Beschluss: Kenntnis genommen

 

 


Vorsitzende Schäpers dankt Frau Brinkschulte für die Einladung an den Ausschuss für Arbeit, Soziales und Senioren, in den Räumlichkeiten der Begegnungsstätte des Lebenshilfe Senden e.V. zu tagen.

 

Frau Brinkschulte berichtet sodann über den Lebenshilfe Senden e.V..  Sie erklärt, dass der Verein „Lebenshilfe e.V.“ im Jahre 1958 durch einen Holländer in Marburg gegründet worden sei. Er beinhaltete zunächst eine Selbsthilfegruppe für behinderte Menschen und deren Angehörige. Nunmehr bestehe der Verein aus 16 Landesverbänden und insgesamt 320 Orts- und Kreisvereinigungen.

 

Der Lebenshilfe Senden e.V. als eine der Ortsvereinigungen sei 1974 gegründet worden, indem sich sieben Elternpaare mit ihren kleinen Kindern zu einer Elterngruppe zusammenschlossen. Im Jahre 1989 sei dann die erste Sozialarbeiterin eingestellt worden. Der Verein sei damals wie heute von der Gemeinde Senden unterstützt worden. So  habe die Gemeinde Senden seinerzeit für die neu eingerichtete „Freizeitgruppe“ vier Räume der alten Gemeindekasse zur Verfügung gestellt.

In der Freizeitgruppe werden behinderte Kinder und junge Erwachsene nachmittags ab 16.30 Uhr, freitags nachmittags sowie samstags betreut, so Frau Brinkschulte. Der Lebenshilfe Senden e.V. betreue nicht nur Kinder aus Senden.  Das Team des Freizeitbereichs bestehe neben einer Sozialpädagogin aus einer FSJ-lerin (Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ)) und einem Zivildienstleistenden. Daneben seien eine Vielzahl von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aktiv.

 

Ziel des Freizeitbereichs sei es, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit geistiger und körperlicher Behinderung bei einer selbstständigen und kreativen Freizeitgestaltung zu unterstützen und so ihre Lebensqualität zu verbessern. Ein Schwerpunkt sei auch die ganztägige Betreuung während der Ferien, was gerade für berufstätige Mütter eine erhebliche Erleichterung darstelle. So werde im Sommer eine 14-tägige Urlaubsreise an die See angeboten.

 

Der Lebenshilfe Senden e.V. werde finanziell von der öffentlichen Hand unterstützt, so u.a. auch durch den Kreis Coesfeld.

 

Im Jahr 2000 sei die Wohnstätte des Lebenshilfe Senden e.V. eröffnet worden. Die Wohnstätte sei eine vollstationäre Einrichtung der Behindertenhilfe und werde von Frau Kreimeier, Dipl.-Sozialpädagogin, geleitet. In dieser Einrichtung wohnen Erwachsene mit geistiger Behinderung aus dem Raum Senden und Umgebung, bei denen die berufliche und soziale Eingliederung im Vordergrund stehe. Sie sei für drei gemischt geschlechtliche Wohngruppen mit insgesamt 20 Bewohnerinnen und Bewohnern konzipiert, die geschlechtsspezifisch betreut würden.

Die Bewohnerinnen und Bewohner besuchen wochentags eine Werkstatt für behinderte Menschen oder die Werkstufe in der Schule.

 

Seit dem Jahr 2003 werde auch ein betreutes Wohnen angeboten. In der sogenannten Trainingsgruppe würden behinderte junge Erwachsene „ausgewildert“. Das bedeute, dass sie in dieser Trainingsgruppe den Alltag erlernen mit dem Ziel, eine eigene Wohnung beziehen und selbständig den Alltag bewältigen zu können. Die Trainingsgruppe bestehe zurzeit aus vier Bewohnern. Für den Herbst 2009 sei geplant, im Rahmen eines Anbaus vier weitere Plätze für das betreute Wohnen zu schaffen.

 

Seit dem Jahr 2005 gebe die Begegnungsstätte des Lebenshilfe Senden e. V. im Untergeschoss der Wohnstätte erwachsenen Menschen mit Behinderung die Möglichkeit, sich nach dem täglichen Besuch der Arbeitsstätte und an den Wochenenden zu gemeinsamen Aktivitäten zu treffen. Geleitet werde die Begegnungsstätte von Frau Kemper-Marschall.

 

Zurzeit sei ein neues Projekt in Vorbereitung, so Frau Brinkschulte. Es sei geplant, im Ort ein Lokal anzumieten und dort durch eine Sozialarbeiterin Hilfe rund um die Themen Pflege und Integrationsdienst anzubieten. Diesbezüglich  stehe man bereits mit dem Kreis Coesfeld im Gespräch.

 

Frau Brinkschulte erklärt abschließend, dass der Lebenshilfe Senden e.V. ein Finanzvolumen von zurzeit 1,9 Mio. € habe. Die Overheadkosten seien gering.

 

Ktabg. Willms  dankt Frau Brinkschulte für den Bericht und lobt die Arbeit des Lebenshilfe Senden e.V.. Der hohe Qualitätsanspruch des Vereins sei nicht zu verkennen. Hervorzuheben sei auch die Trainingsgruppe, in der die Eigenständigkeit der Bewohner/-innen gestärkt werde. Dieses werde auch dem Grundsatz „ambulant vor stationär“ gerecht, so dass sie die Umsetzung für begrüßenswert halte.

 

Sodann wurde den Ausschussmitgliedern die Gelegenheit gegeben, die Begegnungsstätte und die Wohnstätte des Lebenshilfe Senden e.V. zu besichtigen.