Betreff
Regionales Bildungsnetzwerk: Bericht zu den Aktivitäten
Vorlage
SV-8-0942
Art
Sitzungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Ohne

 

Der Bericht wird zur Kenntnis genommen

 

 

 

Begründung:

I.   - V.

 

In der Sitzung des Ausschusses für Schule, Kultur und Sport am 28.11.2011 erfolgte erstmals ein Bericht über die Aktivitäten im Rahmen des Regionalen Bildungsnetzwerkes (SV-8-0531). Bezüglich Einrichtung des Regionalen Bildungsnetzwerkes und der inhaltlich-organisatorischen Rahmenbedingungen wird auf diese Berichterstattung verwiesen.

Inzwischen blickt das Regionale Bildungsnetzwerk im Kreis Coesfeld auf ein über dreijähriges Bestehen zurück. Das Regionale Bildungsbüro besteht seit dem  01.08.2010. 

Der Lenkungskreis als operatives Steuerungsgremium des Regionalen Bildungsnetzwerkes hat  inzwischen elfmal getagt.

 

In den einzelnen Handlungsfeldern haben sich gegenüber der letzten Berichterstattung folgende Entwicklungen ergeben:

 

Übergang Kindertagesstätte-Primarstufe:

 

Der Handlungsleitfaden für Kindergärten und Grundschulen wurde fertiggestellt und in einer Veranstaltung im April 2012 offiziell an Leitungen von Grundschulen und KiTas übergeben.

Der Leitfaden ist in einem Online-Verfahren evaluiert worden. Die Rückmeldung war positiv, es wurden neue Praxisbeispiele eingebracht. Eine Vorbereitungsgruppe aus Mitgliedern des Arbeitskreises wird die Beispiele sichten und ggf. als Ergänzung in den Praxisteil des bestehenden Leitfadens einbringen.

 

Ganztag/Individuelle Förderung 

 

Aufgrund der schwierigen Umsetzung des ursprünglichen Handlungsfelds „Individuelle Förderung“  wurde gemäß Beschluss des Lenkungskreises der Arbeitsauftrag noch weiter konkretisiert und umfasst nun schwerpunktmäßig den Bereich des Ganztages. Zunächst wird der offene Ganztag an Grundschulen behandelt. Perspektivisch wird man sich auch mit dem gebundenen Ganztag in der Sekundarstufe I beschäftigen.

Am 22.05.2012  wurde die Auftaktveranstaltung „Ganztag ist mehrWert – Chancen des Ganztages in der Primarstufe nutzen“ im St. Barbara Haus in Dülmen mit ca. 80 Teilnehmern durchgeführt (Schulen, Schulträger, Träger des offenen Ganztages und Vertretungen der Bezirksregierung). Zur Tagung wurde eine Dokumentation erarbeitet, die sowohl in Schriftform wie auch digital verfügbar ist.

Aufgrund der angemeldeten Interessen und Interessierten bildete sich in der Folge eine Arbeitsgruppe von ca. 45 Teilnehmern, die inzwischen dreimal getagt hat. Schwerpunktthemen waren:

·         Grenzen und Möglichkeiten der  Flexibilisierung der Anwesenheit im Ganztag angesichts der rechtlichen Rahmenbedingungen,

·         Vernetzungen (der Beteiligten vor Ort) schaffen – Kommunikation ermöglichen,

·         Ganzheitliche Bildung,

·         Hausaufgaben /Lernzeiten.

 

Grundsätzliche Philosophie ist es in diesem Zusammenhang, Erfahrungen und gute Praxis auszutauschen und damit voneinander zu lernen. 

 

 

 

 

Übergang Schule-Beruf / Neues Übergangssystem Schule Beruf

 

Die ursprüngliche Zielsetzung, einen Muster-Fahrplan für die Berufsorientierung an den verschiedenen Schulformen zu erarbeiten, wurde bereits weitestgehend umgesetzt.

Bezüglich des Einsatzes von Berufswahlordnern wurden ebenfalls erste Abstimmungen mit den Studien- und Berufswahlkoordinatoren/innen durchgeführt und sind weitere Termine anvisiert.

Im Zusammenhang mit diesen Abstimmungen haben sich bereits für die Weiterarbeit wertvolle Strukturen der Zusammenarbeit zwischen und mit den schulischen Koordinatoren/innen entwickelt.

