Sitzung: 13.03.2014 Jugendhilfeausschuss
Beschluss: Kenntnis genommen
Abstimmung: Ja: 13, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
Vorlage: SV-8-1105
Der Bericht der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH sowie des Verbundes der Familienzentren der Gemeinde Anna Katharina Coesfeld wird zur Kenntnis genommen.
Vorsitzender
Wobbe begrüßt Frau Dr. Tacke-Klaus von der wfc Wirtschaftsförderung Kreis
Coesfeld GmbH sowie Frau Hürländer als Verbundleitung von fünf Familienzentren
der Katholischen Kirchengemeinde Anna Katharina in Coesfeld.
Gemeinsam
stellen Sie das Projekt KigaPlus vor, durch das in Kooperation mit der Stadt
Coesfeld und verschiedenen Unternehmen ein zusätzliches Betreuungsangebot im Kindergarten
St. Ludgerus in Coesfeld geschaffen wurde. Die Präsentation ist in der Anlage zur
Niederschrift beigefügt.
Da das
Projekt erst zum 01.01.2014 gestartet ist und derzeit noch beworben wird,
liegen noch keine langfristigen Erkenntnisse zum Erfolg des Projektes vor.
Eltern, die bereits bei der Anmeldung in einem der Familienzentren im Verbund
einen flexiblen Betreuungsbedarf in den späten Nachmittagsstunden und am Abend
für ihr Kind deutlich machen, werden auch hinsichtlich des regulären
Betreuungsbedarfes vorrangig an den St. Ludgerus Kindergarten verwiesen.
Hierdurch wird sichergestellt, dass das Kind im Fall einer spontanen Betreuung
außerhalb der regulären Öffnungszeiten die Einrichtung nicht wechseln und sich
neu eingewöhnen muss. Derzeit gibt es noch keine Lösung, wie die Beförderung
der Kinder von einer Einrichtung in den Kindergarten St. Ludgerus organisiert
werden kann.
Ktabg.
Wilhelm erkundigt sich nach der Übertragbarkeit des Projekts auf andere Kommunen,
die nicht über große Unternehmen wie z.B. die Stadt Coesfeld verfügen. Frau Dr.
Tacke – Klaus entgegnet hierauf, dass es sich in erster Linie um ein
Modell-Projekt handle, dessen Konzept sich durchaus auf andere Standorte
übertragen lasse. Das finanzielle Risiko für Unternehmen betrage im schlimmsten
anzunehmenden Fall maximal 4.300,- € im Jahr. Durch eine hohe Auslastung des Angebots
sowie die Beteiligung weiterer Partnerunternehmen lasse sich dieses Risiko
weiter minimieren, so dass eine Beteiligung auch für kleinere Unternehmen
tragbar sein könnte. Ktabg. Schäpers schlägt vor, das Projekt noch intensiver
zu bewerben und beispielsweise in der Bürgermeisterkonferenz vorzustellen.
Vorsitzender
Wobbe gibt zu bedenken, dass sich die Bedarfe der Eltern in kleineren Orten
möglicherweise ganz anders darstellen, als z.B. in Coesfeld. Er schlägt daher
vor, dass die Ergebnisse der von den Einrichtungen durchgeführten
Elternbedarfsabfragen durch die Verwaltung bei den Trägern angefordert und den
Ausschussmitgliedern zur Kenntnis gebracht werden sollen. Der
Jugendhilfeausschuss könne dann überlegen, wie dem geäußerten Bedarf begegnet
werden könne.
FBL 2 Schütt verweist auf die jugendamtsspezifische
Verbunderhebung des Forschungsverbundes Deutsches Jugendinstitut
(DJI)/Technische Universität (TU) Dortmund, deren abschließende Ergebnisse
allerdings noch nicht vorliegen. Diese Untersuchung verspricht eine valide
Ermittlung des Betreuungsbedarfs aus den von den Eltern genannten
Betreuungswünschen. Sobald der Bericht vorliegt, könne er im Jugendhilfeausschuss
behandelt werden. Ktabg. Klose erläutert die Schwierigkeit, überhaupt den
Bedarf zu ermitteln und weist darauf hin, dass das hohe Maß an geforderter
Flexibilität durch den Staat nicht mehr zu gewährleisten sei. Vielmehr bedürfe
es eines Gesamtkonzeptes, in dem auch Ehrenamtliche, Großeltern und
Tagespflegepersonen eine wichtige Rolle spielen.
AbtL. Dülker stellt die Frage nach der
pädagogischen Vertretbarkeit der durch KigaPlus angebotenen Spontanbetreuung.
Auch Mitglied Wissing-Kmiecik fragt aus pädagogischer Sicht nach dem genauen
Ablauf der Aufwärmphase bei dem Wechsel der Einrichtung durch die Kinder. Frau
Hürländer betont die ausführliche Kommunikation mit den Eltern. Bei
wiederholter Spontanbetreuung gäbe es Gespräche, um den tatsächlichen Bedarf
der Eltern zu ermitteln. Da die flexible Gruppe verlässlich von zwei
qualifizierten Erzieherinnen kontinuierlich betreut werde, hätten Eltern und
vor allem Kinder die Möglichkeit, sich bereits vor dem spontan eintretenden
Betreuungsfall die Gruppe anzuschauen. Vorsitzender Wobbe bedankt sich bei den
Vortragenden und hält fest, dass in der nächsten Sitzung des
Jugendhilfeausschusses der Betreuungsbedarf von Eltern anhand der Befragung der
TU Dortmund sowie Befragungen der Träger weiter behandelt werden soll.