Beschluss: ungeändert beschlossen

Abstimmung: Ja: 10, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0

 

Beschluss:

 

Dem bislang erarbeiteten und in der Sitzung präsentierten Konzept wird zugestimmt.


Vors. Dr. Gochermann begrüßt die Anwesenden und stellt Frau Kropp vom Büro Space4, Herrn Sterl vom Büro Post & Welters sowie Herrn Gnüchtel vom Büro GTL Landschaftsarchitekten vor, die vom Kreis Coesfeld und der Stadt Lüdinghausen mit der Erstellung des Burgkonzepts, des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) und der Vorbereitung des landschaftsarchitektonischen Wettbewerbs beauftragt sind.

 

LR Püning und BM Borgmann erläutern, dass die Planungen mittlerweile weiter vorangeschritten sind und insbesondere auf aktuelle Fördermöglichkeiten ausgerichtet wurden. Sie heben die Bedeutung des Projektes für die Stadt, den Kreis und die Region hervor.

 

MA Thiesing erläutert die Chronologie des Projektes. Seit der vergangenen gemeinsamen Sondersitzung im November 2011 hat das Projekt die Qualifizierungsstufe B erlangt. Dabei ist die Planung stärker auf städtebauliche Aspekte und Nutzung als Gemeinbedarfseinrichtung orientiert worden. Hierzu ist seitens des Bauministeriums u.a. die Erstellung eines Integrierten Stadtent­wicklungskonzeptes (ISEK) eingefordert worden, das die Burgen und die zwischen ihnen liegende Stadtlandschaft stärker in den Kontext mit der angrenzenden Innenstadt Lüdinghausens bringt.

 

Herr Sterl und Herr Gnüchtel zeigen die bislang geleisteten Schritte des ISEK mit Hilfe einer Power-Point-Präsentation auf. Beginnend mit einer stadt- und landschaftsräumlichen Analyse (Stärken, Schwächen, Potentiale) erläutern sie Leitprojekte der zukünftigen Entwicklung. Sie gehen auf die Ergebnisse der am 14.10.2013 durchgeführten Zukunftswerkstatt ein, bei der die etwa 70 anwesenden Bürger insbesondere einen behutsamen und ortsangemessenen Umgang mit dem Freiraum angeregt haben. Eine freizeitparkähnliche Entwicklung wurde deutlich abgelehnt. Das größte Potential wird bei der Umgestaltung des zentralen bisherigen Maisackers gesehen, die Planungen sollen sich aber weit darüber hinaus bis an die Steverarme, die Burgen und die Innenstadt erstrecken. Hierzu wird derzeit die Auslobung für einen landschaftsarchitektonischen Wettbewerb vorbereitet, die in der kommenden APS-Sitzung vorgestellt werden soll. Am 1.4.2014 wird voraussichtlich die Preisgerichtssitzung stattfinden, die dann die eingereichten zehn Entwürfe beurteilt.

 

Frau Kropp erläutert das Konzept für die Entwicklung und Nutzung der Burg Vischering. Es ist nun vorgesehen, einen deutlichen Schwerpunkt auf die flexible modulartige Raumgestaltung zu legen, die neben der musealen Nutzung auch Möglichkeiten für die örtlichen Vereine, Kulturschaffenden sowie vor allem auch für Bildungseinrichtungen schafft. Die Burg wie auch der umgebende Freiraum soll zu einem außerschulischen Lernort werden. Ausstellungsobjekte, Informationen und Installationen fänden sich im Gebäude wie auch in der Landschaft wieder. Die geplante münsterlandweite Portalfunktion für alle Burgen und Schlösser sowie das "Kompetenzzentrum Burgen / Schlösser / Parks" ist weiterhin Bestandteil des Konzepts. Frau Thiesing verweist auf die Einbindung zahlreicher lokaler Bildungsträger, Vereine und Institutionen, die sehr großes Interesse an einer inhaltlichen Beteiligung sowie einer Mitnutzung des Raumangebotes geäußert haben.

 

Frau Reuscher von der Regionale 2016-Agentur begrüßt, dass das Projekt zur Selbstdarstellung der Region für Besucher, aber auch für Einheimische dient und dass durch die bislang erfolgte Beteiligung ein Rückhalt in der Bevölkerung erzielt werden kann.

 

Vors. Dr. Gochermann dankt den an der Erarbeitung Beteiligten und eröffnet die Diskussion.

 

Ktabg. Wobbe bestätigt die durch das Projekt abzusehende Aufwertung für die Stadt und den Kreis. Er erkundigt sich, wann sowohl die eigentlichen Investitions- als auch die Folgekosten benannt werden können und wer der Kostenträger dafür sein werde.

