Beschlussvorschlag:
1. Dem vorliegenden Entwurf des Büros Pfeiffer-Ellermann-Preckel wird zugestimmt.
2. Den vorliegenden Entwürfen und Konzepten des Büros Duncan McCauley zur Umgestaltung und Neunutzung der Burg Vischering wird zugestimmt.
3. Dem vorliegenden Entwurf des Büros Junker und Kollegen Landschaftsarchitekten wird zugestimmt.
4. Den vorgelegten Kostenberechnungen wird - vorbehaltlich der Kostenprüfung durch agn - zugestimmt.
5. Die Verwaltung wird beauftragt, die notwendigen Maßnahmen zur Umsetzung der vorgelegten Entwürfe - vorbehaltlich der Kostenprüfung durch agn - zu veranlassen.
1. Betriebs- und Personalkonzept
Im Rahmen des Regionale 2016-Projektes WasserBurgenWelt wurde vom Büro DuncanMcCauley ein Betriebskonzept erstellt. In dem Betriebskonzept werden Aussagen und Empfehlungen zu aktuellen und zukünftigen Aufwendungen und zu Erträgen sowie zur zukünftigen Personalausstattung der Burg Vischering nach Umbau und Umnutzung getroffen.
Entsprechend des neuen Nutzungskonzeptes erweitert sich die Ausstellungsfläche der Burg Vischering um rd. 820 qm. Im Obergeschoss der Hauptburg entstehen Räumlichkeiten, die für außerschulische Aktivitäten, für Bildungsveranstaltungen und für Begegnungsveranstaltungen genutzt werden. Für die Burg Vischering wird ein eigenes Bildungsprogramm erstellt. Zudem wird das Torhaus einer Nutzung als Shop und Information für die WasserBurgenWelt zugeführt und der Außenbereich im Umfeld der Burg in die Ausstellungskonzeption mittels Besucherlenkungskonzept einbezogen. Die Besucherzahlen erhöhen sich gemäß Prognoseberechnung von derzeitig rd. 35.000 Personen auf zukünftig rd. 60.000 Personen/Jahr. Die „neue“ Burg Vischering stellt demnach andere, gegenüber der aktuellen Situation erhöhte Anforderungen an Betrieb und Personalausstattung.
Auf der Basis der Empfehlungen des Betriebskonzeptes sowie der Erfahrungen und Fördervoraussetzungen des LWL-Museumsamtes sowie ergänzenden eigenen Berechnungen hat der Kreis Coesfeld die Personalplanung für den zukünftigen Betrieb der Burg Vischering nach Umsetzung des Projektes WasserBurgenWelt erarbeitet sowie den zu erwartenden prognostizierten zusätzlichen Zuschussbedarf berechnet.
Folgende wesentliche Ergebnisse resultieren aus diesen Arbeiten:
Wesentliche Änderungen ergeben sich aufgrund der neuen Funktion der Burg Vischering im Bereich der Personalkosten, des Aufwands für zusätzliche Angebote (Bildungsprogramm) aber auch bei den Erträgen durch Eintrittsgelder und Vermietung.
Zusätzliche Personalstellen werden für die Bereiche „Marketing/Burgennetzwerk“, „Museumspädagogik“, „Veranstaltungsmanagement“ und „Kasse und Aufsicht, Verkauf, Service“ vorgesehen. Die Zahl der der Burg Vischering zugeordneten Stellen steigt von aktuell 7,3 auf mittelfristig 14,5 an. Von den zusätzlichen 7,2 Stellen entfällt ein großer Teil auf den Bereich „Kasse/Aufsicht/ Verkauf/Service“ (+ 3,7 Stellen).
Das entwickelte Personalkonzept soll mit Blick auf den vorhandenen Stellenbestand und eine angemessene, aber auch notwendige Personalentwicklung unter Berücksichtigung des insgesamt für die Abt. 41 entstehenden Personalaufwands sukzessive in den Jahren 2016 und 2017 umgesetzt werden. Die genaue Stellenplanung ist Anlage 1 zu entnehmen.
Mit Blick auf diesen Stellenzuwachs stellt sich generell die Frage einer möglichen Kompensation innerhalb der Abt. 41. Fluktuationen, die insoweit herangezogen werden könnten, ergeben sich voraussichtlich im Jahr 2019. Erfahrungen aus dem bis dahin vorhandenen Echtbetrieb der „neuen“ Burg Vischering sollen herangezogen werden, um kritisch zu prüfen, ob und inwieweit eine Stelleneinsparung (von bis zu 1,5 Stellen) tatsächlich realisiert werden kann. Unabhängig davon ist geplant, die zusätzlichen Stellen erst dann zu besetzen, wenn dies vor dem Hintergrund des geplanten Projektverlaufs auch tatsächlich erforderlich ist. Insoweit kommt z.B. eine Besetzung des Museumsshops erst dann in Betracht, wenn dieser seinen Betrieb aufnimmt. Die Stelle Kulturgeschichte soll zum 01.04.2016, die Stelle Museumspädagogik erst zum 01.10.2016 besetzt werden.
