Betreff
Schaffung eines FH-Angebotes im Kreis Coesfeld
Vorlage
SV-7-1059
Art
Sitzungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Kreis Coesfeld beteiligt sich an der gemeinsamen regionalen Bewerbung der Akteure im  Regierungs­bezirk Münster zum vom Land Nordrhein-Westfalen ausgelobten Wettbewerb um den Ausbau der Fachhochschulen in Nordrhein-Westfalen.

 

Dem beigefügten Eckpunktepapier für den Kreis Coesfeld zum FH-Wettbewerb und Hochschul­verbund Nord-Westfalen wird zugestimmt.

Begründung:

 

I. Problem

 

Ende Mai wurde von der Landesregierung NRW der Wettbewerb um den Ausbau des Fachhochschulangebotes, in den sich der Kreis Coesfeld einbringen möchte, offiziell gestartet und die Wettbewerbskriterien bekannt gegeben.

 

Ebenso wurde Ende Mai eine erste Entwurfsfassung der Marktstudie „Eine Hochschul­einrich­tung im Kreis Coesfeld“ von der CHE Consult GmbH vorgelegt. Dort wird folgendes Resümee gezogen:

Für die Einrichtung eines Hochschulstandortes einer bestehenden Fachhoch­schule (Fach­hoch­schulen Münster oder Gelsenkirchen) konnten - sowohl seitens der Nachfrage­dimension studienberechtigter junger Menschen als auch hinsichtlich des Nachholbedarfs der Wirtschaft an akademisch qualifizierten Fachkräften - hinreichende empirische Argumente gefunden werden. Kern sollte hierbei ein besonders profiliertes, duales Studienangebot sein. Die quantitativ und qualitativ starken Berufskollegs im Kreis Coesfeld sollen an der Entwicklung kooperativer, praxisorientierter und entlang der Bedarfe der regionalen Unternehmen profilierter Studienangebote frühzeitig systematisch beteiligt werden.

 

Parallel verstärkten sich die Aktivitäten der Bezirksregierung und der FH Münster, einen Hochschulverbund Nord-Westfalen für den Bereich des gesamten Regierungsbezirks zu initiieren und einen regionalen Wettbewerbsbeitrag gemeinsam mit allen interessierten Akteuren im Regierungsbezirk zu erarbeiten. Anfang Juni wurde dieses Vorgehen bei einem regierungsbezirksweiten Gespräch weitergehend forciert und eine Arbeitsgruppe mit Vertretern der Kreise, der IHK Nord Westfalen, der HWK Münster sowie der Fachhochschulen Münster und Gelsenkirchen eingerichtet. Der Auftrag dieser Arbeitsgruppe besteht darin, einen Vorschlag zur inhaltlichen Ausgestaltung eines regionalen Wettbewerbsbeitrages und zum weiteren Vorgehen zu erarbeiten. Dieser soll am 17.06.2008 in einer um den Raum Emscher-Lippe erweiterten Sitzung der Münsterlandkonferenz (d. h. Bezirkskonferenz) erörtert werden. Eine abschließende Beschlussfassung sollte erst nach weiterer Bearbeitung des Wettbewerbsbeitrages rechtzeitig vor dem Bewerbungsschluss am 15.08.2008 stattfinden.

 

Mitglieder der Münsterlandkonferenz sind:

Regierungspräsident, Landräte, Oberbürgermeister, Sprecher der Bürgermeister der Kreise, Vorsitzender des Regionalrates und ein weiteres Mitglied, ein Vertreter der im Regionalrat vertretenen Parteien (u. a. MdL Jostmeier, MdL Stinka), Hauptgeschäftsführer der IHK und HWK, Direktor der LWK, Direktor des LWL, Vorsitzender des DGB Region Münsterland, Vertreterin der Frauenpolitik, Rektoren der WWU, der FH Münster und der FH Gelsenkirchen und ein Vertreter der Aktion Münsterland e. V. sowie der Münsterland Touristik Grünes Band e. V..

 

Am vergangenen Freitag wurden die Kreise und Kammern bei einem ersten Arbeitsgruppen­treffen dazu aufgefordert, bis Mitte dieser Woche (24. KW) eigene Eckpunktepapiere bei der Bezirksregierung einzureichen. Diese sollen pointiert auf ca. 1,5 Seiten die jeweiligen Vorstellungen und Beiträge zur Schaffung bzw. den Ausbau eines FH-Angebotes - inkl. Aussagen zur fachlichen Schwerpunktsetzung und Anbindung an die regionale Wirtschaft - beinhalten. Die Eckpunktepapiere dienen der Vorbereitung eines Beschlussvorschlages für die Bezirkskonferenz.

 

 

II. Lösung

 

Seitens der Kreisverwaltung wurde basierend auf den Ergebnissen der CHE-Marktstudie und auf Basis von gemeinsam durch die Kreisverwaltung, kreisangehörige Kommunen, wfc GbmH und Berufskollegs zusammen­getragenen Vorschlägen und Ideen für den Hochschulverbund Nord-Westfalen ein Entwurf eines Eckpunktepapiers erarbeitet.

 

Dieser ist als Anlage 1 beigefügt. Ebenso beigefügt ist die erste Entwurfsfassung der CHE-Marktstudie.

 

In der Sitzung werden die aktuellen Aktivitäten der Kreisverwaltung, die Ausschreibungskriterien des Landes, die grundlegenden Ergeb­nisse der Marktstudie und die Inhalte des Eckpunktepapiers zudem mündlich weitergehend vorgestellt.

 

 

III. Alternativen

 

1.  Der Kreis Coesfeld beteiligt sich an dem Landeswettbewerb mit einer eigenen Bewerbung. Dies erscheint aufgrund der Ausschreibungskriterien des Landes jedoch als nicht erfolgversprechend, da ausdrücklich regional abgestimmte Konzepte gefordert werden. Fraglich ist zudem, ob die Fachhochschule Münster als Partner für eine solche Einzelbewerbung zur Verfügung stünde.

 

2.  Der Kreis Coesfeld beteiligt sich nicht an dem Landeswettbewerb.

 

 

IV. Kosten-Folgekosten-Finanzierung

 

Für die Ansiedlung einer Fachhochschule ist im Produkthaushalt 2008 insgesamt ein Teilbetrag von 50.000 € in Zeile 16 des Teilergebnisplans enthalten.

 

Weitere Kosten entstehen aus jetziger Sicht nicht.

 

 

V. Zuständigkeit für die Entscheidung

 

Über die Thematik wurde in der Sitzung des Ausschusses für Finanzen, Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung am 05.06.08 beraten. Dort wurde deutlich gemacht, dass insbesondere aufgrund der aktuellen Neuerungen bzgl. der weiteren strategischen Ausrichtung des Kreises Coesfeld in dieser Sache (münsterland- bzw. bezirksregierungsweites Konzept) ein weiterer Beratungsbedarf bestehe. Es wurde abgestimmt, ein Treffen nach der am 17.06.08 stattfindenden Bezirkskonferenz durchzuführen.

 

Aufgrund der aktuellen Entwicklungen ist nun jedoch eine kurzfristige Beratung im Kreisausschuss notwendig.

 

Weiterhin soll der Entscheidungsprozess im Ausschuss für Finanzen, Wirtschafts­förderung und Kreisentwicklung erfolgen und durch einen Unterausschuss bzw. eine Arbeitsgruppe begleitet werden.