Beschluss: Kenntnis genommen

Der Bericht wird zur Kenntnis genommen.

 


Bericht der Schulleitungen zum Schulstart des Schuljahres 2020/2021

Dez. Schütt berichtet, dass das Land NRW angesichts der COVID-19-Pandemie kurz vor Schulstart des Schuljahres 2020/2021 den Kommunen viel Geld für die Sofortausstattung von Schülerinnen und Schülern zur Verfügung gestellt hat. Ziel ist es, die Versorgung der Schülerinnen und Schüler mit digitalen Endgeräten, soweit hierzu ein besonderer Bedarf zum Ausgleich sozialer Ungleichgewichte aus Sicht der Schulen bzw. Schulträger besteht, sicherzustellen. Auf den Kreis Coesfeld entfällt hierfür ein Betrag in Höhe von rd. 394.000 € inklusive 10 % Eigenanteil; für diesen Betrag können rd. 1.200 Endgeräte beschafft werden. Ferner werden für die Beschaffung von 402 Lehrergeräten 201.000 € seitens des Landes zur Verfügung gestellt. Zusammen mit den im Rahmen des DigitalPakts bislang beantragten Endgeräten als Bediengeräte stehen somit rd. 1.700 Endgeräte zur Beschaffung an.

MA Mohring teilt mit, wie auch in den Medien bekannt gegeben, dass viele Anträge noch nicht gestellt seien. Die Antragstellung für die Städte und Gemeinden gestalte sich vielfach deutlich einfacher als für den Kreis mit drei Berufskollegs.

Die Frage von Ktabg. Lütkecosmann, ob eine Antragsstellung in kleineren Schritten sinnvoll sei, bestätigt Herr Mohring, da bei der erfahrungsgemäß bisherigen sehr kleinteiligen Prüfung durch die entscheidende Stelle eine Antragstellung in kleineren Schritten besser sei.

Vors. Merschhemke begrüßt die Schulleitungen der Berufskollegs und der Förderschulen und bittet sie um einen Bericht über den Schulstart in Corona-Zeiten.

OStD’in Neuser berichtet, dass das Einhalten des Einwegesystems aufgrund der Anzahl der Schülerinnen und Schüler nicht einzuhalten sei. Die Schülerinnen und Schüler verlassen in den Pausen den Schulhof, um die Mund-Nase-Bedeckung abnehmen zu können. Dies bringe neue Probleme mit sich.

OStD Tews bestätigt die Problematik der Abwanderung in den Pausen. Die Lehrkräfte kontrollieren in den Pausen verstärkt das Tragen der Mund-Nase-Bedeckung, hierzu sei die Pausenaufsicht verdoppelt worden.

An beiden Berufskollegs seien fast alle Lehrerinnen und Lehrer im Präsenzunterricht eingesetzt. Lehrerinnen oder Lehrer, für die eine Quarantäne angeordnet ist/wird oder deren Kinder erkrankt sind, unterrichten online oder erhalten Aufgaben zur Bearbeitung.

Vors. Merschhemke fragt nach, wie viel Zeit durch diese Organisation in Anspruch genommen werde. OStD Tews erklärt, dass neben der zusätzlichen Aufsicht vor allem die Statistiken für das Land und die Bezirksregierung Münster viel Zeit in Anspruch nehmen würden.

Sonderschulrektorin Marre berichtet vom Schulalltag in der Peter-Pan-Schule. Alle Eingänge der Schule würden genutzt, so dass eine Entzerrung stattfinde. Im Gebäude und auf dem Schulhof tragen die Kinder die Mund-Nase-Bedeckung. Am Platz in der Klasse werde diese abgenommen. Lediglich eine Lehrkraft der Schule ist eine Risikolehrkraft und sei nicht im Präsenzunterricht eingesetzt. Der Organisationsaufwand sei immens.