Die Aktivitäten in diesem Handlungsfeld werden mit einer künftigen Umsetzung der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (Vorher NÜS=Neues Übergangssystem-Schule-Beruf) einen deutlich verbindlicheren Charakter erhalten. Zur Landesinitiative, die den Beschlüssen des Ausbildungskonsenses vom 19.11.2011 entspringt, wurde im Ausschuss für Schule, Kultur und Sport in der Sitzung am  28.02.2013 berichtet (SV-8-844). Auch die aktuellen Vorlagen SV-8-836 und SV-8-841 zur Umsetzung des Berufswahlorientierungsprojektes  gehen auf die Thematik ein. Letztlich gilt hier für den Kreis Coesfeld zusammenfassend festzuhalten, dass – wenn auch eine Einführung für das Schuljahr 2013/14 nicht mehr ansteht – mittelfristig von einer Teilnahme auszugehen ist. Dies bedeutet, dass die Akteure hierzu im Gespräch bleiben und unter Beteiligung des Regionalen Bildungsnetzwerkes die bestehenden guten Strukturen absichern müssen. Dabei ist die weitere Entwicklung  zu beobachten und  sind zu  gegebener Zeit die notwendigen Entscheidungen über die Einrichtung der kommunalen Koordinierungsstelle zu treffen. Ein Einstieg in das Landesprojekt mit Wirkung ab dem Schuljahr 2014/15 ist dabei durchaus denkbar.

 

 

Arbeitsfeld Inklusion

 

Auch wenn die Verabschiedung der gesetzlichen Rahmenbedingungen durch das Land noch nicht erfolgt ist, hat die Behandlung des -  im Kooperationsvertrag als „Ausbau der sonderpädagogischen Förderung sowie der gemeinsamen Beschulung behinderter und nicht behinderter Kinder“ -  bezeichneten Themas im Regionalen Bildungsnetzwerk nochmals deutlich an Fahrt aufgenommen. In der Sitzung des Ausschusses für Schule, Kultur und Sport am 28.02.2013 wurde zur „Entwicklung der Förderschulen / Inklusion im Schulbereich“ und den Aktivitäten im Bildungsnetzwerk bereits berichtet (SV-8-0852 und Protokoll hierzu) 

Die Hauptrichtung der Arbeit im Bildungsnetzwerk liegt in den Bereichen „Informieren“, „Vernetzen“ und „Abstimmen“. Folgende konkreten Aktivitäten sind hier zu nennen:

·         Erörterung im Arbeitskreis „Inklusion Träger“ mit den Themenschwerpunkten „Umsetzung des gemeinsamen Unterrichts aus Trägersicht“ und „Abstimmungen zur Zukunft der Förderschulen“.

·         Erarbeitung und Veröffentlichung der Statistiken zur sonderpädagogischen Förderung (2011/12 und 2012/13).

·         Veröffentlichung der redaktionell von der Förderschulleitungen erarbeiteten Broschüre "Kreis Coesfeld - Kompetenzregion für sonderpädagogische Förderung".

·         Großveranstaltung am 15.11.2012 in der Bürgerhalle Coesfeld.

·         Veranstaltungsreihe „Schulen auf dem Weg zur Inklusion“.

 

Das Land stellt den Bildungsnetzwerken für die Umsetzung dieser Aktivitäten sog. „Inklusionsmittel“ zur Verfügung. Diese betrugen bzw. betragen für das Jahr 2012 12.500 € und im Jahr 2013 15.000 €. Die Mittel für das Jahr 2012 konnten durch die dargestellten Aktivitäten vollständig gebunden werden.

 

 

Konkrete weitere Aktivitäten/Projekte im Bildungsnetzwerk

 

Erzieherinnen und Erzieher werden in dem Projekt  „Haus der kleinen Forscher“, durch verschiedene – sich ergänzende – Angebotsbausteine wie z.B. Fortbildungsworkshops, Experimentiermaterialien und jährliche Aktionstage an Naturwissenschaften und Technik herangeführt und erhalten Anregungen für die Umsetzung im Alltag. Themenbereiche sind z.B. Luft, Akustik, Sprudelgase, Energie, Optik/ Farben, Mathematik, Magnetismus.

