Beschluss: geändert beschlossen

Abstimmung: Ja: 2, Nein: 12, Enthaltungen: 2

KD Gilbeau berichtet auf der Grundlage einer Stellungnahme des FMO-Geschäftsführers Prof. Stöwer über die aktuelle Entwicklung der Flughafen Münster/Osna­brück GmbH (FMO). Im Herbst des letzten Jahres hat bei der Fluggesellschaft OLT Express ein Eigentümerwechsel stattgefunden. Dass der neue Eigentümer, das holländische Unternehmen Panta Holdings BV, die Erwartungshaltung hatte, mit der Airline binnen weniger Wochen schwarze Zahlen zu schreiben, was grundsätzlich für Fluggesellschaften gerade in den Wintermonaten nicht möglich ist, war weder dem FMO bekannt noch konnte dies vorhergesagt werden.

 

Der Aussage, dass es sich bei der Fluggesellschaft Ryanair um die „pannenreichste Fluglinie“ in Europa handelt, muss mit aller Deutlichkeit widersprochen werden. Diese Aussage ist sicherlich die Folge einer Welle von negativen Medienberichterstattungen in den letzten Monaten. Ryanair konnte nachweisen, dass der Großteil der Vorwürfe haltlos war, so dass sich die entsprechenden Medien sogar öffentlich bei der Airline entschuldigt haben. In Wahrheit ist die Fluggesellschaft Ryanair mittlerweile Europas größte Low-Cost-Airline. Mit der Airline fliegen pro Jahr etwa 80 Mio. Menschen, sie besitzt 305 Flugzeuge, fliegt 169 Flughäfen in Europa an, und  die Fluggesellschaft weist einen jährlichen Gewinn von über 500 Mio. EUR aus. Ryanair gehört daher zu den gesündesten Fluggesellschaften in ganz Europa.

 

Da es im Gegensatz zu den Vorjahren nun möglich wurde, mit der Fluggesellschaft Ryanair äußerst vernünftige Bedingungen auszuhandeln, die dazu führen werden, dass die Flüge der Fluggesellschaft von Anfang an dem Flughafen einen positiven Deckungsbeitrag bringen werden, war es jetzt der richtige Zeitpunkt, mit dieser Airline ins Geschäft zu kommen. Ryanair fliegt mittlerweile auf 13 deutschen Flughäfen, so auch z. B. auf Flughäfen in der direkten FMO-Umgebung wie Bremen, Dortmund, Niederrhein/Weeze und Köln/Bonn. Der FMO hat mit Ryanair nun eine große Chance, auch wieder sehr dynamisch zu wachsen. Im laufenden Jahr 2013 ist mit 2 Strecken nur ein sehr kleiner Einstieg vorgesehen, für die kommenden Jahre soll sich die Anzahl der von Ryanair geflogenen Destinationen deutlich erhöhen.

 

KD Gilbeau weist zudem darauf hin, dass im nicht öffentlichen Teil der Sitzung auch noch über die aktuellen Beratungen in der Gesellschafterversammlung der FMO GmbH, an der der Kreis Coesfeld mit 0,45 % beteiligt ist, berichtet werde.

 

Vorsitzender Gochermann liest einen Antrag der BÜNDNIS 90/Die Grünen Kreistags­fraktion Coesfeld vor. Hiernach wird der Landrat des Kreises Coesfeld beauftragt, in den Gremien der FMO GmbH auf die Erweiterung des Gesellschafterkreises um ein Wirtschaftsunternehmen als kompetenten strategischen Partner hinzuwirken.

 

Ktabg. Höne sieht den FMO als Gemeinschaftsinfrastrukturprojekt zur Stärkung der Region. Er kann nicht erkennen, worin bei einer Beteiligung privater Wirtschafts­unternehmen in der FMO GmbH der Gewinn läge. Der FMO sei dann kein regionales Projekt mehr sondern ein privatisierter Flughafen.

 

Ktabg. Vogt hebt hervor, dass eine neue strategische Ausrichtung des FMO nötig sei. Die SPD sei offen für Änderungen und würde einer privatwirtschaftlichen Beteiligung zustimmen, wenn dies allgemein gewünscht sei.

 

Ktabg. Löcken ist der Meinung, dass die Anregung der Geschäftsführung des FMO mitgeteilt werden solle. Er äußert seine Hochachtung vor den Hauptgesellschaftern der FMO GmbH, die sich voll hinter die Gesellschaft stellen.

 

Ktabg. Koch teilt mit, dass der Geschäftsleitung unterstellt werden könne, dass diese eine positive Entwicklung des FMO anstrebe. Es sollte kein Mißtrauen gegenüber der Geschäftsleitung angedeutet werden.

 

Ausschussvorsitzender Dr. Gochermann schlägt vor, den Antrag abzulehnen.

 

Beschluss:

 

Der Landrat des Kreises Coesfeld wird beauftragt, in den Gremien der FMO GmbH auf die Erweiterung des Gesellschafterkreises um ein Wirtschaftsunternehmen als kompetenten strategischen Partner hinzuwirken.

 

Form der Abstimmung:       offen per Handzeichen

Abstimmungsergebnis:       2 Ja-Stimmen, 2 Enthaltungen, 12 Nein-Stimmen