Beschluss: Kenntnis genommen

Abstimmung: Ja: 13, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0

Der Bericht der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH sowie des Verbundes der Familienzentren der Gemeinde Anna Katharina Coesfeld wird zur Kenntnis genommen.


Vorsitzender Wobbe begrüßt Frau Dr. Tacke-Klaus von der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH sowie Frau Hürländer als Verbundleitung von fünf Familienzentren der Katholischen Kirchengemeinde Anna Katharina in Coesfeld.

Gemeinsam stellen Sie das Projekt KigaPlus vor, durch das in Kooperation mit der Stadt Coesfeld und verschiedenen Unternehmen ein zusätzliches Betreuungsangebot im Kindergarten St. Ludgerus in Coesfeld geschaffen wurde. Die Präsentation ist in der Anlage zur Niederschrift beigefügt.

 

Da das Projekt erst zum 01.01.2014 gestartet ist und derzeit noch beworben wird, liegen noch keine langfristigen Erkenntnisse zum Erfolg des Projektes vor. Eltern, die bereits bei der Anmeldung in einem der Familienzentren im Verbund einen flexiblen Betreuungsbedarf in den späten Nachmittagsstunden und am Abend für ihr Kind deutlich machen, werden auch hinsichtlich des regulären Betreuungsbedarfes vorrangig an den St. Ludgerus Kindergarten verwiesen. Hierdurch wird sichergestellt, dass das Kind im Fall einer spontanen Betreuung außerhalb der regulären Öffnungszeiten die Einrichtung nicht wechseln und sich neu eingewöhnen muss. Derzeit gibt es noch keine Lösung, wie die Beförderung der Kinder von einer Einrichtung in den Kindergarten St. Ludgerus organisiert werden kann.

Ktabg. Wilhelm erkundigt sich nach der Übertragbarkeit des Projekts auf andere Kommunen, die nicht über große Unternehmen wie z.B. die Stadt Coesfeld verfügen. Frau Dr. Tacke – Klaus entgegnet hierauf, dass es sich in erster Linie um ein Modell-Projekt handle, dessen Konzept sich durchaus auf andere Standorte übertragen lasse. Das finanzielle Risiko für Unternehmen betrage im schlimmsten anzunehmenden Fall maximal 4.300,- € im Jahr. Durch eine hohe Auslastung des Angebots sowie die Beteiligung weiterer Partnerunternehmen lasse sich dieses Risiko weiter minimieren, so dass eine Beteiligung auch für kleinere Unternehmen tragbar sein könnte. Ktabg. Schäpers schlägt vor, das Projekt noch intensiver zu bewerben und beispielsweise in der Bürgermeisterkonferenz vorzustellen.

Vorsitzender Wobbe gibt zu bedenken, dass sich die Bedarfe der Eltern in kleineren Orten möglicherweise ganz anders darstellen, als z.B. in Coesfeld. Er schlägt daher vor, dass die Ergebnisse der von den Einrichtungen durchgeführten Elternbedarfsabfragen durch die Verwaltung bei den Trägern angefordert und den Ausschussmitgliedern zur Kenntnis gebracht werden sollen. Der Jugendhilfeausschuss könne dann überlegen, wie dem geäußerten Bedarf begegnet werden könne.

FBL 2 Schütt verweist auf die jugendamtsspezifische Verbunderhebung des Forschungsverbundes Deutsches Jugendinstitut (DJI)/Technische Universität (TU) Dortmund, deren abschließende Ergebnisse allerdings noch nicht vorliegen. Diese Untersuchung verspricht eine valide Ermittlung des Betreuungsbedarfs aus den von den Eltern genannten Betreuungswünschen. Sobald der Bericht vorliegt, könne er im Jugendhilfeausschuss behandelt werden. Ktabg. Klose erläutert die Schwierigkeit, überhaupt den Bedarf zu ermitteln und weist darauf hin, dass das hohe Maß an geforderter Flexibilität durch den Staat nicht mehr zu gewährleisten sei. Vielmehr bedürfe es eines Gesamtkonzeptes, in dem auch Ehrenamtliche, Großeltern und Tagespflegepersonen eine wichtige Rolle spielen.

AbtL. Dülker stellt die Frage nach der pädagogischen Vertretbarkeit der durch KigaPlus angebotenen Spontanbetreuung. Auch Mitglied Wissing-Kmiecik fragt aus pädagogischer Sicht nach dem genauen Ablauf der Aufwärmphase bei dem Wechsel der Einrichtung durch die Kinder. Frau Hürländer betont die ausführliche Kommunikation mit den Eltern. Bei wiederholter Spontanbetreuung gäbe es Gespräche, um den tatsächlichen Bedarf der Eltern zu ermitteln. Da die flexible Gruppe verlässlich von zwei qualifizierten Erzieherinnen kontinuierlich betreut werde, hätten Eltern und vor allem Kinder die Möglichkeit, sich bereits vor dem spontan eintretenden Betreuungsfall die Gruppe anzuschauen. Vorsitzender Wobbe bedankt sich bei den Vortragenden und hält fest, dass in der nächsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses der Betreuungsbedarf von Eltern anhand der Befragung der TU Dortmund sowie Befragungen der Träger weiter behandelt werden soll.