Sitzung: 05.03.2013 Ausschuss für Finanzen, Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung
Beschluss: geändert beschlossen
Abstimmung: Ja: 2, Nein: 12, Enthaltungen: 2
Vorlage: SV-8-0843
KD Gilbeau berichtet
auf der Grundlage einer Stellungnahme des FMO-Geschäftsführers Prof. Stöwer
über die aktuelle Entwicklung der Flughafen Münster/Osnabrück GmbH (FMO). Im
Herbst des letzten Jahres hat bei der Fluggesellschaft OLT Express ein
Eigentümerwechsel stattgefunden. Dass der neue Eigentümer, das holländische
Unternehmen Panta Holdings BV, die Erwartungshaltung hatte, mit der Airline
binnen weniger Wochen schwarze Zahlen zu schreiben, was grundsätzlich für
Fluggesellschaften gerade in den Wintermonaten nicht möglich ist, war weder dem
FMO bekannt noch konnte dies vorhergesagt werden.
Der Aussage, dass es
sich bei der Fluggesellschaft Ryanair um die „pannenreichste Fluglinie“ in
Europa handelt, muss mit aller Deutlichkeit widersprochen werden. Diese Aussage
ist sicherlich die Folge einer Welle von negativen Medienberichterstattungen in
den letzten Monaten. Ryanair konnte nachweisen, dass der Großteil der Vorwürfe
haltlos war, so dass sich die entsprechenden Medien sogar öffentlich bei der
Airline entschuldigt haben. In Wahrheit ist die Fluggesellschaft Ryanair
mittlerweile Europas größte Low-Cost-Airline. Mit der Airline fliegen pro Jahr
etwa 80 Mio. Menschen, sie besitzt 305 Flugzeuge, fliegt 169 Flughäfen in
Europa an, und die Fluggesellschaft
weist einen jährlichen Gewinn von über 500 Mio. EUR aus. Ryanair gehört daher
zu den gesündesten Fluggesellschaften in ganz Europa.
Da es im Gegensatz
zu den Vorjahren nun möglich wurde, mit der Fluggesellschaft Ryanair äußerst
vernünftige Bedingungen auszuhandeln, die dazu führen werden, dass die Flüge
der Fluggesellschaft von Anfang an dem Flughafen einen positiven
Deckungsbeitrag bringen werden, war es jetzt der richtige Zeitpunkt, mit dieser
Airline ins Geschäft zu kommen. Ryanair fliegt mittlerweile auf 13 deutschen
Flughäfen, so auch z. B. auf Flughäfen in der direkten FMO-Umgebung wie Bremen,
Dortmund, Niederrhein/Weeze und Köln/Bonn. Der FMO hat mit Ryanair nun eine
große Chance, auch wieder sehr dynamisch zu wachsen. Im laufenden Jahr 2013 ist
mit 2 Strecken nur ein sehr kleiner Einstieg vorgesehen, für die kommenden
Jahre soll sich die Anzahl der von Ryanair geflogenen Destinationen deutlich
erhöhen.
KD Gilbeau weist
zudem darauf hin, dass im nicht öffentlichen Teil der Sitzung auch noch über
die aktuellen Beratungen in der Gesellschafterversammlung der FMO GmbH, an der
der Kreis Coesfeld mit 0,45 % beteiligt ist, berichtet werde.
Vorsitzender
Gochermann liest einen Antrag der BÜNDNIS 90/Die Grünen Kreistagsfraktion
Coesfeld vor. Hiernach wird der Landrat des Kreises Coesfeld beauftragt, in den
Gremien der FMO GmbH auf die Erweiterung des Gesellschafterkreises um ein
Wirtschaftsunternehmen als kompetenten strategischen Partner hinzuwirken.
Ktabg. Höne sieht
den FMO als Gemeinschaftsinfrastrukturprojekt zur Stärkung der Region. Er kann
nicht erkennen, worin bei einer Beteiligung privater Wirtschaftsunternehmen in
der FMO GmbH der Gewinn läge. Der FMO sei dann kein regionales Projekt mehr
sondern ein privatisierter Flughafen.
Ktabg. Vogt hebt
hervor, dass eine neue strategische Ausrichtung des FMO nötig sei. Die SPD sei
offen für Änderungen und würde einer privatwirtschaftlichen Beteiligung
zustimmen, wenn dies allgemein gewünscht sei.
Ktabg. Löcken ist
der Meinung, dass die Anregung der Geschäftsführung des FMO mitgeteilt werden
solle. Er äußert seine Hochachtung vor den Hauptgesellschaftern der FMO GmbH,
die sich voll hinter die Gesellschaft stellen.
Ktabg. Koch teilt
mit, dass der Geschäftsleitung unterstellt werden könne, dass diese eine
positive Entwicklung des FMO anstrebe. Es sollte kein Mißtrauen gegenüber der
Geschäftsleitung angedeutet werden.
Ausschussvorsitzender
Dr. Gochermann schlägt vor, den Antrag abzulehnen.
Beschluss:
Der Landrat des
Kreises Coesfeld wird beauftragt, in den Gremien der FMO GmbH auf die
Erweiterung des Gesellschafterkreises um ein Wirtschaftsunternehmen als
kompetenten strategischen Partner hinzuwirken.
Form der Abstimmung: offen per Handzeichen
Abstimmungsergebnis: 2 Ja-Stimmen, 2 Enthaltungen, 12
Nein-Stimmen