 

LR Püning erläutert, dass schon im Jahr 2011 ein grober Kostenrahmen in Höhe von rd. 9 Mio. € benannt worden sei, der auch bei den vorliegenden Planungen voraussichtlich eingehalten werden könne. Er verweist darauf, dass ein Teil der Mittel auch zur bloßen Bestandssicherung der Burg Vischering erforderlich sei. Im Gegenzug werden aber auch höhere Einnahmen erwartet, wenn durch die Attraktivierung mehr Eintrittsgelder erzielt werden. Abschließende Aussagen seien bei dem derzeitigen Stand des Verfahrens noch nicht möglich.

 

SB Voß-Uhlenbrock plädiert dafür, nicht nur die Kosten, sondern vor allem die positiven Wirkungen ins Auge zu fassen.

 

Stv. Grundmann zeigt sich vom Sachstand beeindruckt, bittet aber darum, auch die Dauerhaftigkeit des Vorhabens zu prüfen. Immerhin müsse das Projekt in Konkurrenz zu vergleichbaren Bauten und Freizeitzielen im weiten Umfeld betrachtet werden.

 

Ktabg. Liesert wünscht, dass die gute Vernetzung des Projektes auch über den Dortmund-Ems-Kanal Richtung Dülmen erfolgen möge. Er sehe es als hochrangig für den Tourismus an und zieht einen Vergleich bspw. mit den Schlössern an der Loire.

 

Stv. Dr. Waldt begrüßt die Wahrung der Substanz und des geschichtlichen Erbes für die Zukunft. Es diene der Profilierung des Tourismus im Münsterland und könne eine Fernwirkung erzielen. Wichtig sei ihm vor allem der Aspekt Bildung, um die Jugend einzubeziehen. Er hebt das bürgerschaftliche Engagement sowie die Bedeutung für die lokale Wirtschaft hervor.

 

Ktabg. Vogelpohl sorgt sich um die dauerhafte Aufrechterhaltung der vielen angedachten Nutzungen. Das Projekt könne ein Selbstläufer sein, anderenfalls aber auch drohen zu ermüden.

 

Stv. Schäfer sieht die Anbindung an die Innenstadt als wichtig an, um Besucher der Burgen in die Fußgängerzone zu leiten und Nutzen für die örtliche Wirtschaft zu erzielen. Er regt an, die Geschichts-AG des Heimatvereins bei der Erstellung der Hörspiele einzubeziehen und vorhandene Raumreserven der Aula des St. Antonius-Gymnasiums sowie der Burg Lüdinghausen zu berücksichtigen.

 

Ktabg. Havermeier begrüßt, dass über die Burg Vischering hochkarätige Veranstaltungen des Kreises nach Lüdinghausen geholt werden. Die Einbindung der Bürgerschaft sichere auch, dass das Projekt nachhaltig betrieben werden könne.

 

BM Borgmann betont, dass es wichtig sei, die Region wettbewerbsfähig zu halten. Er weist darauf hin, dass viele von dem Projekt profitieren, es werde weit in den Kreis und die Region hinaus strahlen. Als Beispiel hierfür könne die sanierte Burg Lüdinghausen dienen, die bereits einen hohen Stellenwert für die lokale Wirtschaft und Bildungslandschaft habe. An Fördermittel gelange man nur noch im regionalen Kontext.

 

Frau Schneider von der Regionale 2016-Agentur zeigt auf, dass sich große Möglichkeiten für die Burgen und für die Stadt, den Kreis und die Region eröffnen. Diese Potenziale müssten jetzt genutzt werden.

 

Sodann wird in den beteiligten Ausschüssen getrennt über den Beschlussvorschlag abgestimmt.

 

 

 

Im Anschluss an den Beschluss gibt Frau Thiesing einen Ausblick auf die anstehenden Arbeiten und Zeitabläufe: Für das Konzept des Büros Space4 für die Burg Vischering wird in Kürze die Endfassung erstellt. Das ISEK wird weiter konkretisiert, der dazugehörige Rahmenplan dient als Grundlage für den ab Anfang Januar 2014 startenden landschaftsarchitektonischen Wettbewerb. Die Preisgerichtssitzung ist für den 1.4.2014 vorgesehen, anschließend werden die Ergebnisse dem Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung vorgestellt. Es werde die Entscheidung für einen der prämierten Entwürfe getroffen, der dann für die Förderanträge und zur Qualifizierung des Projektes in die Stufe "A" zu konkretisieren ist. Parallel werden auch die Konkretisierungen für die Umnutzung der Burg Vischering in architektonischer und konzeptioneller Hinsicht erarbeitet.

 

Vors. Dr. Gochermann bedankt sich für die konstruktive Diskussion und schließt die gemeinsame Sitzung.

 

Hinweis der Verwaltung:

Wegen des großen Umfangs können die Folien der gezeigten Präsentationen nicht allgemein in Papierform der Niederschrift beigefügt werden. Stattdessen erhalten die Fraktionen jeweils einen farbigen Ausdruck, zudem werden die Dateien in das Rats-/ Kreistags-Informationssystem im Internet eingestellt.

 


Form der Abstimmung:           offen per Handzeichen

Abstimmungsergebnis:           11 Ja-Stimmen