Hier: Beauftragung einer Sonderauswertung und Bericht durch die PROGNOS AG
Beschlussvorschlag:
Die PROGNOS AG wird beauftragt, für den Kreis Coesfeld eine Sonderauswertung gemäß Ziffer 2) des Angebotes vom 19.12.2007 (s. Anlage 2 zur SV) durchzuführen und im Rahmen eines noch zu vereinbarenden Termins vor Ort vorzustellen. Eine gemeinsame Beauftragung der PROGNOS AG durch die Münsterlandkreise soll vorab geklärt werden.
Für die Vergleichsregionen werden vorgeschlagen:
- Die Kreise Warendorf, Steinfurt, Borken, Unna, Recklinghausen,
- die Städte Münster und Dortmund,
- der TOP-bewertete Landkreis im alten Bundesgebiet,
- der TOP-bewertete Landkreis in den neuen Bundesländern,
- der TOP-bewertete Landkreis in NRW,
Bei der Beauftragung werden die von den Ausschüssen gewünschten Erläuterungen zu bestimmten Aspekten berücksichtigt
Begründung:
I. Problem
Der im September 2007 durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vorgelegte „Familienatlas 2007“ des PROGNOS-Institutes wurde im Kreistag (07.11.07/SV-7-0800) und in den relevanten Fachausschüssen auf Grundlage einer ersten Bewertung durch die Verwaltung beraten (Jugendhilfeausschuss: 22.11.07/SV-7-850 und Ausschuss für Schule, Kultur, Gesundheit und Sport: 27.11.07/SV-7-843). Auf Grund der Diskussionen und offen bleibender Fragen wurde angeregt, ein Angebot der PROGNOS AG für eine weitergehende Auswertung und Vorstellung der Ergebnisse vor Ort einzuholen.
II. Lösung
Mit Mail vom 19.12.2007 (s. Anlage 1) beantwortet die PROGNOS AG eine solche Anfrage der Verwaltung vom 06.11.07:
Unter Ziffer 2) bietet man eine individualisierte Sonderauswertung an. Diese soll Folgendes enthalten:
- Einen gesonderten Vergleich mit bis zu 10 strukturell ähnlichen Regionen,
- einen Vergleich im Landes- und Bundes-Durchschnitt,
- eine Analyse des daraus abzuleitenden prioritären Handlungsbedarfes für den Kreis Coesfeld.
Bezüglich der auszuwertenden Vergleichsregionen sind ebenso Einzelheiten mit der PROGNOS AG abzustimmen, wie mit Blick auf die Auswertung der Fragestellungen für den Kreis Coesfeld. Hier erscheinen aufgrund der bisherigen Erörterungen besonders folgende Punkte interessant:
Fragen
zur Methodik:
· Darstellungen des Vergleichs vom Familienatlas 2005 zur Fassung 2007: Gewinner/Verlierer?
· Weitere Erläuterung zur Indikatorenauswahl und –quellen.
· Datendimension und Aussagekraft: Momentaufnahmen oder Zeitreihen ?
· Zusammenhänge zwischen den Indikatorengruppen „Handlungsfelder“ (= vorwiegend Angebotsinfrastrukturausstattung) und „Rahmenbedingungen“(= Arbeitsmarkt- und Demografiekennzahlen): Wer beeinflusst wen?
· Erläuterung der Bewertungsgrundlagen für die Eingruppierung in die neun Regionstypen.
· Weitere Erläuterungen zur Charakterisierung der Regionstypen.
Spezielle Aspekte und Fragen zur Auswertung:
· Die weitere Ausdifferenzierung der Auswertung für die „defizitären“ Handlungsfelder „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ und „Bildung und Ausbildung“.
· Erläuterung der starken Unterschiede bei den Münsterlandkreisen in der Ausbildungsplatzdichte.
· Welche Rolle spielen „geringfügige Beschäftigungsverhältnisse“?
· Wurden hohe Selbständigen- und Beamtenanteile bei der Frauenerwerbsquote berücksichtigt ?
· Besteht die Möglichkeit die Auswertung auch gemeindescharf durchzuführen?
Spezielle Fragen zur Analyse des Handlungsbedarfes
· Wo und wie kann gesteuert werden?
· Wodurch und wann kann man Erfolg von Steuerung messen?
Bei den Münsterlandkreisen wurde das Interesse an einer gemeinsamen Auswertung angefragt, um die Kosten für den Vergleich ggf. aufteilen zu können. Zum Stand der Rückmeldungen wird in der Sitzung berichtet.
III. Alternativen
1. Beauftragung einer Sonderauswertung ohne Vortrag durch die PROGNOS AG.
2. Beauftragung einer Standardauswertung gem. Ziffer 1) inkl. Vortrag zum Familienatlas. Die Ergebnisse für den Kreis bzw. den IHK-Bezirk würden dann als Dossier zur weiteren Verarbeitung zur Verfügung gestellt.
3. Beauftragung einer Standardauswertung ohne Vortrag (wurde im Angebot nicht explizit aufgeführt).
4. Es wird kein Auftrag an die PROGNOS AG erteilt.
IV. Kosten-Folgekosten-Finanzierung
Für die unter II. vorgeschlagenen Sonderauswertung mit Vortrag werden 4.000 Euro (ohne MwSt.) zzgl. Reisekosten berechnet.
Für die unter III. dargestellten Alternativangebote würden sich folgende Kosten ergeben:
- Die Sonderauswertung ohne Vortrag AG wird mit 3.000 Euro (ohne MwSt.) berechnet.
- Die Standardauswertung mit Vortrag wird mit 1.800 Euro (ohne MwSt.) zzgl. Reisekosten berechnet.
- Die Standardauswertung ohne Vortrag würde bei ca. 800 Euro (ohne MwSt.) liegen, wenn man unterstellt, dass der Vortrag bei ca. 1.000 € liegt.
Zur Deckung der anfallenden Kosten wird im Haushalt 2008 im Produkt 51.01.03 „Tagesbetreuung von Kindern“ ein Sachkonto mit einem Ansatz von 6.000 € eingerichtet.
V. Zuständigkeit für die Entscheidung
Gem. Beschluss des Kreistages vom 07.11.2007 ist die Thematik zur Beratung in die – hinsichtlich der aufgezeigten Handlungsbedarfe - relevanten Fachausschüsse gegeben worden. Die Auftragsvergabe könnte - für den Fall der entsprechenden Beschlussfassung nach Rechtskraft des Haushalts 2008 erfolgen. Soweit eine frühere Auftragserteilung für notwendig gehalten wird, müsste ein gesonderter Beschluss des Kreistages erfolgen und die Tagesordnung für die Sitzung am 12.03.08 entsprechend erweitert werden.
Anlagen:
Angebot der PROGNOS AG