Sonderschulrektorin Siehoff erläutert, dass die Erfahrung aus der Zeit bis zu den Sommerferien sehr hilfreich gewesen sei. Die Schülerinnen und Schüler hätten bereits Erfahrungen mit dem strukturierten Tag, der Desinfektion und dem Tragen der Mund-Nase-Bedeckung. Die Schülerinnen und Schüler würden sich an die Regeln halten. Zwei Lehrkräfte der Schule fehlen, weil sie Risikolehrkräfte seien.

Laut Sonderschulrektor Rotherm fehlen aktuell vier Lehrkräfte, die zur Risikogruppe gehören. Die anwesenden Lehrerinnen und Lehrer betreuen die Schülerinnen und Schüler durchgehend von 7.40 Uhr bis 13.15 Uhr. Pausen seien kaum möglich. Vertretung könne nicht mehr gewährleistet werden.

StD’in Reller liege das erste ärztliche Attest eines Schülers zur Befreiung vom Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung vor. Aufgrund der Klassengröße und der räumlichen Enge sei das Einhalten des Abstandes nicht möglich.

Problematisch sehen alle Schulleitungen die Unterscheidung zwischen einem Infekt und einer Corona-Erkrankung wegen der gleichen Symptome. Krankheitsbedingte Ausfälle von Lehrkräften können nicht mehr vertreten werden.

Ktagb. Wobbe fragt, ob es Kriterien für die Ausstellung eines ärztlichen Attestes zur Befreiung von der Pflicht zum Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung gebe.

Vors. Merschhemke sieht diese Frage in der Zuständigkeit des Gesundheitsamtes bzw. eines Arztes oder einer Ärztin.

Ktagb. Lütkecosmann erkundigt sich, wie sich die Corona-Pandemie auf die Situation an den Berufskollegs auswirke. Wie seien die aktuellen Schülerzahlen, in welchen Branchen gebe es unbesetzte Ausbildungsplätze, wie sehen die Berufsschulklassen aus und was unternehme der Kreis gegen rückläufige Zahlen.

Dez. Schütt erklärt, dass Anfang September eine Praxiswoche „COE = Change – Orientieren - Entscheiden“ stattfinde. Für interessierte Schülerinnen und Schüler der Vollzeitbildungsgänge sei eine Teilnahme an der Praxiswoche möglich. Die Schülerinnen und Schüler tauschen 4 Tage Schule (07.09.2020 – 10.09.2020) gegen ein Praktikum in einem Unternehmen, orientieren sich anhand der Erfahrungen und entscheiden über die persönliche und weitere Vorgehensweise. Das Abschlussgespräch finde am 11.09.2020 statt. Durch die Praxiswoche können möglicherweise noch Schülerinnen und Schüler in ein Ausbildungsverhältnis vermittelt werden.

Frau von Lützau, Schulsozialarbeiterin für den Übergang Schule/Beruf, hat bereits Schülerinnen und Schüler in Klassen der Anlage B angesprochen. Einige Schülerinnen und Schüler signalisierten bereits Interesse.

OStD Tews berichtet von einem Zuwachs in den Vollzeitbildungsgängen. Es seien dort 10 % mehr Schülerinnen und Schüler aufgenommen. Im Bereich Einzelhandel und Gastronomie sei im ersten Ausbildungsjahr ein 20 %iger Rückgang zu verzeichnen. StD’in Reller sehe einen leichten Zugang im Ausbildungsberuf des Kraftfahrzeugmechatronikers, hingegen einen leichten Rückgang im Ausbildungsberufs des Elektrikers. OStD’in Neuser sehe in der Gesamtschülerzahl einen leichten Rückgang von 70 Schülerinnen und Schüler. Leichte Rückgänge seien in den kaufmännischen Ausbildungsberufen festzustellen. Der Einzelhandel in Lüdinghausen hingegen habe stark zugenommen.

Dez. Schütt hoffe, die eventuell bestehende Schieflage auch durch die Praxiswoche korrigieren zu können.