Sitzung: 09.09.2008 Ausschuss für Schule, Kultur, Sport und Gesundheit
Vorlage: SV-7-1103
1.
Das Projekt Berufsnavigator im Schuljahr 2008 / 2009 soll in Trägerschaft des
Kreises durchgeführt werden.
2.
Als Grundlage für die Durchführung soll ein Vertrag zwischen dem Kreis Coesfeld
als Auftraggeber, der Berufsnavigator GmbH als Auftragnehmer und den Rotary
Clubs Coesfeld-Baumberge, Coesfeld und Lüdinghausen als Projektorganisator
abgeschlossen werden.
FBL Schütt berichtet, dass nach einer erfolgreichem Erstauflage des
Projektes Berufsnavigator im Schuljahr 2007/08 unter der Federführung der
Rotary Clubs, dieses im Schuljahr 2008/09 in Trägerschaft des Kreises Coesfeld
fortgesetzt werden soll.
Für die Fortsetzung dieses Projektes habe der Kreis Coesfeld für das
kommende Haushaltsjahr 30.000 € veranschlagt, sowie eine Förderung bei der
Agentur für Arbeit in Höhe von 29.999 € beantragt. Zusätzlich zu diesen
Beträgen sollen die Schüler einen Eigenanteil in Höhe von 5 € leisten. Hierbei
seien soziale Härten zu berücksichtigen. Die organisatorische Federführung des
Projektes erfolgt weiterhin durch die Rotary Clubs.
Ktabg. Dr. Bücker betont, dass viele Schüler nicht wissen, was sie
studieren sollen oder nach ihrem Schulabgang keine Lehrstelle finden. Dabei
handelt es sich häufig um gering qualifizierte. Daher sei die Initiative der
Rotary Clubs zu begrüßen. Allerdings sei anzustreben, dass das Projekt
flächendeckend und langlebig eingerichtet wird.
Eventuell sollte jeder Schüler neben seinem Abschlusszeugnis auch eine
Kompetenzanalyse erhalten. Diese ermöglicht einem Arbeitgeber einen Einblick,
wo weitere Stärken und Schwächen des Schülers liegen.
Neben dem hier diskutierten Vorschlag, sollten auch weitere Institute
begutachtet werden. So sei das GEFA-Institut aus Süddeutschland in diesem
Bereich stark vertreten.
Ktabg. Dabbelt führt aus, dass den Jugendlichen zur Berufswahl
Orientierungshilfen an die Hand gegeben werden sollen. Hierbei könnte der
Berufsnavigator Hilfestellung leisten. Den Schülern ein weiteres Zeugnis
auszustellen, sei allerdings kontraproduktiv.
Herr Theisen berichtet, dass die Rotary Clubs zunächst die auf dem Markt
vorhandenen Verfahren gesichtet und Erfahrungswerte eingeholt hätten. Dabei
hätte man sich für das Verfahren des Berufsnavigators entschieden. Ein
entscheidender Vorteil dieses System sei, dass das Testergebnis in
individuellen Beratungen mit Berufspraktikern durchgesprochen und dem Schüler
Hilfen an die Hand gegeben würden. Bei vielen anderen Verfahren werden die
Ergebnisse nach Hause geschickt und der Schüler mit diesen allein gelassen.
Dieses Instrument kann an allen allgemein bildenden Schulen eingesetzt
werden. Die zunächst überwiegende Skepsis in den teilnehmenden Schulen sei
einer Begeisterung gewichen. 2007 hätten 13 Schulen an dem Verfahren
teilgenommen. 4 Schulen hätten eine Beteiligung abgelehnt. Dieses sei aus
unterschiedlichsten Gründen geschehen. So hätten bereits Partnerschaften mit
anderen Anbietern bestanden. Um diese nicht zu irritieren, sei auf eine
Kooperation mit den Rotary Clubs verzichtet worden.
Ktabg. Dr. Wenning betont, dass jetzt noch die Möglichkeit gegeben sei,
das Verfahren zu beeinflussen. Daher wäre es wichtig, eine Evaluation zum Projekt durchzuführen.
Herr Theisen führt aus, dass ein
intensiver Austausch mit der Universität Münster bestehe, um den sinnvollsten
Weg einzuschlagen. In ca. 1 bis 2 Wochen wird ein ca.180 Seiten starker und von
der Universität Münster erstellter Abschlussbericht zum Projekt im Schuljahr
2007/08 erscheinen.
Ktabg. Dr. Bücker erkundigt sich, inwieweit EU-Fördermittel beantragt
worden seien. Darüber hinaus regt Dr. Bücker an, dass Angebot eventuell mit dem
Kreis Borken zu vernetzen.
FBL Schütt betont, dass eine Kooperation mit anderen Kreisen denkbar
sei, soweit diese ein vergleichbares System favorisieren. Dieses sei auch
allein unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit zu überlegen.
Die Maßnahme wird bereits gefördert, sodass eine weitere Förderung durch
die EU ausgeschlossen sei.
Form der Abstimmung: offen per Handzeichen
Abstimmungsergebnis: einstimmig