Beschluss: Kenntnis genommen

Der Ausschussvorsitzende Stork gen. Heinrichsbauer begrüßt den neuen Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH (wfc) und erteilt ihm das Wort. Dr. Grüner bedankt sich für die Gelegenheit, die aktuelle Entwicklung der Arbeit der wfc vorzustellen und gibt zunächst einen kurzen Ausblick auf seinen beruflichen Werdegang.

 

Sodann skizziert Dr. Grüner die zwei Hauptgeschäftsbereiche der wfc. Zum Einen sei dies die Rolle als Dienstleister für Unternehmen im Kreis Coesfeld. Wesentliche Aufgaben seien die Existenzgründungsberatung, die Fördermittelberatung und die Vermittlung des Themas Qualifizierung. Er erläutert, dass der Mittelstand zur Innovationsförderung auf zusätzliches Know-How angewiesen sei. Hier werde die wfc unterstützend tätig indem sie Kooperation vermittle und Hilfe bei der Nutzung von Fördergeldern anbieten würde. Dieses Aufgabenfeld beinhalte auch die Begleitung von Kommunen im Rahmen ihrer Wirtschaftsförderungspolitik. Zum Anderen nehme die Standortentwicklung den zweiten Hauptgeschäftsbereich ein. Der Kreis Coesfeld sei durch wirtschaftliche Schwerpunkte im Maschinenbau und der Ernährungswirtschaft gekennzeichnet. Die demographische Entwicklung zeige auch im Kreis ihre Wirkungen, stelle sich bislang aber im Vergleich günstig dar. Er weist daraufhin, dass die gegebenen Stärken im Verhältnis zu anderen Regionen wenig ausgeprägt erscheinen mögen. Hier seien jedoch immer die Relationen zu beachten. Der weitere Ausbau der Stärken könne beispielsweise durch die Erschließung neuer Märkte, etwa im Bereich der Ernährungswirtschaft erfolgen. Ein anderes Beispiel für die Standortentwicklung sei das Vorantreiben des Breitbandausbaus im Kreisgebiet. Es gelte, den Anschluss an andere Regionen zu wahren. Dr. Grüner bietet an, Projekte der wfc in kommenden Ausschusssitzungen vorzustellen.

 

Ktabg. Große Verspohl bittet um Erläuterung, inwieweit sich die Wirtschaftskrise im Kreis Coesfeld auswirken und wie die Krisenberatung für die Unternehmen in der Region aussehe.

 

Dr. Grüner erklärt, dass das Ausmaß der Wirkungen bislang offen sei. Betroffen seien zur Zeit vor allem die Automobilindustrie und angeschlossene Branchen. Es zeige sich, dass andere Branchen weiterhin noch hohe Auslastungszahlen vorweisen können. Die Unternehmen würden jedoch vorsichtiger agieren; einzelne Unternehmen würden Arbeitsplätze abbauen. Die wfc unterstütze die Unternehmen indem sie Hinweise auf Qualifizierungsmöglichkeiten und Liquiditätshilfen gebe. Durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau bestünde ein Bürgschaftsprogramm für gesunde Unternehmen. Zudem könnten Exportbürgschaften und Innovationsförderprogramme in Anspruch genommen werden. Es würden aktive Beratungen der Unternehmen angeboten, z.B. vorausschauende Liquiditätsberatungen usw.

    
Ktabg. Dr. Gochermann regt mit Blick auf den derzeitigen Umzug der wfc innerhalb Dülmens einen Besuch des Ausschusses für Finanzen, Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung bei der wfc an. Er betont, dass Kreisentwicklung nicht nur Wirtschaftsförderung ausmache und heißt Dr. Grüner im Ausschuss willkommen.

 

Ktabg. Stinka bittet um Auskunft, ob ausreichend Liquiditätshilfen für Unternehmen bereitstünden. Weiter fragt er an, inwieweit eine Überlastung des Mittelstandes aufgrund der Vielzahl sich ändernder Vorschriften bestünde und wie viele Unternehmen im Cluster Ernährungswirtschaft berücksichtigt worden seien.

 

Dr. Grüner bestätigt die Unterstützung von Unternehmen durch die Kreditinstitute. Hinsichtlich des Umgangs mit Vorschriften und Regelungen führt er aus, dass die Ziel2-Förderung des Landes NRW ein für die Innovationsförderung ungeeignetes Instrument darstelle. Dies ergebe sich jedoch aus der Konzeption dieses Programms, nicht aufgrund des bürokratischen Aufwandes. Andere Programme griffen hier besser, da diese eine schnellere Durchführung und höhere Vertraulichkeit gewährleisten würden. Im Cluster Ernährungswirtschaft seien 7 Unternehmen ausgewählt worden, davon 6 aus dem Münsterland.

 

Der Ausschussvorsitzende Stork gen. Heinrichsbauer bedankt sich bei Dr. Grüner und wünscht den Beteiligten weiterhin eine gute Zusammenarbeit.