Beschluss: Kenntnis genommen

Vorsitzende Raack teilt mit, dass die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN eine schriftliche Anfrage zum Corona-Infektionsgeschehen gestellt habe, die seitens der Verwaltung schriftlich beantwortet worden sei. Sie verweist diesbezüglich auf die ausgelegte Tischvorlage (Anlage 4).

Dez. Schütt erläutert, dass der schriftliche Bericht u.a. Darstellungen enthalte zur Teststrategie, zu den Testungen in Pflegeheimen und zum Impfzentrum. Teilweise seien diese Informationen auch bereits der Presse zu entnehmen gewesen.

 

S. B. Dr. Stauch lobt die im Gesundheitsamt bereits erfolgte Digitalisierung in der Form der Umstellung auf die Software SORMAS. Sie weist darauf hin, dass auf der Homepage einer Pflegeeinrichtung in Senden eine Fehlinformation zur Gültigkeit von Anti-Gen-Test veröffentlicht sei. Ferner merkt sie an, dass gerade die Pflegeheime in der aktuellen Zeit stark beansprucht seien.

Dez. Schütt bestätigt dies. Die Einrichtungen hätten sich in den vergangenen Monaten ständig neuen und sich oft und sehr kurzfristig ändernden rechtlichen Vorgaben stellen müssen. Hierfür sei ihnen große Anerkennung auszusprechen. Durch den Bund würden zusätzliche Testmöglichkeiten finanziert, wodurch die Pflegeeinrichtung auch die Möglichkeiten erhalten würden, zusätzliches Personal einzustellen. Hierdurch werde sich eine Entlastung der Einrichtungen versprochen.

Bezüglich der erwähnten Fehlinformation sichert Dez. Schütt zu, der Einrichtung einen entsprechenden Hinweis zu geben.

 

Hinsichtlich des durch Corona entstandenen Mehraufwandes im Gesundheitsamt des Kreises erkundigt sich s.B. Bickhove-Swiderski, ob dieser konkret beziffert werden könne. Hier seien Zahlen, Daten und Fakten wünschenswert, insbesondere zur Frage, wie sich die Mehrbelastung auf den mittleren Dienst und den gehobenen Dienst auswirke. Es sei wichtig zu wissen, ob das Personal ausreiche oder über die im Stellenplan bereits enthaltenen zusätzlichen Stellen hinaus noch aufgestockt werden müsse.

 

Dez. Schütt erläutert, dass das Personal im Gesundheitsamt bereits seit einigen Monaten durch die Bundeswehr insbesondere im Bereich der Kontaktnachverfolgung sowie durch das Reisebüro Schlagheck unterstützt werde. Zum Jahresbeginn habe der Kreis Coesfeld insgesamt 17 Containmentscouts mit einem Stellenumfang von insgesamt 10 Vollzeitäquivalenten eingestellt, die nach und nach die Aufgabe der Kontaktnachverfolgung von der Bundeswehr übernehmen sollen.

Innerhalb der Abteilung 53 habe man die Schwerpunkte neu setzen müssen. Da der Infektionsschutz aktuell die oberste Priorität habe, könnten die Kennzahlen in anderen Bereichen nicht erreicht werden.

Über die Umstrukturierung im Gesundheitsamt selbst seien zeitweise auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus anderen Abteilung der Verwaltung ins Gesundheitsamt abgeordnet worden.

Hierbei werde eine geringere Leistung in anderen Bereichen und Abteilungen in Kauf genommen, da aus Sicht des Kreises die Bekämpfung der Pandemie zurzeit das Allerwichtigste sei.

 

S.B. Ahlers spricht dem Gesundheitsamt Lob aus. Zu Beginn der Pandemie sei die Kommunikation der Pflege- und Behinderteneinrichtungen mit dem Kreis Coesfeld schwierig gewesen, funktioniere mittlerweile aber sehr gut.

