Sitzung: 08.02.2011 Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz, öffentliche Sicherheit und Ordnung
Fachbereichsleiter Dr. Scheipers teilt mit:
EU-Wasserrahmenrichtlinie- Öffentlichkeitsarbeit
Im Rahmen der
Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie ist ebenfalls eine verstärkte
Öffentlichkeitsarbeit erforderlich. Nachdem in 2010 die Kooperationsgebiete und
die damit verbundenen Zuständigkeiten festgelegt und die Koordinatoren
eingestellt worden sind, hat man sich nun auf Münsterlandebene zu einem
einheitlichen Vorgehen hinsichtlich der Öffentlichkeitsarbeit verabredet.
Um möglichst einen
großen Teilnehmerkreis anzusprechen, ist unter Federführung der Stadt Münster
eine gemeinsame Internetplattform (www.vision-wasser.de) installiert worden.
Auf dieser Plattform werden Aktivitäten, Berichte, Hintergrundinformationen zur
Wasserrahmenrichtlinie dargestellt.
Des Weiteren wird in
der Zeit vom 22.05. – 29.05.2011 die Wasseraktionswoche und Flusskonferenz
Berkel in Zusammenarbeit mit dem Kreis
Borken und der Natur- und Umweltschutzakademie NRW durchgeführt. Die
Veranstaltungen beschäftigen sich mit Fragestellungen der aquatischen
Lebensgemeinschaften, der Gewässerökologie und Gewässerunterhaltung. Die zentrale
Veranstaltung der Flusskonferenz, auf der die verschiedenen Nutzungsansprüche/
-wünsche für das gesamte Gebiet diskutiert werden sollen, findet am 26.05.2011
im Kreishaus der Kreisverwaltung Coesfeld ganztägig statt.
Geplanter Quarzsandtagebau in Coesfeld-Stevede
(Wahlers Venn)
Planerische Mitteilung zum bergrechtlichen
Planfeststellungsverfahren
Mit Schreiben vom
13.09.2010 hatte ein privates Abgrabungsunternehmen darüber informiert, dass es
Deutschland-weit eine Recherche zur Erschließung möglicher
Quarzsandlagerstätten durchgeführt hat. Eine mögliche Abgrabungsfläche war in
Coesfeld-Stevede im Bereich „Wahlers Venn“ identifiziert worden. Am 17.11.2010
wurde der Beirat bei der unteren Landschaftsbehörde über das bevorstehende
Antragsverfahren informiert.
Mit Datum vom
21.01.2011 überreicht die Bezirksregierung Arnsberg, Abteilung Bergbau, eine
planerische Mitteilung (gemäß § 52 Abs. 2a Bundesberggesetz) mit der Bitte, bis
zum 18.03.2011 Stellung zu nehmen hinsichtlich des Untersuchungsrahmens für die
Umweltverträglichkeitsprüfung. Im Rahmen eines anschließenden Scoping-Termins
wird der Untersuchungsrahmen mit den beteiligten Trägern öffentlicher Belange
zur Festlegung besprochen.
Als eine von 19
potentiellen Vorratsflächen mit Quarzsanden wurde der Bereich in
Coesfeld-Stevede näher untersucht. Mit acht Bohrungen wurde kreidezeitlicher
Quarzsand von hoher Reinheit vorgefunden, der als Glas- oder Gießereisand
geeignet ist. Daher wurde für die Fläche eine „planerische Mitteilung“
erstellt, um „im Einvernehmen mit den Trägern öffentlicher Belange die
Rahmenbedingungen für den geplanten Tagebau abzustimmen“ (Zitat Antragsteller).
Für das Gesamtvorhaben wird eine Fläche von 160 ha zu Grunde gelegt. Neben 94 ha aktueller Vorratsfläche für den Abbau werden weitere Flächen für Schutzabstände, Abraumlagerung, Aufbereitungsanlagen und Schlammteiche benötigt. Für die Aufnahme in den Regionalplan darf die beantragte Fläche nicht größer sein, als der Bedarf für 30 Jahre ausweist. Abbaugenehmigungen werden für maximal 40 Jahre erteilt. Daher ist ein gestuftes Verfahren vorgesehen, wobei zunächst eine reduzierte Fläche mit etwa 60 % des Gesamtvorhabens angestrebt wird. Für das Gesamtvorhaben wurde ein wirtschaftlich verwertbarer Vorrat von 33,5 Mio t Quarzsand ermittelt, der bei einer Jahresproduktion von ca. 500.000 t für 67 Jahre ausreicht.