Beschluss: Kenntnis genommen

Vorsitzender Specker bittet die Schulleitungen der Berufskollegs um ihren jeweiligen Beitrag über die Aktivitäten, durch die Schülerinnen und Schüler „fit für Europa“ gemacht werden.

 

Oberstudiendirektor Hege beginnt seinen Bericht damit, dass das Oswald-von-Nell-Breuning-Berufskolleg und das Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg den Titel „Europaschule“ tragen und mit dem Namen auch ein Auftrag verbunden sei. Dieser lautet: Unterricht unter europäischen Aspekten.

Zu einem großen Teil gestalte sich dieser Auftrag in der Wahrnehmung von Auslandspraktika durch die Schüler/innen. Erhebliche Unterstützung gewähre die Kreishandwerkerschaft. 

In seinem Bericht stellt er u. a. dar, dass die Praktika z.B. in Lincoln und dort in einer Dombaumeisterei, einem Friseur- und einem Kfz-Betrieb absolviert würden.

Ferner hätten z.B. von 20 Erziehern insgesamt 14 das Praktikum im Ausland gemacht, nur eine Minderheit bliebe im Inland. Sicherlich seien Auslandpraktika mit anfänglichen kleineren und größeren Schwierigkeiten verbunden, jedoch hätten diese sich stets – und oft durch den Einsatz engagierter Lehrkräfte – lösen lassen, so dass der Aufenthalt durchweg als grundsätzlich gute Zeit verlaufen und in Erinnerung geblieben sei. 

Zusammenfassend sei festzustellen, dass die Schüler aus dem Praktikum verändert und als gereifte Persönlichkeiten zurückkämen; auch schärfe der damit verbundene internationale Vergleich ihren Blick.

Oberstudiendirektor Hege schließt seinen Bericht mit der Feststellung, dass man für einen Erfahrungsaustausch durchaus auf 10 Jahre zurückblicken können sollte. Sein besonderer Dank gelte der Kreishandwerkerschaft, die er als Motor dafür bezeichne, „was wir voneinander lernen können“.

 

Oberstudiendirektorin Stoll-Röhl spricht in ihrem Bericht über die europäischen Aktivitäten zunächst die im laufenden Schuljahr liegenden Europatage, u.a. den Europaaktionstag am 09.03.2009, an und leitet anschließend auf die (Ausland-)Praktika über, die die Schüler/innen sowohl in der gymnasialen Oberstufe der Assistenten- als auch in vielen anderen Bildungsgängen zu absolvieren haben. Sie erläutert, dass die Assistenten sich selbst den Ort ihres Praktikums aussuchen und dass die Schüler in der Regel während des Auslandspraktikums einen grandiosen Entwicklungsschub durchmachen, zugleich die begleitenden Lehrpersonen viel Coachingarbeit leisten müssen.  

Ferner berichtet sie über die KMK-Zertifikate, die in den Sprachen Englisch, Französisch, Niederländisch und Spanisch erworben werden können, den IHK-Korrespondenten-Prüfungen, die in ein oder zwei Sprachen möglich seien, sowie über die in vielen Bildungsgängen durchgeführten Europaprojekte, Studienfahrten, Tagesfahrten und Kooperationen zu Schulen im Ausland.

 

Zu Beginn seines Berichtes bestätigt Oberstudiendirektor Kortekamp die Angaben seiner Vorredner auch für das Pictorius-Berufskolleg. Auch das Pictorius-Berufskolleg biete den Schülern Chancen für Auslandspraktika. Als Kooperationspartner benennt er die Handwerkskammer Münster und die Kreishandwerkerschaft Coesfeld, welche die Federführung übernehme.

Zur  Finanzierung der Maßnahmen werde auf verschiedene Finanzierungsschienen zurückgegriffen. So fördere z.B. das Projekt SOCRATES Kontakte zu Frankreich, LEONARDO zu den Niederlanden in Kofinanzierung mit der EUREGIO - Moser- Kommission. Nicht zuletzt dadurch könnten Partnerschaften zu zwei Schulen in Frankreich und drei Schulen in den Niederlanden konstruktiv gehalten werden.

Zu erwähnen sei, dass die Förderanträge einen extrem hohen Arbeitsaufwand verursachen, der von den Entlastungsstellen nur zum Teil aufgefangen werden kann.

Oberstudiendirektor Kortekamp führt weiter aus, dass am Pictorius-Berufskolleg KMK-Zertifikate in Französisch und Englisch erworben werden können, nicht aber Niederländisch, da dies dem kaufmännischen Bereich vorbehalten sei.

 

Auf Frage von Ktabg. Schlüter, warum das Pictorius-Berufskolleg noch nicht den Titel „Europaschule“ habe und was dafür noch zu tun sei, antwortet Oberstudiendirektor Kortekamp, dass der Titel trotz des großen Angebotes auch nicht angestrebt werde. Bilinguale Konzepte seien den kaufmännischen Berufskollegs vorbehalten, gewerblich-technische Berufskollegs hätten andere Schwerpunkte.

So habe er dem Landrat seinerzeit in einem Schreiben die Gründe dafür dargelegt, warum das Pictorius-Berufskolleg nicht beabsichtige, den Namenszusatz „Europaschule“ zu beantragen.

Gleichwohl habe das Berufskolleg ein EU-Profil ausgebildet und der Öffentlichkeit gezeigt, in dem es seit Jahren in verschiedenen Fachbereichen und vielen Bildungsgängen an europäischen Austauschprogrammen, Fort- und Qualifizierungsprogrammen sowohl für Schüler/innen als auch für Lehrer/innen teilnimmt.

Er schließt seinen Vortrag mit einem Hinweis auf eine in diesem Zusammenhang geplante Veranstaltung mit Podiumsdiskussion, an der voraussichtlich auch Herr Karl Schiewerling und Frau Angelica Schwall-Düren teilnehmen werden.

 

Vorsitzender Specker dankt den Schulleitungen der Berufskollegs für die informativen Berichte zu den europäischen Aktivitäten.

 

Die Beiträge der Schulleitungen der Berufskollegs werden zur Kenntnis genommen.