Beschluss: Kenntnis genommen

Der stellv. Ausschussvorsitzende Merschhemke begrüßt Herrn Schulamtsdirektor Klemens Löchte vom staatlichen Schulamt für den Kreis Coesfeld zwecks weiterer Informationen über den aktuellen Stand der Umsetzung der Inklusion in NRW

 

Einleitend führt Schulamtsdirektor Löchte aus, dass das Thema Inklusion zwar aus schulpolitischer Sicht im Ausschuss behandelt werde, aber insgesamt eine gesamtgesellschaftliche Dimension habe. Das vom Land dringend erwartete Eckpunktepapier liege noch immer nicht vor; hierzu fehle es noch an politischer Einigkeit und Abstimmung im Landtag.

Gleichwohl werde die Arbeit in den Schulen auf gehabter Rechtsgrundlage im gemeinsamen Unterricht fortgesetzt. Auch die Dynamik in der Umsetzung sei da. Hierzu verweist Schulamtsdirektor Löchte darauf, dass auch aus der Rechtsprechung sich eine Richtungsweisung ergebe. Durch verschiedene Gerichtsurteile sei das Elternwahlrecht gestärkt worden.

 

Schulamtsdirektor Löchte bezieht sich im Weiteren auf zwei Gutachten, die die Landesregierung habe erstellen lassen und die in der aktuellen Phase Hinweise auf die zentralen Handlungsfelder geben.

Er skizziert, welche Schwierigkeiten sich in der räumlichen, sächlichen und vor allem personellen Umsetzung der Inklusion abzeichnen und lässt dabei auch nicht die Frage nach dem Bestand von Parallelsystemen aus. Eindrücklich schildert er die Probleme der kontinuierlichen Beschulung von Schülern und der Gefahr biographischer Brüche in der Schullaufbahn, da zurzeit ein Ungleichgewicht im Gemeinsamen Unterricht zwischen Primar- und Sekundarbereich herrsche.

 

Vom Land seien in jedem staatlichen Schulamt zwei halbe Stellen für Inklusionskoordinatoren bereitgestellt worden, wovon im Kreis Coesfeld bislang eine halbe Stelle besetzt sei.

Auf dem Gelände des Stifts Tilbeck sei außerdem eine „Akademie Inklusion“ eingerichtet worden.

Zusammenfassend hält Schulamtsdirektor Löchte die Erstellung eines regionalen Förderkonzeptes unter Berücksichtigung des gemeinsamen Bedarfs und gemeinsamer Interessen für geboten, ausgehend von einer durch das Regionale Bildungsnetzwerk vorbereiteten Impulsveranstaltung für Betroffene und Entscheidungsträger.  

 

Ktabg. Wobbe fragt, wie die finanzielle Förderung aussehe; der Aufwand sei nur aus der Schulpauschale sicher nicht tragbar. 

Laut Schulamtsdirektor Löchte könne die Konnexitätsprüfung hier ein Streitpunkt sein.

Mitglied Hülk greift die von Ktabg. Wobbe ebenfalls gestellte Frage nach dem Einsatz von Integrationshelfern auf und möchte wissen, welche Erfahrungen es in diesem Bereich gebe.

Schulamtsdirektor Löchte erklärt, dass nicht er mit Integrationshelfern befasst sei, sondern  die Jugend- und Sozialämter hierfür den Rahmen setzten,

FBL Schütt ergänzt, dass auf kommunaler Seite über die Konnexität ein finanzieller Belastungsausgleich gefordert werde; das Land solle Mittel einstellen, was zurzeit aber nicht der Fall sei. Für die Bereitstellung der Integrationshelfer seien die Jugend- bzw. Sozialämter zuständig; beim Ausbau der Inklusion sei hier mit erheblich steigenden Kosten zu rechnen.

 

FBL Schütt verweist auf das seitens des Regionalen Bildungsbüros zusammengestellte Zahlenwerk zum Stand der sonderpädagogischen Förderung im Kreis Coesfeld. Diese Darstellung halte er als Grundlage für weitere Beratungen auch in den Städten und Gemeinden für hilfreich, weil die Zahlen ortsbezogen zusammengestellt worden seien.  Er verweist auf die Veröffentlichung auf der Homepage des Regionalen Bildungsnetzwerkes (unter Link:    http://bildungsnetzwerk.kreis-coesfeld.de/fileadmin/RBN/downloads/StatistikSoFoe.pdf).  

Auf Anregung der Ausschussmitglieder sagt er zu, eine Druckversion der Veröffentlichung zu übersenden.

 

Stellv. Ausschussvorsitzender Merschhemke dankt Herrn Schulamtsdirektor Löchte für die ausführlichen und erklärenden Informationen und schlägt Stift Tilbeck als möglichen nächsten Tagungsort des Ausschusses vor.

 

Der Bericht wird zur Kenntnis genommen.