Beschluss: Kenntnis genommen

 

 

 

 


Stellv. Vorsitzender Egger begrüßt zu diesem Tagesordnungspunkt Herrn Michael Vornweg (IHK Nord-Westfalen – Geschäftsführer „Bildung“), Herrn Knut-Rüdiger Heine (stellv. Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Münster) und Herrn Ulrich Müller (Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Coesfeld).

 

FBL Schütt berichtet, dass in der letzten Ausschuss-Sitzung vereinbart worden sei,

in einen direkten Dialog mit Vertretern der Kammern  zu treten. Insbesondere solle über die Beurteilung neuer Bildungsgänge an den Berufskollegs gesprochen werden.

 

Herr Vornweg, Herr Heine und Herr Müller bedanken sich für die Einladung und die Gelegenheit, sich im Ausschuss zum Bildungsangebot der Berufskollegs äußern zu können.

Die Vertreter weisen insbesondere auf die gute Zusammenarbeit zwischen den Kammern sowie der Kreishandwerkerschaft mit den Berufskollegs des Kreises Coesfeld hin.

Unabhängig von unterschiedlichen Ansichten in einzelnen Bildungsfragen werden die Berufkollegs als wichtiger Partner im dualen System gesehen. Gemeinsames Ziel sollte es sein, Jugendlichen optimale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Berufsausbildung zu schaffen.

 

Ktabg. Dr. Bücker empfindet die Zusammenarbeit zwischen den Kammern bzw. der Kreishandwerkerschaft einerseits und den Berufskollegs andererseits nicht als so harmonisch, wie sie dargestellt werde. Diese Annahme resultiere aus den regelmäßig negativen Stellungnahmen zu den neuen Bildungsgängen.

 

Oberstudiendirektor Hege, der sich auf Bitte des stellv. Vorsitzenden Egger äußert, betont, dass neue Bildungsgänge eingerichtet werden, um jungen Erwachsenen eine höhere Qualifikation zu vermitteln. Mit einer höheren Qualifikation bestünden bessere Möglichkeiten am Arbeitsmarkt. Unabhängig von nicht immer deckungsgleichen Auffassungen bei neu eingerichteten Bildungsgängen existiere zwischen den Kammern bzw. der Kreishandwerkerschaft und den Berufskollegs eine gute Zusammenarbeit.

 

Ktabg. Vogelpohl fügt hinzu, dass zwar kritische Stellungnahmen zu den neuen Bildungsgängen eingereicht worden seien, dass allerdings keine Alternativvorschläge seitens der Kammern und Kreishandwerkerschaft genannt werden.

 

Herr Heine erläutert, dass die Besetzung der Lehrstellen keine leichte Aufgabe sei. Die berufliche Bildung sei wichtig, um den Fachkräftenachwuchs zu sichern. Die Betriebe benötigten nicht überqualifizierte Akademiker, sondern Fachkräfte. Der Trend gehe dahin, dass die für die Ausbildung in Betrieben geeigneten Jugendlichen zu lange in den Schulen verweilen.

 

Herr Vornweg betont, dass ausreichend geeignete Fachkräfte für Unternehmen akquiriert werden müssen.

 

Herr Müller berichtet, dass bei der Kreishandwerkerschaft in diesem Jahr ein Zuwachs in Höhe von 6 % bei den Ausbildungsstellen gegenüber dem Vorjahr festzustellen sei. Dabei blieben viele Stellen im Handwerk unbesetzt. Dieses liege aber auch daran, dass die Ausbildungsfähigkeit und auch –willigkeit nicht immer gegeben sei. Es könne nicht Aufgabe der Betriebe sein, Defizite der Erziehung ausgleichen zu müssen. Zudem hätten sich viele Berufe weiterentwickelt, so dass ein qualifizierterer Bedarf bestehe.

 

Ktabg. Dr. Bücker betont, dass das bestehende duale Ausbildungssystem ein Juwel  der deutschen Bildungslandschaft sei. Aber es sei sicherzustellen, dass so viele Ausbildungsplätze zur Verfügung stehen, dass allen Jugendlichen eine entsprechende Stelle angeboten werden könne. Derzeit würden lediglich 43 % der Jugendlichen im dualen System und 17 % vollschulisch ausgebildet. Die übrigen Jugendlichen stünden in der Warteschleife. Die Berufskollegs bieten Bildungsgänge an, weil Bedarf bestehe. Sollten diese nicht mehr eingerichtet werden, müssten Alternativen aufgezeigt werden.

 

Herr Heine betont, dass die Kammern die Berufskollegs nicht als Konkurrenten, sondern als Partner sehen, die in einem gewissen Wettbewerb stehen. Diesem Wettbewerb müsse sich das Handwerk stellen. Dazu gehöre auch, das Image bei den Jugendlichen zu verbessern.

Es wäre aber unehrlich zu behaupten, dass jedem ausbildungswilligen Jugendlichen eine Stelle zur Verfügung gestellt werden könne. Es sei allerdings klar, dass jeder Jugendliche eine Chance verdiene. Ideal wäre, wenn die Interessen, Neigungen und Fähigkeiten aller Jugendlichen passgenau mit den vorhandenen Ausbildungsplätzen übereinstimmen würden.

Planungen würden allerdings auch dadurch erschwert, dass bei vielen Betrieben kein mittel- bzw. langfristiges Personalmanagement vorhanden sei.

 

Ktabg. Wohlgemuth äußert die Auffassung, dass ein höherer jedoch nicht marktgängiger Ausbildungsabschluss nichts wert sei. Daher sollten die Bildungsgänge dem tatsächlichen Bedarf entsprechen.

 

Nach weiterer reger Diskussion bedankt sich stellv. Vorsitzender Egger bei Herrn Vornweg, Herrn Heine und Herrn Müller für ihr Kommen.

FBL Schütt führt unter Hinweis auf die Sitzungsvorlage aus, dass dem Ausschuss nach dem Gespräch mit der Bezirksregierung berichtet werde.