Aufgrund des neuen Bildungs- und Begegnungsangebotes in der Burg Vischering erhöht sich der Aufwand für Angebote (Wechselausstellungen/Kunst, Betreuung/Material f. Bildung, Kunst-/Musikveranstaltungen, Marketing, Shop) um 179.039 €. Für die Gebäudeunterhaltung sind zusätzliche Kosten in Höhe von 35.100 € zu erwarten.
Der Aufwand für den Betrieb der Burg Vischering erhöht sich somit um insgesamt 553.139 €. Dem zusätzlichen Aufwand stehen zukünftig voraussichtliche Erträge in Höhe von 450.976 € gegenüber (+ 332.887 €), die im Wesentlichen durch höhere Einnahmen aus Eintrittszahlungen resultieren.
Im Ergebnis erhöht sich der Zuschussbedarf für die Burg Vischering gegenüber dem aktuellen Wert in Höhe von 515.990 € auf zukünftig 736.242 €, also um 220.252 €. Davon entfallen 185.152 € auf die Bereiche Personal und Sachaufwand sowie 35.100 € auf die Gebäudeunterhaltung.
Im Anlage 1 ist die Personalplanung detailliert und zeitlich differenziert dargestellt. Anlage 2 gibt einen Überblick über die Aufwands-, Ertrags- und Zuschussberechnung für die Burg Vischering.
2. Konzepterstellung für die neue Nutzung der Burg Vischering
Folgende Konzepte und Entwürfe inklusive Kostenberechnung wurden zwischenzeitlich im Rahmen des Projektes WasserBurgenWelt für die neue Nutzung der Burg Vischering fertiggestellt:
- Gesamtnutzungskonzept für die Burg Vischering,
- inhaltliches Konzept zur Ausstellung in der Hauptburg,
- Entwurf zur Gesamtgestaltung der Ausstellung in der Hauptburg,
- Medienkonzept für die Ausstellung,
- Lichtplanung für die Ausstellung,
- Entwurf für die Ausstellungselemente im Außenraum,
- Leit- und Informationssystem,
- Gestaltungshandbuch für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit zum Projekt WasserBurgenWelt.
Die Konzepte und Entwürfe sind auf der beigefügten CD enthalten. Eine Zusammenfassung wird in der Sitzung von Frau Thiesing vorgestellt.
3. Entwürfe zu den Hochbaumaßnahmen an der Burg Vischering und zur
Gestaltung des Außenraumes
Folgende Entwürfe inklusive Kostenberechnungen wurden zwischenzeitlich im Rahmen des Projektes WasserBurgenWelt für die neue Erschließung und nötige Hochbaumaßnahmen an der Burg Vischering fertiggestellt:
- Entwürfe für Hochbau und Haustechnik der Hauptburg,
- Entwurf für die landschaftsarchitektonische Außengestaltung der Burg Vischering.
Eine Erweiterung und Umgestaltung des Parkplatzes an der Burg Vischering wurde bereits baulich umgesetzt.
Diese Entwürfe werden ebenfalls in der Sitzung von Frau Thiesing kurz vorgestellt.
4. Kostenberechnung und -prüfung
Mit Vorlage der von den Architekten und Gestaltern erstellten Entwürfe und der dazugehörigen Kostenberechnungen ist die Leistungsphase 3 - Entwurfsplanung abgeschlossen. Damit sind die wesentlichen gestalterischen und inhaltlichen Weichenstellungen für die Neukonzeption der Burg Vischering gestellt. Nach Freigabe der vorgelegten Entwürfe sollen dann auf Basis eines straffen Bauzeitenplans von allen Architekten im ersten Halbjahr 2016 die weiteren vorbereitenden Arbeitsschritte (Genehmigungsplanung, Ausführungsplanung, Ausschreibung und Vergabe, etc.) ausgeführt und die Bauarbeiten gestartet werden.
Das Projektsteuerungs-Büro agn prüft aktuell über den Jahreswechsel alle Kostenberechnungen auf Vollständigkeit, Plausibilität und vor dem Hintergrund der Einhaltung des Gesamtbudgets.
Da der Prüfbericht von agn erst bis Mitte Januar 2016 vorgelegt und von der Kreisverwaltung gegengeprüft werden kann, wird der Bericht erst zur Sitzung des Ausschusses für Finanzen, Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung vorgelegt und dort präsentiert. In dieser Ausschuss-Sitzung soll dann auf Basis der Kostenprüfung abschließend über die Kostenberechnungen beschlossen werden.
5. Finanzierung
Finanzmittel in Höhe von 9.560.171 € (Investitionen) sind in der Haushaltsplanung des Kreises Coesfeld für das Projekt WasserBurgenWelt enthalten. Mittel in Höhe von 31.564 € sind in der Haushaltsplanung 2016 eingebracht worden; die verbleibenden Finanzmittel in Höhe von 9.528.607 € wurden bereits in den Haushaltsjahren 2014 und 2015 eingeplant.
Den Investitionen stehen Einnahmen aus Fördermitteln (Städtebauförderung und LWL-Museumsförderung) in Höhe von rd. 3,72 Mio. € gegenüber, von denen rd. 3,61 Mio. € bereits bewilligt wurden.