Allerdings habe er aus eigener Erfahrung festgestellt, dass das Gesundheitsamt trotz abgenommenem Hygienekonzept einer Einrichtung, für die er arbeite, nicht eindeutig habe erklären können, ob bzw. wer tatsächlich in Quarantäne müsse. Als einer der Kollegen tatsächlich positiv getestet worden sei, habe er als Kontaktperson mehrfach unterschiedliche Anweisungen erhalten. Er erkundigt sich, inwiefern die Hygienekonzepte der Einrichtungen dann überhaupt maßgeblich seien.

Dez. Schütt erläutert, dass das Gesundheitsamt es sich nicht leichtmache. Oftmals sei die Beurteilung, welcher Kategorie die Kontaktpersonen zuzuordnen seien, schwierig. In einigen Fällen würden beispielsweise sogenannte K1-Personen, die aber, um z.B. im Bereich der Pflege die Leistungen bzw. das Angebot überhaupt aufrechterhalten zu können, notwendig sind, als K3-Personen eingestuft, damit sie unter strengen Auflagen trotz Kontakt mit einer infizierten Person weiterarbeiten könnten.

Was die Kommunikationen mit den Pflegeheimen anbelangt, habe der Kreis Coesfeld bewusst Vertreterinnen und Vertreter von ca. 5 Einrichtungen zum Krisenstab hinzugezogen. Dem Kreis Coesfeld liege viel daran, für die Dinge, die seitens der Verwaltung beeinflusst werden können, auch einheitliche Vorgaben und Regelungen zu schaffen.

 

Vorsitzende Raack betont, dass mit einem Inzidenzwert von derzeit rd. 54 Infektionen pro 100.000 Einwohnern in den letzten 7 Tagen der Kreis Coesfeld sehr gut dastehe.

 

Auch Ktabg. Gernitz spricht sich wertschätzend zu der geleisteten Mehrarbeit in allen betroffenen Abteilungen der Verwaltung aus. Sie erkundigt sich, wo die zusätzlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter untergebracht seien.

Dez. Schütt erklärt hierzu, dass auch im Gesundheitsamt mittlerweile verstärkt die Möglichkeit des Homeoffices genutzt werde und nur die Kernmannschaft in Präsenz sei. Da das Kommunale Integrationszentrum inzwischen fast vollständig an das Pictorius Berufskolleg verlegt wurde, stehe dem Gesundheitsamt nunmehr das gesamte Kreishaus 3 zur Verfügung.

 

Ktabg. Schäpers kommt noch einmal auf die Frage zurück, ob im Haushalt ausreichend Personal für die Abteilung 53 berücksichtigt sei. Der SPD-Fraktion stelle sich insbesondere die Frage, wie die Verwaltung einen Abbau von aus dem vergangenen Jahr verbliebenen Urlaubsansprüchen und Überstunden plane. Es sei schließlich gewiss, dass die Corona-Pandemie die Verwaltung noch einige Zeit begleiten werde.

Ktabg. Pohlmann weist darauf hin, dass im Stellenplan 2,25 zusätzliche Stellen ausgewiesen seien.

Dez. Schütt bestätigt, dass damit sowohl die Ärzte als auch die Verwaltungskräfte und die Gesundheitsingenieure stellenmäßig unterstützt werden sollen. Außerdem sei geplant, die Entlohnung der Amtsärzte anzupassen, um deren Stellen attraktiver zu gestalten. Dez. Schütt verweist hierzu auf die Erläuterungen zum Stellenplan. Er weist außerdem darauf hin, dass Ziel sei, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes ihre Überstunden innerhalb des nächsten halben Jahres nach und nach abbauen. Dieses habe vor der zweiten Welle auch bereits gut funktioniert.

 

Auf erneute Anfrage von s.B. Bickhove-Swiderski sichert Dez. Schütt einen differenzierten Bericht im Kreisausschuss zu einer Bezifferung der Mehraufwendungen im Gesundheitsamt und der Frage, ob die im Stellenplan enthaltenen zusätzlichen Stellenanteile auskömmlich seien, zu.