Einrichtungen, die den Bereich der frühkindlichen naturwissenschaftlich-technischen Bildung in ihren Alltag integriert haben, können sich als „Haus der kleinen Forscher“ zertifizieren lassen

Die Initiative  konnte nach einer Auftaktveranstaltung mit 80 Teilnehmern/innen am 19.04.2012 an zahlreichen Kindergärten im Kreis Coesfeld erfolgreich umgesetzt werden. Insgesamt haben inzwischen 283 Teilnehmer/innen aus 46 Einrichtungen an 12 Workshops teilgenommen. Weitere Workshops sind geplant. 6 KiTas sind als „Haus der kleinen Forscher“ zertifiziert worden.

 

Aus der Initiative „Miniphaenomenta“ des Arbeitgeberverbandes Metall im Münsterland entwickelte sich im Bildungsnetzwerk im Kreis Coesfeld das Projekt Mini-Mint. Das Projekt beinhaltet den Bau und Ausleihe von Experimentier-Stationen für Grundschulen und Kindertagesstätten auch unter Einbeziehung der Offenen Ganztagsschulen. Die Fertigung der Objekte erfolgte durch Schüler/innen des Pictorius Berufskollegs. Zudem werden Fortbildungen des Kompetenzteams für Erzieherinnen und Lehrkräfte angeboten.

Im Schuljahr 13/14 sollen Stationen mit den Überschriften „Pendel“ und „Optik“ entstehen. Im Schuljahr 14/15 sollen „Schall“-Stationen und Stationen zum Thema „Elektrizität“ gebaut werden.

 

Schüler Online ist eine Internet-Plattform zur Unterstützung von Schulübergängen. Realisiert ist hier gegenwärtig der Übergang der Schülerinnen und Schüler von den weiterführenden Schulen ins Berufsleben und damit zu den Berufsbildenden Schulen sowie der Übergang zu einer Schule mit gymnasialer Oberstufe. Im Ausschuss am 04.12.2012 wurde zur Umsetzung von Schüler Online im Kreis Coesfeld berichtet. (SV-8-773). Nach erfolgreicher Umsetzung des Verfahrens für Übergänge ins Schuljahr 2012/13 endet in Kürze das Verfahren für das Schuljahr 2013/14.

 

Auch in organisatorischer Anbindung zum Regionalen Bildungsbüro wurden und werden weiterhin die Projekte Berufsnavigator (siehe SV-8-936 und SV-8-941) und das Projekt BOS (Auftragnehmer: Havixbecker-Modell e.V.) in Trägerschaft des Kreises Coesfeld umgesetzt. Diese Projekte stehen in unmittelbarer Beziehung zum Handlungsfeld „Übergang-Schule-Beruf/NÜS“

 

Zum Gesundheitstag am 24.04.2013 hatten sich 95 Teilnehmer/innen (11 Erzieherinnen und 84 Lehrkräfte) angemeldet, die nach einem einführenden Vortrag von Prof. Sieland an einem von sieben Workshops teilnahmen. Inhaltlich ging es darum, die spezifischen Belange zum Thema „Gesundheit“ für pädagogische Fachkräfte zu beleuchten und zu bearbeiten. Die Veranstaltung wurde online evaluiert. Das Feedback ist durchgehend positiv. Eine Fortführung der Veranstaltung bzw. der Thematik „Gesundheit im Bildungsbereich“ wurde gewünscht.

 

Darüber hinaus beteiligt sich das Bildungsnetzwerk bzw. das Bildungsbüro in unterschiedlichem Maße an verschiedenen Projekten mit bildungsrelevanten Themen in der Region. Beispielhaft zu nennen sind Beteiligungen an dem LWL-Projekt „Pädagogische Landkarte“ oder an der Umsetzung des durch die Arbeitsagentur geförderten Projektes zur Lebenswegfindung und -planung  „Komm auf Tour“.

 

Grundlagenarbeit

Im Bildungsbüro werden laufend und anlassbezogen Daten und Informationen zur Entwicklung der Schul- und Bildungslandschaft gesammelt und ausgewertet. Auf die Veröffentlichungen / Informationen im Internetportal des Regionalen Bildungsnetzwerkes http://bildungsnetzwerk.kreis-coesfeld.de wird in diesem Zusammenhang hingewiesen.

 

 

 

 

Über weitere Einzelheiten zu den Aktivitäten des Regionalen Bildungsnetzwerkes im Kreis Coesfeld und zu aktuellen Entwicklungen werden Herr Fachbereichsleiter Schütt, Vorsitzender des Lenkungskreises, und Herr Mohring, Leiter des Regionalen Bildungsbüros, mündlich berichten.