazu, dass der Planungshorizont seine Berechtigung habe. Es werde damit eine Grundtendenz  aufgezeigt, wie die relevante Altersgruppe sich entwickelt. Dabei könne man erkennen, dass diese Zahl noch länger  auf hohem Niveau bleibt. Der Versatz zwischen Bevölkerungs- und Schülerzahl gehe auf kurzfristige wirtschaftliche Entwicklungen zurück.

 

Ktabg. Vogelpohl merkt an, dass er den Planungshorizont für in Ordnung halte; das Raumangebot sei zwar knapp, aber es ginge, auch wenn es für die Politik nur schwer nachvollziehbar sei. 

 

Der Bericht 2009 über die Schülerzahlprognose und die Raumbedarfsermittlung für die Berufskollegs des Kreises Coesfeld wird zur Kenntnis genommen.